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"Diabetiker im DMP leben länger" / Pressegespräch zu den Ergebnissen der ELSID-Studie am 12.08. 2008 in Berlin

Geschrieben am 12-08-2008

Bonn (ots) -

ELSID-Studie: Diabetiker im DMP leben länger
Erste Endergebnisse der Studie zeigen Unterschiede bei der
Sterblichkeit von Teilnehmern und Nicht-Teilnehmern strukturierter
Behandlungsprogramme

Bei Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2, die an einem
strukturierten Behandlungsprogramm (Disease-Management-Programm, kurz
DMP) teilnehmen, gibt es deutlich weniger Todesfälle als bei
Patienten, die nicht in ein solches Programm eingeschrieben sind. Das
belegen Ergebnisse der bundesweit ersten kontrollierten Studie zum
Vergleich zwischen DMP-Teilnehmern und Patienten in der
Regelversorgung, die von der Abteilung Allgemeinmedizin und
Versorgungsforschung am Universitätsklinikum Heidelberg in
Kooperation mit dem AOK-Bundesverband durchgeführt wird. Die Daten
der Patienten waren über einen Zeitraum von zweieinhalb Jahren
beobachtet worden.

Nach den ersten Endergebnissen der sogenannten ELSID*-Studie lag
die Sterblichkeitsrate bei den älteren Diabetikern im DMP mit 10,9
Prozent deutlich niedriger als bei den Patienten in der
Regelversorgung mit 18,8 Prozent. Bei weiteren Überprüfungen der
Daten bestätigte sich dieser Unterschied. So verglichen die
Heidelberger Wissenschaftler eine Teilgruppe von DMP-Patienten und
Patienten in der Regelversorgung mit gleichem Alter und gleichem
Geschlecht, die ähnlich schwer erkrankt waren und unter den gleichen
Begleiterkrankungen litten. Auch hier zeigte sich bei der
Sterblichkeitsrate ein deutlicher Unterschied: Während unter den
DMP-Teilnehmern 9,5 Prozent der Patienten verstarben, waren es in der
Kontrollgruppe der Nicht-Teilnehmer 12,3 Prozent. "Wir führen dies
auf die Kombination der verschiedenen Maßnahmen zurück, die im DMP
für Typ-2-Diabetiker vorgesehen sind", sagte Prof. Joachim Szecsenyi
vom Universitätsklinikum Heidelberg bei der Vorstellung der
Ergebnisse am Dienstag in Berlin. "Die regelmäßigen
Untersuchungstermine und die Vereinbarung von Therapiezielen in
Kombination mit Schulungen und gezielten Informationen für Patienten
und Ärzte tragen möglicherweise besonders dazu bei, dass
gesundheitliche Komplikationen und Probleme bei den Patienten
vermieden oder schneller erkannt werden."

Ausgewertet wurden die Daten von 2.300 älteren DMP-Teilnehmern,
die in 85 Hausarztpraxen in Sachsen-Anhalt und Rheinland-Pfalz
behandelt wurden. Die Kontrollgruppe der Nicht-Teilnehmer umfasste
8.779 Diabetiker aus 337 Praxen. Alle Patienten wurden mit
antidiabetischen Medikamenten behandelt. In die ELSID-Studie, die
Ende 2005 gestartet ist, fließen sowohl medizinische Daten als auch
gesundheitsökonomische Parameter wie Verordnungen oder
Klinikeinweisungen ein. Weitere Auswertungsergebnisse, unter anderem
zu den Kosten der Behandlung, sollen in den nächsten Monaten
veröffentlicht werden.

Schon bei einer Patientenbefragung im Rahmen der ELSID-Studie
hatten sich positive Resultate zugunsten der DMP-Teilnehmer gezeigt.
Danach waren die DMP-Patienten mit dem Ablauf und der Organisation
ihrer Behandlung deutlich zufriedener als Patienten in der
Regelversorgung. Zudem wurden sie von ihrem Arzt häufiger nach ihren
Vorstellungen bei der Gestaltung des Behandlungsplans gefragt und
wurden besser darin unterstützt, sich konkrete Ziele in Bezug auf ihr
Essverhalten und ihre körperlichen Aktivitäten zu setzen. Die
DMP-Patienten erhielten auch eher im Vorfeld Informationen, wie sie
in schwierigen Phasen mit ihrer Erkrankung umgehen können.

Die Disease-Management-Programme sind in Deutschland 2003
eingeführt worden, um die Versorgung von chronisch kranken Patienten
zu verbessern. Insgesamt nehmen derzeit knapp 2,3 Millionen
Versicherte an den Behandlungsprogrammen der AOK teil. Schon seit
mehreren Jahren bietet die AOK bundesweit Programme für Patientinnen
und Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2, Koronarer Herzkrankheit,
chronisch-obstruktiven Lungenerkrankungen (COPD) und Brustkrebs an.
In den meisten Ländern können sich die Versicherten darüber hinaus in
Programme zur Behandlung von Asthma und Diabetes mellitus Typ 1
einschreiben. Mit fast 1,4 Millionen bilden die Zuckerkranken die
größte Gruppe unter den Teilnehmern der AOK, gefolgt von
Herzpatienten (580.000) und Patienten mit COPD (150.000).

*ELSID = Evaluation of a Large Scale Implementation of Disease
Management Programmes

Weitere Infos und Statements zum Pressegespräch unter
www.aok-presse.de

Originaltext: AOK-Bundesverband
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/8697
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_8697.rss2

Pressekontakt:
AOK-Bundesverband Pressestelle
Kortrijker Straße 1 53177 Bonn
E-Mail: presse@bv.aok.de Internet: www.aok-bv.de
Telefon 0228 843-310 Telefax 0228 843-507

Universitätsklinikum Heidelberg
Presse- u. Öffentlichkeitsarbeit
Im Neuenheimer Feld 672, 69120 Heidelberg
Tel.: 0 62 21 56-4536, Fax: 0 62 21 56-4544
Email: Annette.Tuffs@med.uni-heidelberg.de


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