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Konsolidierungswelle im deutschen Autohandel

Geschrieben am 22-07-2008

München (ots) -

Das Ende der Gruppenfreistellungsverordnung (GVO) Mitte 2010
läutet Marktbereinigung ein / Deloitte-Studie "Automobilhandel im
Premiumsegment" zeigt Chancen und Risiken

Die Markt- und Wettbewerbssituation der deutschen Autohändler wird
sich in den kommenden Jahren stark zuspitzen. Die Konsolidierungen zu
"Megadealern" und zunehmende Mehrmarkenvertriebe verlangen eine
Neuausrichtung seitens der Automobilindustrie. Auch unklare
Rahmenbedingungen wie die Kfz-Steuerreform und steigende
Kraftstoffpreise dämpfen die Nachfrage nach Neuwagen. Deloitte
analysiert mit der Studie "Automobilhandel im Premiumsegment"
mögliche Maßnahmen für mittelständisch geprägte Automobilhäuser. Vor
allem eine bilanzielle Restrukturierung bzw. Stärkung der
Kapitalstruktur, ein effizientes Working Capital Management sowie die
Optimierung der Ein- und Verkaufsprozesse unterstützen die
Stabilisierung dieses angeschlagenen Branchensegments und verbessern
die Marktposition einzelner Betriebe.

"Der Wettbewerb ist in vollem Gange - immer mehr sogenannte
Megadealer etablieren sich als Konkurrenz zu den klassischen
Hersteller-Niederlassungen, was zu einem höheren
Verdrängungswettbewerb bei kleineren und mittleren Autohäusern
führt", unterstreicht Dr. Martin Hölz, Partner und Industry Leader
für die Automobilindustrie bei Deloitte. "Diese Entwicklung in
Deutschland gleicht der angelsächsischen Situation, die bereits einen
stark ausgeprägten Mehr-Markenhandel nach sich gezogen hat."

Marktsituation des Autohandels

Es gibt aktuell knapp 30.000 Autohäuser bzw. -händler in
Deutschland, doch die reduzieren sich bis 2010 auf unter 25.000. Dies
betrifft überwiegend mittelständische Automobilhäuser, deren
Marktanteil von über 45 auf knapp 29 Prozent sinken wird. Neben
vielen Insolvenzen werden einige in Kooperationen bzw. Netzwerken
aufgehen, denn der Einmarkenvertrieb wird um fast 14 Punkte auf rund
56 Prozent fallen. Neben den Volumenherstellern wie VW, Renault und
Peugeot werden dabei auch die Premiummarken Audi, BMW und Mercedes
ihre aktuell je etwa 1.100 Autohäuser auf unter 900 reduzieren.

Unklare Rahmenbedingungen

Im Käuferverhalten ist eine eindeutige Trendwende zu beobachten:
Seit 1997 sind die privaten Zulassungen um 20,3 Prozent
zurückgegangen - sowohl Volumen- als auch Premiumhersteller
verzeichnen starke Absatzeinbrüche. Dies ist auf stagnierende
Nettoeinkommen, höhere Kraftstoffpreise, die Mehrwertsteuererhöhung
2007 und eine allgemeine Verunsicherung zurückzuführen. Und auch die
in 2010 geplante Kfz-Steuerreform wird die Neuwagen-Nachfrage weiter
drosseln.

Veränderte Wettbewerbsituation und mögliche Lösungsvorschläge
Sowohl der Margendruck der OEMs als auch der Preisdruck des Marktes
bedrängen den Handel. "Das führt zu einer Marktbereinigung sowie zu
Zusammenschlüssen und Kooperationen - die Anzahl der unabhängigen
Kfz-Betriebe ging in den letzten zehn Jahren schon um gut 18 Prozent
zurück. Ein stetiger Beschäftigungsabbau und steigende
Spezialisierungs- und Qualifizierungsanforderungen an Mitarbeiter
sind die Folge", sagt Florian Hojak, Senior Consultant
Automobilindustrie bei Deloitte.

Zur Aufrechterhaltung und Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit und
Ertragslage müssen Risiken gemanagt und Potenziale verwirklicht
werden. Vor allem Rabattschlachten und Preisnachlässe sowie
Modellflops bergen ein hohes Risiko. Verbesserungspotenzial besteht
in der Kostenreduktion, speziell im Bestandsmanagement und der
Entwicklung zum Mehr-Marken-Autohaus. Auch die aktive Initiierung von
Zusammenschlüssen sollte als Handlungsalternative (z.B. um
Größendegressionen zu realisieren) evaluiert werden.

Die Veränderungen im Marktumfeld zeigen in Kombination mit der
chronischen Ertrags- und Eigenkapitalschwäche des deutschen
Autohandels ihre Spuren: "25 Prozent der Autohäuser befinden sich
bereits heute in einer Krisensituation. Bis 2015 wird ein Rückgang
der Vertragshändler um neun Prozent erwartet. Verpassen die kleineren
bis mittleren Betriebe in den nächsten Jahren das strategische
Zeitfenster, wird es schwer, sich im Markt behaupten zu können",
resümiert Florian Hojak.

Die komplette Studie finden Sie unter http://www.deloitte.com/dtt/
research/0,1015,sid%253D13077%2526cid%253D217213,00.html zum
Download.

Deloitte Deutschland

Deloitte ist eine der führenden Prüfungs- und
Beratungsgesellschaften in Deutschland. Das breite Leistungsspektrum
umfasst Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Consulting und Corporate
Finance-Beratung. Mit 4.000 Mitarbeitern in 18 Niederlassungen
betreut Deloitte seit mehr als 100 Jahren Unternehmen und
Institutionen jeder Rechtsform und Größe aus allen
Wirtschaftszweigen. Über den Verbund Deloitte Touche Tohmatsu ist
Deloitte mit rund 165.000 Mitarbeitern in über 140 Ländern auf der
ganzen Welt vertreten.

Die deutsche Automobilindustrie bietet das gesamte
Leistungsspektrum an und gehört zur Deloitte Fertigungsgruppe, welche
weltweit rund 12.000 Mitarbeiter umfasst. Neben den
EU-Kompetenzzentren spez. mit Deutschland gehören weitere Zentren in
USA sowie den BRIC-Staaten zum Netzwerk.

Deloitte bezieht sich auf Deloitte Touche Tohmatsu, einen Verein
schweizerischen Rechts, und/oder sein Netzwerk von
Mitgliedsunternehmen. Jedes dieser Mitgliedsunternehmen ist rechtlich
selbstständig und unabhängig. Eine detaillierte Beschreibung der
rechtlichen Struktur von Deloitte Touche Tohmatsu und seiner
Mitgliedsunternehmen finden Sie auf www.deloitte.com/de/UeberUns .
Copyright © 2008 Deloitte & Touche GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Alle Rechte vorbehalten.

Originaltext: Deloitte
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/60247
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_60247.rss2

Pressekontakt:
Isabel Milojevic
PR Manager
Tel +49 89 29036-8825
imilojevic@deloitte.de


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