| | | Geschrieben am 25-09-2008 Börsen-Zeitung: In der Klemme, Kommentar von Angela Wefers zur Regierungserklärung von Bundesfinanzminister Peer Steinbrück zur Lage der Finanzmärkte
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 Frankfurt (ots) - Schon die zweite Regierungserklärung in ein und
 demselben Jahr hat Bundesfinanzminister Peer Steinbrück zur Lage der
 Finanzmärkte abgegeben. Im Februar - nach dem Treffen der
 Finanzminister der G7-Staaten in Japan - schien trotz der bereits
 seit Monaten schwelenden Krise die Lage noch besser als heute. Manche
 Spitzenbanker sahen das Schlimmste sogar überwunden. Tatsächlich ist
 die Krise mit aller Heftigkeit zurückgekehrt.
 
 Der Bundesfinanzminister ist in mehrfacher Hinsicht in der Klemme.
 Malt er mit Blick auf die Risiken die Lage schwarz, stimmt er zwar
 die Bürger auf schwere Zeiten ein, verschärft aber das
 Krisenszenario. Gibt er sich zu optimistisch, wirkt er beruhigend,
 aber unglaubwürdig. Tatsache ist, dass selbst diejenigen, die
 mittendrin sitzen im Krisenmanagement wie er, auch nicht genug
 wissen, um belastbar zu prognostizieren. So baut die Feststellung
 Steinbrücks, dass die Ersparnisse der Bürger sicher sind, allein
 darauf, dass sich die Effekte auf die deutsche Finanzbranche -
 bislang - in Grenzen halten.
 
 In einem anderen Punkt hat sich Steinbrück undiplomatisch für die
 Wahrheit entschieden: Die Krise belastet das Wachstum sowie, zeitlich
 verzögert, auch den Arbeitsmarkt. Dieses Eingeständnis war aus dem
 Munde des Finanzministers überfällig, auch wenn er damit in einer
 weiteren Klemme sitzt, die er sich noch nicht ganz eingesteht. Die
 Planungen für den Bundeshaushalt 2009 sowie die Rückführung des
 Bundesdefizits bis 2011 auf null sind gefährdet. Auch wenn das
 Wachstum nicht die einzige Determinante für Einnahmen und Ausgaben
 des Bundes ist, ohne Streichmaßnahmen wird Steinbrück sein Wort kaum
 halten können.
 
 Die Krise bringt tiefgreifende und irreversible Veränderungen im
 Weltfinanzsystem und erschüttert die Stellung der USA als
 Superfinanzmacht. Steinbrück hat die USA mit dieser kühlen Analyse
 nicht geschont - zu Recht. Denn jenseits des Atlantiks liegen die
 Ursachen der Krise, und dort bestand bislang der größte Widerstand
 gegen Maßnahmen zu mehr Transparenz, die Risiken wieder beherrschbar
 machen sollten. Im globalen Finanzsystem kann ein verbessertes
 Regelwerk nur wirken, wenn es auf internationaler Basis steht. Solche
 Verhandlungen sind langwierig und schwierig genug. Die US-Regierung
 könnte mit Einsicht und Unterstützung für beschleunigte, aber
 maßvolle Neuregelungen allen helfen.
 
 (Börsen-Zeitung, 26.9.2008)
 
 Originaltext:         Börsen-Zeitung
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