Limited offensichtlich Vorbild und Maßstab für GmbH-Novelle / Aktuelle Studie von 20.000 Gründungen: Zulauf bei Handel und Dienstleistung

Birmingham/Wiesbaden (ots) - Die von der Politik jetzt
angeschobene GmbH-Novellierung muss sich stark an den
fortschrittlichen Mechanismen der britischen Limited orientieren. "Im
Wettbewerb um moderne, effektive und vor allem unbürokratische
Unternehmensformen ist die 'private company' die ultimative Meßlatte;
bleibt die für Ende 2007 angekündigte GmbH-Reform darunter, wird von
deutscher Seite der enorme Zustrom zur Ltd. nicht abebben",
kommentiert Gesellschaftsrechtsexperte Michael Klose, Rechtsanwalt
aus Witten/NRW, den seit Ende Mai vorliegenden
GmbH-Referentenentwurf. Die in Ulm erscheinende Südwestpresse bringt
es auf den Punkt: "Die Limited weist den Weg, wie ein neues
GmbH-Gesetz auszusehen hat. Eine Gesellschaft muss schnell, ohne
bürokratischen Aufwand, kostengünstig und mit möglichst wenig
rechtlichen und finanziellen Hürden gegründet werden können."

Eine Analyse der marktführenden Ltd.-Gründeragentur belegt den
anhaltenden Run auf das Gesellschaftsmodell von der Insel: "Im
vergangenen Geschäftsjahr hatten wir erstmals rund 10.000 Gründer vor
allem aus den Bereichen Handel, Dienstleistung, Bau- und Handwerk",
bilanziert Go Ahead-Chef Michael Silberberger. Die Limited, die in
Deutschland mehr als 30.000 "Ableger" habe und monatlich bei ca.
1.500 Unternehmern neuen Zuspruch finde, gelte als das modernste und
flexibelste Unternehmensmodell weltweit. Fast jede dritte neue
Kapitalgesellschaft in Deutschland wird als Limited gegründet, so
Silberberger.

Die GmbH-Schwester unterm "Union Jack" ermöglicht praktisch über
Nacht die Aufnahme des Geschäftsbetriebes unter dem Dach einer
Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Ab Eintrag im englischen
Handelsregister (in der Regel fünf Werktagen oder bei
Schnellgründungen bereits am nächsten Arbeitstag) haftet der
Firmgründer nicht mehr mit seinem Privatvermögen. Die Ltd. kann
bereits ab einer Einlage von einem britischen Pfund (1,45 Euro)
online bestellt werden.

Einer aktuellen Statistik von Go Ahead auf Basis 20.000
Limited-Gründungen zufolge werden über 60 Prozent aller Limiteds in
den vier Bundesländern NRW, Bayern, Hessen und Baden-Württemberg
gegründet. Dagegen weht der "Union Jack" über Unternehmen in Bremen,
Mecklenburg-Vorpommern, Saarland und Thüringen vergleichsweise
selten. Der Anteil am Limited-Aufkommen in diesen vier Bundesländern
zusammen beträgt gerade mal fünf Prozent. Spitzenreister ist der
Handel mit 23,10 % aller Gründungen. Deutlich zugenommen hat die
Ltd.-Nachfrage im Bereich Dienstleistung + 6%. Erstmalig getrennt
erfasst werden Restaurants/Hotels mit 2,93 % aller Gründungen.
Darüber hinaus werden Limiteds verstärkt auch zur Holdingbildung und
zur Betriebsaufspaltung verwandt. Absoluter Nachfragerenner ist die
Ltd.& Co. KG, eine Personengesellschaft mit beschränkter Haftung, mit
der sich auch Steuern einsparen lassen.

Bundesjustizministerin Brigitte Zypries hatte bei der Vorlage des
Referentenentwurfs zur Unternehmensreform die Hoffnung ausgesprochen,
dass die dann modernisierte und deregulierte GmbH den Wettbewerb mit
ausländischen Rechtsformen nicht scheuen müsse. In einer ersten
Reaktion zur geplanten Reform erinnerten Experten aus Reihen der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion an die Vorbildrolle der Limited.
Vizefraktionsvorsitzender Wolfgang Bosbach und der rechtspolitische
Sprecher Dr. Jürgen Gehb forderten dazu auf, mit an anstehenden
Änderungen zugleich auch "eine zielgenaue und überzeugende deutsche
Antwort auf die Herausforderung durch die britische Limited" zu
geben. "Mehr als 30.000 Neugründungen der britischen Limited in
Deutschland bei unveränderter Zahl von GmbH-Neuanmeldungen zeigen,
dass viele Firmengründer in der GmbH generell keine Alternative zur
Umsetzung ihrer Geschäftsideen sehen", so Bosbach und Gebh.

Originaltext: Go Ahead Limited
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