(Registrieren)

Börsen-Zeitung: Der Euro ist gelandet, Kommentar von Martin Hampel zur weiteren Abwertung des Euro

Geschrieben am 11-09-2008

Frankfurt (ots) - Das war es dann wohl mit der Euro-Hausse. Der
Höhenflug ist zu Ende, der Euro auf Vorkrisenniveau gelandet. Am
Donnerstag notierte die Gemeinschaftswährung unter der Schwelle von
1,39 Dollar, nachdem sie am späten Mittwochabend unter 1,40 Dollar
gerasselt war. Wenn daran etwas überraschend ist, dann allenfalls die
Geschwindigkeit der Abwertung. 1,6040 Dollar waren das Rekordhoch am
15. Juli, dann ging es bergab. Am 10. August fielen die 1,50 Dollar,
genau einen Monat später nun die 1,40 Dollar/Euro.

Sowohl am Aufstieg als auch am Fall des Euro kann man eines
ablesen: Die Märkte übertreiben immer. Der Aufstieg wurde angefeuert
von Rezessionsangst, Immobilienkrise und Zinssenkungen in den USA.
Die Gefahren für die Eurozone wurden lange ignoriert, jede noch so
kleine Verschlechterung in den USA aber als Anlass genommen, Dollar
zu verkaufen. Jetzt hat sich das Sentiment gedreht, die Investoren
trauen den USA mittlerweile mehr zu als der Eurozone. Die niedrigen
Leitzinsen der US-Notenbank Fed werden mittlerweile als Vorteil
wahrgenommen, viele Investoren sind zu der Auffassung gelangt, dass
die US-Wirtschaft unter Mithilfe von Regierung und Notenbank die
Krise schneller in den Griff bekommen wird als die Eurozone. Zudem
sehen die US-Konjunkturdaten aktuell - von Ausnahmen abgesehen -
zumindest besser aus als zuvor, während das europäische Zahlenwerk
meist furchteinflößend ist. Dass es sich am Devisenmarkt derzeit eher
um eine Euro-Schwäche als um eine Dollar-Hausse handelt, wird dadurch
unterstrichen, dass die Gemeinschaftswährung etwa zum Yen deutlich
verloren hat, während der Yen zum Dollar nur etwas fester notiert.

Mit einer Bewertung in der Spanne von 1,38 Dollar bis 1,40 Dollar
hat der Euro seinen fairen Wert entsprechend der Zinsdifferenz
bereits um einige Cent unterschritten. Vieles deutet darauf hin, dass
der Euro aktuell überverkauft ist, die spekulativen Investoren setzen
fast alle auf den Greenback. Das allerdings könnte sich als falsch
erweisen. Denn dem Abwärtstrend des Euro könnte bald eine Korrektur
folgen. Doch selbst wenn es mit dem Euro weiter bergab geht: Den
kaufkraftparitätischen Wert, der etwa bei 1,15 Dollar liegt, dürfte
die Gemeinschaftswährung erst wieder sehen, wenn die Notenbanken die
Leitzinsen ändern.

(Börsen-Zeitung, 12.9.2008)

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30377.rss2

Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

158313

weitere Artikel:
  • Ostsee-Zeitung: OSTSEE-ZEITUNG Rostock zum Postbank-Verkauf Rostock (ots) - Die Zeit ist reif für Übernahmen im Bankensektor. Die starken Institute müssen stärker werden, um international nicht unterzugehen. Im Ausland sind kapitalkräftige Bankgiganten entstanden. Europas Nummer eins, die britische HSBC, kann auf eine dreifach so hohe Marktkapitalisierung (128 Milliarden Euro) wie die Deutsche Bank (40 Mrd./Platz elf) verweisen. Zudem werden die Vertriebsnetze enger geknüpft. Die Deutsche Bank entsinnt sich der Privatkunden - 14,5 Millionen hat die Postbank. Bewegung bei Banken deutet auch auf mehr...

  • CryoLife weitet Vertrieb von Hemostase MPH(R) über Laboratoire Gamida auf Frankreich aus Atlanta (ots/PRNewswire) - - Einzigartiges blutstillendes Pulver ist gebrauchsfertig in Applikator erhältlich CryoLife, Inc. (NYSE: CRY), ein auf Biomaterialien, medizinische Geräte und Gewebeverarbeitung spezialisiertes Unternehmen, meldete heute, dass es über Laboratoire Gamida in Frankreich mit dem Vertrieb von Hemostase MPH für Anwendungen in der Allgemein-, Herz- und Gefässchirurgie begonnen hat. CryoLife begann im zweiten Quartal 2008 mit dem Vertrieb von Hemostase MPH in den USA, Grossbritannien und Deutschland. Die Aufnahme mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: Handel/Lidl 150 000 Euro Bußgeld für Lidl in Sachsen-Anhalt Halle (ots) - Sachsen-Anhalt hat wegen des Verstoßes gegen das Bundesdatenschutzgesetz eines der höchsten Bußgelder bundesweit gegen den Discounter Lidl verhängt. Nach Informationen der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung (Freitagausgabe) handelt es sich um 150 000 Euro. Das Landesverwaltungsamt in Halle als zuständige Behörde wollte die Summe im Detail nicht bestätigen. Der zuständige Referatsleiter Michael Wersdörfer sagte, es handele sich um einen sechsstelligen Betrag: "Es ist das höchste Bußgeld, das bislang jemals von mehr...

  • 2% weniger Neugründungen größerer Betriebe im ersten Halbjahr 2008 Wiesbaden (ots) - Nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) wurden im ersten Halbjahr 2008 rund 78 000 Betriebe gegründet, deren Rechtsform und Beschäftigtenzahl auf eine größere wirtschaftliche Bedeutung schließen lassen. Das waren 2,0% weniger als im ersten Halbjahr 2007. Die Zahl der Gründungen von Kleinunternehmen hat - nach einem Rückgang im Jahr 2007 um 12% - im ersten Halbjahr 2008 um 10,1% auf 147 000 weiter abgenommen. Dagegen nahmen die Gründungen von Betrieben, die im Nebenerwerb ausgeübt werden, mehr...

  • Gottlieb Duttweiler Institut: «Discount Forever» - Neue Studie erschienen Rüschlikon (ots) - Eine neue Studie des Gottlieb Duttweiler Institut (GDI) in Rüschlikon/ZH nimmt den Discount unter die Lupe - brandaktuell, denn es zeichnen sich derzeit zahlreiche Veränderungen ab: eine verlangsamte Expansion in Deutschland, der Markteintritt von Lidl in die Schweiz, Konsolidierungsdruck in Österreich, und das alles vor dem Hintergrund steigender Rohstoffpreise. Keine Vertriebsform hat den europäischen Handel in den vergangenen Jahren so stark geprägt wie der Discount. Seine Marketingstrategien zwangen die gesamte mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht