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Zu viele Bankkonten werden zur Bonitätsfalle

Geschrieben am 15-07-2008

Hamburg (ots) - Mehr als jeder vierte Deutsche ist Kunde bei zwei
Banken. Jeder siebte hat sogar Giro- oder Kreditkartenkonten bei drei
oder mehr Instituten. Die Kreditinstitute verstärken diesen Trend
durch günstige Angebote und Kooperationen mit dem Handel in
Verbindung mit immer einfacheren Prozessen beim Beantragen von Konto
und Karte. 30 Prozent der Kreditinstitute planen zudem bis zum Jahr
2010 zusätzliche Investitionen in Bonus- und Rabattsysteme. Das
ergibt der Branchenkompass Kreditinstitute von Steria Mummert
Consulting in Zusammenarbeit mit dem F.A.Z.-Institut. Allerdings
rechnet sich das gebuchte Startguthaben oder der geschenkte
Einkaufsgutschein in bestimmten Situationen nicht. Der Grund: Zu
viele Bankkonten oder Kreditkarten wirken sich negativ auf die
Kreditwürdigkeit aus.

Die Zahl der Kontoverbindungen wird weiter zunehmen. Hierfür
sorgen eine steigende Anzahl von Händlern mit eigenen
Kreditkartenangeboten sowie die Rabattstrategien der Banken. Boni und
Rabatte gehören inzwischen zu den wichtigsten Instrumenten der
Institute, um im Wettbewerb um den Privatkunden mithalten zu können.
Durch Gratisgirokonten und kostenlose Kreditkarten steigt allerdings
auch die Verlockung für die Kunden, nicht nur die traditionelle
Hausbankverbindung zu halten, sondern eine Vielzahl von Konto- oder
Kartenverbindungen gleichzeitig aufzubauen beziehungsweise diese
häufig zu wechseln.

Wer mehrere Kreditkarten besitzt, vergrößert effektiv seinen
Kreditrahmen, nicht aber seine Kreditwürdigkeit. Im Gegenteil: Der
mögliche zusätzliche finanzielle Spielraum kann schnell zu einer
Verschlechterung der Kreditwürdigkeit bei den Rating-Agenturen
führen. Agenturen wie die Schufa, Creditreform oder Bürgel
berücksichtigen jede relevante Veränderung beim Kunden, die sich auf
die Bonität auswirken könnte. Beispielsweise beeinflusst das bloße
Beantragen von Krediten auf Internetplattformen oder der häufige
Wechsel der Primärbankverbindung ("Gehaltskonto") den durch die
Agenturen ermittelten Scorewert.

Die Zahl der Konten oder Karten entscheidet natürlich nicht allein
über eine Kreditzusage oder -ablehnung. Jede zusätzliche Kreditkarte
schafft allerdings einen theoretisch in Anspruch genommenen
Kreditrahmen. Zusammen mit anderen Faktoren, beispielsweise einer
mangelnden Zahlungsmoral, kann dies die Bonität negativ beeinflussen.
Denn bei den meisten Kreditinstituten spielt der Schufa-Score eine
große Rolle für die Darlehensvergabe. Einzelne Personen werden nach
bestimmten Merkmalen in Klassen eingeteilt. Hierzu gehört unter
anderem die Zahl der Bankverbindungen einschließlich des von den
Banken eingeräumten Kreditspielraums. Zu jeder Klasse gibt es eine
Ausfallwahrscheinlichkeit. In der Konsequenz bieten die Banken in der
Regel je nach Kreditwürdigkeit ("Scoring") individuelle
Kreditkonditionen an. Bankkunden, die viele Bankverbindungen mit
Dispositionskredit oder Kreditkarten besitzen, müssen dann
beispielsweise mit höheren Kosten für Bau- und Konsumkredite rechnen.

"Hier sind dem 20-Euro-Einkaufsgutschein die möglichen
zusätzlichen Prozentpunkte für die Immobilienfinanzierung
gegenüberzustellen. Bei einer Kreditlaufzeit von zehn Jahren wird das
sicher ein Negativgeschäft", erklärt Wolfgang Kolarik von Steria
Mummert Consulting. Es ist zwar sinnvoll, regelmäßig die Konditionen
der eigenen (Haus-)Bank mit denen des Wettbewerbs zu vergleichen,
eine gewisse Stabilität in der Bankverbindung sollte jedoch gewahrt
bleiben.

Originaltext: Steria Mummert Consulting
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/50272
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_50272.rss2

Pressekontakt:
Steria Mummert Consulting
Susanne Theisen-Canibol
Tel.: +49 (0) 40 22703-8568
E-Mail: susanne.canibol@extern.steria-mummert.de

Faktenkontor
Jörg Forthmann
Tel.: +49 (0) 40 22703-7787
E-Mail: joerg.forthmann@faktenkontor.de



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