WAZ: Olympische Spiele der Superlative - Das Risiko und der Reiz von Peking. Leitartikel von Hans-Josef Justen
Geschrieben am 07-08-2008 |   
 
    Essen (ots) - Unworte des Jahres zu finden, wäre in den  vergangenen Monaten relativ leicht gefallen: China, Peking, die  Olympischen Sommerspiele. Diese Begriffe in einen stimmigen Einklang  zu bringen, mit dem hehren olympischen Anspruch und der Wirklichkeit  auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen, schien unmöglich,  aussichtslos. Der empörende Skandal um Tibet, wo Demonstranten von  chinesischen Militärs gnadenlos niedergeknüppelt wurden, der  umstrittene, fast makaber wirkende olympische Fackellauf, der vom  chinesischen Geheimdienst vor wütenden Protesten geschützt werden  musste, und die rabiate Inhaftierung von Kritikern provozierten unter Menschenrechtlern den Aufruf zum Boykott.
      Davon ist bei den olympischen Machern an diesem Freitag jedoch  nicht mal mehr andeutungsweise die Rede: Über 80 führende  Staatsmänner und gekrönte Häupter haben sich zur bombastischen  Eröffnungsfeier angesagt. Mehr als vier Milliarden Menschen werden  sich weltweit via Fernsehen zuschalten, und die erdrückende Mehrzahl  der Athleten stellt sich für den kurzen Einmarsch stundenlang in die  Warteschleife.
      Peking genießt den einmaligen Reiz, der der nach wie vor von  Olympia ausgeht, und der auch den entscheidenden Anstoß gab, sich um  die Ausrichtung dieses größten Sport-Spektakels zu bewerben. Trotz  aller Risiken, auf die sich das Riesenreich der Mitte aus seiner  Sicht eingelassen hat: China musste sich öffnen, China musste  transparenter werden, weil die Welt mit großer Aufmerksamkeit  hinschaut.
      Olympia ist zwar nicht in der Lage, die politischen Verhältnisse, die Voraussetzungen für den menschlichen Alltag grundlegend zu  verändern, doch wegen Olympia ist zumindest die Sensibilität  gegenüber China gewachsen. Es reicht nicht, mit formidablen  Sportstätten und einer optimierten Infrastruktur zu protzen, die  Rekordsummen an Dollar-Milliarden verschlungen haben: China muss  vielmehr über Olympia hinaus eine Perspektive bieten, eine Garantie  für die Humanisierung zwischen Shenyang und Hongkong, wo der Freiheit unerträgliche Grenzen gesetzt wurden.
      Doch auch das Internationale Olympische Komitee, dessen Führung  in fundamentalen Fragen bisher auf skandalöse Weise einknickte, ist  am Zug. Es muss der Geißel des Dopings mit rigoroser Entschlossenheit entgegenwirken. Denn wenn Olympia 2008 zu einem Drogen-Festival  verkommen sollten, ist der ganze Spaß, den diese Spiele ohne jeden  Zweifel vermitteln können, bald vielleicht auf ewig vorbei.
  Originaltext:         Westdeutsche Allgemeine Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2
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