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Bauarbeitsmarkt im Herbst 2008: Fachkräfte bleiben knapp - Bauwirtschaft braucht neue Ausbildungsoffensive

Geschrieben am 09-09-2008

Berlin (ots) - "Fachkräfte bleiben am Bau knapp. Wir brauchen eine
neue Ausbildungsoffensive." Diese Auffassung vertrat heute in Berlin
der Präsident des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, Prof.
Dr.-Ing. Hans-Peter Keitel, im Rahmen seiner Herbstpressekonferenz.
Trotz einer zufriedenstellenden Entwicklung der Bauproduktion werde
die Zahl der Beschäftigten im deutschen Bauhauptgewerbe 2008
voraussichtlich um 1,6 % auf nur noch 703.000 Beschäftigte sinken.
Für die deutsche Bauindustrie sei dies nicht Ausdruck eines
nachlassenden Bedarfs, sondern eines zunehmenden Engpasses auf dem
Arbeitsmarkt für Baufachkräfte.

Was den Nachwuchs an gewerblichen Baufachkräften angehe, steuere
die Branche auf eine demografische Falle zu, befürchtet Keitel. Zum
einen sei die Arbeitskräftereserve, auf die die Unternehmen in den
vergangenen Jahren hätten zurückgreifen können, inzwischen wieder in
den Markt integriert worden. In Westdeutschland seien im August 2008
vier Arbeitslose auf eine gemeldete offene Stelle gekommen; im
gesamtwirtschaftlichen Durchschnitt seien dies 4,4 Arbeitslose
gewesen. Zum anderen schieden Jahr für Jahr etwa 18.000 Mitarbeiter
aus dem Berufsleben aus, denen jedoch z. Z. nur etwas mehr als 12.000
Nachwuchskräfte gegenüber stünden. Die deutsche Bauwirtschaft müsse
deshalb für ein attraktiveres Image der gewerblichen Bauberufe
sorgen, erklärte Keitel. Ansonsten werde sich die Branche im
bevorstehenden Wettbewerb der Wirtschaftzweige um die kleiner
werdende Zahl von Nachwuchskräften nicht behaupten können. Darüber
hinaus müsse die Weiterbildung der vorhandenen Arbeitskräfte forciert
werden; unausgeschöpfte Qualitätsreserven könne sich die Branche
nicht länger leisten. Schließlich sei auch die
Ausbildungsbereitschaft der Unternehmen weiter zu steigern. Leider
stoße diese jedoch an Grenzen; jedes siebte Unternehmen habe im
vergangenen Jahr keine geeigneten Bewerber für seine
Ausbildungsplätze gefunden. Der Grund: Mangelnde Ausbildungsreife der
Bewerber.

Im Bereich der akademischen Führungskräfte habe sich inzwischen
eine Ingenieurlücke aufgetan, erläuterte Keitel. Im Durchschnitt des
vergangenen Jahres hätten nach Schätzung des Hauptverbandes 9.100
offene Stellen für Bauingenieure etwa 5.700 arbeitslosen
Bauingenieuren gegenüber gestanden. Über die Einstellung von
Hochschulabsolventen lasse sich diese Bauingenieurlücke nicht
schließen. Seit Jahren gingen die Absolventenzahlen im
Bauingenieurwesen zurück, zuletzt im Jahre 2007 auf nur noch 3.083
Hochschulabgänger. Gleichzeitig sei eine zunehmende
Qualifizierungslücke zu beobachten. Derzeit starteten drei von vier
Studienanfängern im Bauingenieurwesen in Bachelorstudiengängen, nur
noch jeder vierte in einem Diplom-Studiengang. Qualitativ fielen
jedoch die Bachelorabschlüsse hinter die bisherigen Diplomabschlüsse
zurück. Keine deutsche Universität und nur die Hälfte der
Fachhochschulen könnten derzeit im Bauingenieurwesen eine
berufsqualifizierende Bachelorausbildung anbieten. Keitel:
"Hochschulpolitik und Bauindustrie müssen hier gemeinsam
gegensteuern. Für uns heißt das: Stärkere Einbeziehung der
Arbeitgeber in die Qualitätssicherung der Studiengänge,
Sicherstellung berufsqualifizierender Bachelorabschlüsse und Erhalt
der Praxisorientierung der Fachhochschulen."

Auch im Internet abrufbar: www.bauindustrie.de

Originaltext: Hauptverband der Deutschen Bauindustrie
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/24058
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_24058.rss2

Pressekontakt:
Ansprechpartner: Dr. Heiko Stiepelmann
Funktion: Stellv. Hauptgeschäftsführer und
Leiter der Hauptabteilung Volkswirtschaft,
Information und Kommunikation
Tel: 030 - 21286 140, Fax: 030 - 21286 189
E-Mail: Heiko.Stiepelmann@bauindustrie.de


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