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Börsen-Zeitung: Sonstiges von der Bahn Kommentar zu den Halbjahreszahlen der Bahn und dem anstehenden Börsengang, von Walther Becker.

Geschrieben am 18-08-2008

Frankfurt (ots) - Alles klar, Weichen für den Börsengang gestellt,
Politik hingebogen, Zahlen aufpoliert. Jetzt heißt die Devise: Nur
keine Überraschungen, schon gar keine negativen! Die kommen bei der
Deutschen Bahn von ganz alleine, und Konzernchef Hartmut Mehdorn
wittert Verschwörungen bei all denen, die sich mit kritischen
Äußerungen öffentlich hervorwagen, sei es das Eisenbahnbundesamt,
Rivale Veolia aus Frankreich, die Politik diverser Couleur,
Umweltorganisationen und andere Bedenkenträger - Mehdorn kann es gar
nicht fassen, was interessierte Seiten da inszenieren.

Was soll's - die Investoren sind positiv gestimmt, diese Erfahrung
bringt Mehdorn von den internationalen Roadshows mit. Das mag so
sein, denn Infrastruktur, Staatsnähe und Regulierung kommen in
unsicheren und volatilen Zeiten gar nicht schlecht an. Gefragt sind
stabile Cash-flows, keine Wachstumssprünge, die schiefgehen können.

Doch was Bahn-Chef Mehdorn und sein für Finanzen zuständiger
Kollege Diethelm Sack den künftigen Anlegern bieten, um sie zum Kauf
der Aktie zu animieren, ist schon arg bescheiden. Der Konzern hat
sein bereinigtes Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) im Halbjahr
um 90 Mill. auf 1,42 Mrd. Euro gesteigert. Und wo kommt der Zuwachs
her? Antwort: Aus der Position "Sonstiges", die um 105 Mill. Euro
zulegte, während Regio im Ergebnis nachgab, Logistik und der Fahrweg
jeweils bis auf die Million genau auf der Stelle traten und der
Fernverkehr immerhin 64 Mill. Euro zulegte. Dabei ist die Auslastung
der Fernzüge drastisch gesunken, und die avisierte Preiserhöhung erst
nach dem Börsengang im Herbst wird nicht dazu führen, dass sich die
ICE-Abteile füllen.

Die Ergebnisquelle "Sonstiges": das sind die überzähligen
Beschäftigten. Allein Einsparungen, pardon, die Aufwandsreduzierung
im "konzerninternen Arbeitsmarkt" sorgte für das Ergebnisplus. Und
das ist nun mal ganz sicher nicht nachhaltig, berechenbar und stabil.
Auch im ausgewiesenen operativen Ergebnis spielen die sonstigen
betrieblichen Erträge dank des Verkaufs der Beteiligung an der
Festnetzgesellschaft Arcor eine maßgebliche Rolle.

Kleinliches Genörgel? Sicher, der Börsengang wird kommen,
institutionelle Investoren können an der Bahn gar nicht vorbei. Doch
es gibt ein Leben nach dem IPO. "Sonstiges" lastete lange genug auf
dem Kurs der teilprivatisierten Post.

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30377.rss2

Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0


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