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Wie aufgeklärt sind unsere Kinder? Repräsentative Studie der Zeitschrift ELTERN FAMILY/ 44 Prozent der Eltern haben mit ihrem Kind noch nie über Sexualität gesprochen

Geschrieben am 09-09-2008

München (ots) - 9. September 2008 - Wie viel wissen Kinder über
Liebe und Sex? Was möchten sie genauer wissen? Sprechen ihre Eltern
ausreichend mit ihnen über alle wichtigen Themen? Im Auftrag der
Zeitschrift ELTERN FAMILY hat das Forschungsinstitut Iconkids & Youth
742 Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren sowie deren Mütter
repräsentativ dazu befragt. Claudia Greiner-Zwarg, stellvertretende
Chefredakteurin ELTERN FAMILY: "Als Familienmagazin greifen wir das
Thema Aufklärung sehr regelmäßig auf. Uns genügte es nicht mehr,
allein mit Experten und Eltern über Sex und Liebe zu sprechen. Wir
wollten auch die Kinder selbst dazu hören, und zwar noch bevor sie
mitten in der Pubertät sind. Das Ergebnis ist so interessant und
spannend wie wir es vermutet haben: nämlich, dass gerade mit den
Kleineren dieses Thema noch weitgehend ausgespart wird, obwohl sie
gern mehr darüber erfahren würden. Wir wissen daher jetzt: Es ist
klug, wenn Mütter und Väter sich überwinden und die natürliche
Neugier und die Unbefangenheit gerade jüngerer Kinder nutzen.
Gespräche rund um Liebe und Sex werden mit den Jahren nicht
einfacher, eher im Gegenteil."

Aufklärung wird meist auf Verhütung reduziert
57 Prozent der Kinder sagen "Ja, ich weiß, wie man verhindern kann,
dass ein Baby entsteht". Der Aussage "Wenn ein Mann und eine Frau
sich lieb haben, aber kein Baby haben wollen, dann müssen sie
aufpassen und verhüten" stimmen sogar 65 Prozent der Kinder zu. Aber
viel weniger Kinder wissen, was bei Mädchen während der Regel (42%)
oder bei Jungen während des Samenergusses (37%) passiert. Ein
Widerspruch - denn bevor Zyklus und Samenerguss nicht klar sind, kann
kein Kind begreifen, wie ein Baby entsteht oder Verhütung
funktioniert. Daran zeigt sich, was Experten schon lange vermuten:
Das Aufklärungsprinzip, möglichst früh über Verhütung zu sprechen,
produziert vor allem Halbwissen. In der guten Absicht, ihren Kindern
zu vermitteln, wie sie sich vor einer ungewollten Schwangerschaft
oder vor Krankheiten schützen können, sprechen Eltern oft zu wenig
über die körperlichen Zusammenhänge und vor allem über Gefühle. "Ich
würde gern mehr über die Gefühle und was daran so schön sein kann
wissen", meinen daher 59 Prozent der befragten Kinder.

Schüchterne Eltern: Oft regen die Kinder das Gespräch an
Obwohl die Darstellung nackter Haut heute kein Tabu mehr ist und
Kinder in einer deutlich sexualisierten Welt aufwachsen, fällt es
vielen Eltern schwer, mit ihrem Nachwuchs über Sexualität zu
sprechen: 44 Prozent der Mütter geben an, dass sie oder der Vater ihr
Kind noch gar nicht aufgeklärt haben. Mit steigendem Alter der Kinder
nimmt diese Zahl zwar ab, bei den Müttern der 10- bis 12-Jährigen
sind dies aber immer noch 22 Prozent. Zu viele - wenn die Pubertät so
nah ist. Dabei wissen Eltern, wie wichtig das Thema ist: 76 Prozent
der befragten Mütter stimmen zu, dass eine gute Aufklärung die Kinder
auch vor sexuellen Übergriffen schützen kann. Dennoch sind es oft
nicht die Eltern selbst, die das Thema anschneiden. Über die Hälfte
(54%) der befragten Mütter gibt an, dass ihr Kind jeweils das
Gespräch angeregt hat; Kinder haben offensichtlich das Bedürfnis,
besser Bescheid zu wissen: "Ich würde gern mehr über Sex und Liebe
erfahren", sagen 60 Prozent der Mädchen und 52 Prozent der Jungen
(Gesamt: 56%). 37 Prozent der Mütter jedoch finden: Meine Kinder
wissen durch Freunde, Geschwister, Fernsehen und Internet schon mehr
als mir lieb ist.

Väter halten sich oft raus: Aufklärung ist Frauensache
Väter sind bei der Geburt dabei, nehmen Elternzeit und engagieren
sich mehr in der Erziehung als früher. Gespräche über die heiklen
Themen Körper, Liebe und Sexualität überlassen sie aber meist den
Müttern, vor allem, wenn die Kinder noch im Grundschulalter sind.
Fast zwei Drittel (62%) der Mütter geben an, den Nachwuchs allein
aufgeklärt zu haben (6- bis 7-Jährige: 80%, 8- bis 9-Jährige: 64%,
10- bis 12-Jährige: 58%). Im Osten sind die Väter sogar noch
zurückhaltender: 74 Prozent der Mütter (Westen: 61%) führten das
aufklärende Gespräch mit den Kindern. Dass sexuelle Aufklärung ein
wichtiges Thema in der Schule sein sollte, glauben 83 Prozent der
befragten Mütter.

Sexualität in den Medien - viele Kinder bewegen sich ungeschützt
im Netz
Im Internet gibt es viele Seiten, die aufgrund pornografischer
Darstellungen für Kinder absolut ungeeignet sind. Doch selbst wenn
sie nicht danach suchen, geraten sie manchmal unfreiwillig auf solche
Sites. Trotzdem wissen nur 27 Prozent der befragten Kinder: "Ich muss
im Internet sehr aufpassen, dass ich nicht auf Seiten lande, die ich
eklig finde." Experten empfehlen daher, den Computer nur in
Familienräumen aufzustellen, diesen mit einem Kinderschutzprogramm
auszurüsten und den Kindern extra geeignete Suchmaschinen wie "Blinde
Kuh" zu zeigen, um sicherer im Internet zu surfen.
Wie wichtig das ist, zeigt diese Zahl: 10 Prozent der 8- bis
12-jährigen Internet-NutzerInnen geben an: "Ich habe schon mal im
Internet-Chat Bilder zugeschickt bekommen, die ich eklig fand." In
diesem Zusammenhang ein Muss: Eltern sollten vor allem mit Mädchen
offen über sogenannte Nicknames sprechen, raten Fachleute. Namen wie
"Flotte Biene" oder "Süße_12" können unerwünschte Fantasien auslösen
und die Mädchen wissen es nicht.

Die Ergebnisse sind mit Quellenangabe zur Veröffentlichung frei.
Unter http://www.elternfamily.de/aufklaerung finden Sie weitere
Details zur Studie.

Für die ELTERN FAMILY-Studie hat das Münchner Forschungsinstitut
Iconkids & Youth 742 Kinder zwischen 6 und 12 Jahren sowie deren
Mütter getrennt voneinander befragt. Befragungszeitraum: 10. Juni -
11. Juli 2008, Methode: Repräsentative Face-to-Face-Befragung.

Originaltext: Gruner+Jahr, ELTERN family
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/40363
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_40363.rss2

Pressekontakt:
Eva Kersting
Kommunikation / PR
G+J Frauen / Familie / People
Gruner + Jahr AG & Co KG
Tel: 040/3703-2990
E-mail: kersting.eva@guj.de


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