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Börsen-Zeitung: Löschers irritierende Signale, Kommentar zum Stellenabbau bei Siemens von Björn Godenrath

Geschrieben am 08-07-2008

Frankfurt (ots) - Nachdem die Eckdaten zum Stellenabbau in
Verwaltung und Vertrieb bereits vorab durchsickerten, ging es bei der
Verkündung durch die Führungsriege von Siemens ins Eingemachte.
Hoffnungen allerdings, Konzernchef Peter Löscher könnte über die
Kosten des Programms Auskunft geben, wurden enttäuscht. Vielmehr
versuchte der Vorstandsvorsitzende die von seinem Finanzvorstand noch
vor Wochen geweckte Erwartung zu dämpfen, die Kosten des Jobabbaus
könnten bereits zum Großteil im laufenden Turnus verbucht werden. Für
den Kapitalmarkt ist dies eher ein irritierendes Signal.

Natürlich muss das Management erst den Interessenausgleich mit dem
Gesamtbetriebsrat aushandeln, was sich - wenn es schlecht vorbereitet
ist - hinziehen kann. Aus dem Lager der Arbeitnehmer gibt es aber die
Aussage, dass über die Pläne des Managements bereits am 23. Juli
entschieden werden könne - die Sache erscheint entscheidungsreif.
Schließlich wurde eine Riege von Betriebsräten bereits Anfang Mai
über die Eckdaten des Programms informiert; 14 Tage später gelangten
diese Informationen auf wundersame Weise an die Öffentlichkeit. Die
Rituale der Auseinandersetzung werden bei Siemens eben beiderseits
über mediale Inszenierungen gepflegt.

Die über den Stellenabbau hinausgehende Botschaft lautet: Der
Umbau des Konzerns wird fortgesetzt. Neben den 12600 Stellen in der
Verwaltung werden zusätzliche 4150 Jobs im Zuge von
Restrukturierungsmaßnahmen wegfallen. Hier wird insbesondere im
Sektor Industrie bei der Sparte Bahntechnik angesetzt. Aber auch die
Medizintechnik sowie die IT (SIS) müssen Einschnitte hinnehmen -
verschont wird bei der Restrukturierung nur der Sektor Energie. Dafür
kommen weitere Randaktivitäten wie die Einheit der Industriemontage
(SIMS) mit auf den Block.

Der Konzern bleibt also in Bewegung, stehen doch die
Telefonnetz-Sparte SEN sowie die Gigasets bereits zur Veräußerung;
auch bei zwei der drei Gemeinschaftsunternehmen stehen die Zeichen
tendenziell auf Abschied. Löscher mutet sich und den Beschäftigten
mit dem Umbauprogramm eine Menge zu. Um die Friktionen des
Stellenabbaus zu meistern, muss er mehr diplomatisches Geschick
beweisen. Die Qualifizierung von Positionen im mittleren Management
als "Lehmschicht" ist kaum geeignet, die Restrukturierung zu
erleichtern.

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30377.rss2

Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0


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