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Westdeutsche Zeitung: Deutschland gerät in den Sog der US-Finanzmarktkrise = von Annette Ludwig

Geschrieben am 04-08-2008

Düsseldorf (ots) - Aufschwung ade: Die von den USA ausgehende
globale Finanzmarktkrise und die konjunkturelle Abkühlung erreichen
nun auch Europa. Dabei lief es in den vergangenen Jahren exzellent
für die deutschen Unternehmen: Der Export boomte, die Auftragsbücher
waren prall gefüllt, die Gewinne sprudelten, neue Jobs entstanden.
Doch Deutschland kann sich dem globalen Abwärtstrend nicht mehr
entziehen. Nur wenige im Aktienindex Dax notierten Unternehmen
verdienen noch prächtig, der Rest von ihnen muss einräumen, dass die
Finanzkrise nun doch durchschlägt. Und teilweise noch härter, als zu
befürchten war.
Für die Misere gibt es verschiedene Gründe: Der starke Euro
verschlechtert die ohnehin schwierige Konkurrenzsituation im
Dollarraum. Wer in Euro produziert, hat preisliche
Wettbewerbsnachteile. Zudem erhöhen steigende Rohstoff- und
Energiepreise die Herstellungskosten. Obendrein belastet die
schwächere Konjunktur in immer mehr Ländern die Auftragseingänge. Die
Kunden verschieben Neuanschaffungen einfach oder kaufen billigere
Waren.
Das sind keine guten Aussichten für 2009. Der von der Inflation
ohnehin geschwächte Konsum in Deutschland wird den nachlassenden
Export nicht kompensieren können. Auch die Bestellungen aus den
Boomländern China, Indien und Russland können die Nachfrageausfälle
aus den USA und aus dem Euro-Raum kaum auffangen. Es ist also gut
möglich, dass die Arbeitslosigkeit schon in diesem Winter wieder
ansteigen wird.
Der konjunkturelle Abschwung muss aber nicht unbedingt zu einem
Absturz der deutschen Wirtschaft führen. Viele Experten gehen
beispielsweise davon aus, dass bei der Inflation inzwischen die
Spitze erreicht worden ist.
Die aktuellen Wirtschaftsdaten sind daher kein Grund zur Panik,
sollten aber zu denken geben. Für harte Tarifauseinandersetzungen ist
jetzt genauso wenig die Zeit wie für massiv geführte
Wahlkampfschlachten. 2009 ist Bundestagswahl, und die Große Koalition
wird sich erwartungsgemäß mit harten Bandagen bekämpfen. Stillstand
und reines Wahlkampfgetöse ist aber genau das, was Deutschland
angesichts der konjunkturellen Situation am wenigsten gebrauchen
kann.

Originaltext: Westdeutsche Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/62556
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_62556.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2358
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de


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