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Boersen-Zeitung: Preispoker mit zwei Siegern, Kommentar von Daniel Schauber zur jetzt möglichen einvernehmlichen Übernahme von Engelhard durch BASF

Geschrieben am 30-05-2006

Frankfurt (ots) - Fünf Monate lang hat sich der Preispoker
zwischen BASF und Engelhard hingezogen, und am Ende stehen beide
Seiten als Sieger da. Die BASF bringt mit der Akquisition des
amerikanischen Katalysatorherstellers Engelhard für 5,6 Mrd. Dollar
(einschließlich Schulden) die größte Übernahme der 141-jährigen
Firmengeschichte unter Dach und Fach. Was als feindliche Avance
begann, mündet in eine gütliche Einigung. BASF musste ihr
anfängliches Gebot von 37 Dollar zwar auf 39 Dollar aufstocken, aber
das Aufgeld von 5% lässt sich verschmerzen: Verglichen mit dem
Engelhard-Kurs vor dem BASF-Übernahmeangebot muss der Ludwigshafener
Konzern eine Prämie von rund 30% zahlen. Für eine feindliche
Übernahme in den USA erscheint das moderat.

Man muss der BASF großes taktisches Geschick bei dem Deal
attestieren. Der Chemiekonzern hat von Anfang an durchblicken lassen,
dass er nicht bereit ist, sein erstes Angebot von 37 Dollar
wesentlich aufzustocken. Dem Engelhard-Management schwebten Preise
von deutlich über 39 Dollar vor. Doch alle Bemühungen, sich den
unerwünschten Avancen zu entziehen, scheiterten. Weder stiegen andere
Bieter ein, noch ließ sich ein Weißer Ritter finden. Und da sich die
Engelhard-Aktie, die zeitweise über 40 Dollar kletterte, auf das
nachgebesserte Gebot von 38 Dollar zubewegte, blieb den Amerikanern
wenig Spielraum. Doch auch sie dürfen sich als Sieger fühlen, haben
sie doch noch einen Tick mehr aus dem Angreifer herausgepresst.

Dass die Akquisition auch zu 39 Dollar je Aktie für BASF sinnvoll
ist, gilt unter Beobachtern als sicher. Es gab sogar Researchhäuser,
die Preise von bis zu 45 Dollar für tragbar hielten. Allzu viel
schief gehen kann wohl nicht. Engelhard bringt knapp 4 Mrd. Euro
Umsatz mit, das ist ein Zehntel der BASF-Erlöse (43 Mrd. Euro). Die
Engelhard-Katalysatoren werden der Chemikalien-Sparte zugeschlagen
und runden das BASF-Portfolio ab.

Mit der Akquisition zeigt die BASF, die kürzlich den größten
Gewinn ihrer Geschichte vorlegte, dass sie nicht nur eine gewaltige
Cashmaschine ist, sondern auch investiert. Allein in diesem Jahr hat
der traditionsreiche Konzern schon für gut 7 Mrd. Euro eingekauft,
wenn man Degussa-Bauchemie (2,7 Mrd. Euro) und Johnson Polymer (0,4
Mrd. Euro) hinzurechnet. Das ist fast doppelt so viel wie in den fünf
Jahren zuvor.

(Börsen-Zeitung, 31.5.2006)

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=30377
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_30377.rss2

Rückfragen bitte an:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0


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