(Registrieren)

Börsen-Zeitung: Ausverkauf bei Banken Kommentar zur Lage am Bankenmarkt, von Markus Frühauf.

Geschrieben am 01-07-2008

Frankfurt (ots) - Bei den Bankenwerten herrschte am Dienstag
Ausverkaufsstimmung. Die Aktie der Deutschen Bank rutschte auf ein
Fünfjahrestief, bei der Schweizer UBS war es sogar ein
Zehnjahrestief. In London gerieten Royal Bank of Scotland, Barclays,
HSBC und Lloyds TSB unter die Räder. Mit dem Ende des zweiten
Quartals machen Befürchtungen über erneute massive Korrekturen bei
den Banken die Runde.

Dominierte bei Branchenvertretern noch vor Wochen die Ansicht,
dass die Talsohle der Finanzkrise durchschritten sei, halten nun
wieder Sorgen über weitere Belastungen die Märkte in Atem. Die vom
US-Immobilienmarkt ausgehende Krise ist noch lange nicht
ausgestanden. Fest steht, dass die Banken noch einige Zeit brauchen
werden, um die Verwerfungen der Krise in ihren Bilanzen zu
verarbeiten. Es ist sogar wahrscheinlich, dass Zweitrundeneffekte wie
etwa eine Rezession in den USA für neue Belastungen sorgen.

Weiterhin stehen bei den Banken die Übernahmefinanzierungen für
Finanzinvestoren (Leveraged Loans) in den Büchern, die sie derzeit am
Markt nicht platzieren können. Bei der Deutschen Bank sind es nach
milliardenschweren Korrekturen noch immer gut 30 Mrd. Euro. Darüber
hinaus geraten am US-Immobilienmarkt auch Segmente in den Sog der
Krise, die qualitativ deutlich über dem Subprime-Bereich, also dem
Segment für Schuldner mit geringer Bonität, liegen. Bei beiden
Positionen muss auch künftig mit Korrekturbedarf gerechnet werden.

Zudem dürfte die Schieflage bei den US-Anleiheversicherern
(Monoliner) nun bei Banken signifikante Wertberichtigungen erfordern.
Denn die Monoliner haben ihre Triple-A-Ratings verloren, und damit
sinkt auch der Wert der von ihnen garantierten Titel. Die Branche hat
Anleihen im Volumen von 2,5 Bill. Dollar versichert, was Bankern
schon seit geraumer Zeit schlaflose Nächte bereitet.

Schließlich greift die Finanzkrise auf die Realwirtschaft über.
Denn die Konjunkturaussichten haben sich deutlich eingetrübt.
Dementsprechend mau sind die Perspektiven für die Ertragslage der
Banken. Zudem kann der Vorsorgebedarf bei Krediten zunehmen. Die
aktuelle Entlassungswelle an Wall Street ist ein Indiz für die
mageren Ertragsaussichten der Branche. Die Krise wird Banken und
Märkte noch auf absehbare Zeit beschäftigen.

(Börsen-Zeitung, 2.7.2008)

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30377.rss2

Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

145993

weitere Artikel:
  • Orange präsentiert neues Leitbild und Markenkampagne Paris (ots/PRNewswire) - - Erste integrierte globale Markenkampagne - Premiere am 5. Juli im Vereinigten Königreich mit dem neuen Film "I am" Orange präsentierte heute ein neues globales Markenleitbild und eine Markenkampagne, die die Umwandlung des Unternehmens zu einem der weltweit führenden Anbieter digitaler Kommunikation widerspiegelt. Die Vision, die sich im Motto "together we can do more" (Zusammen können wir mehr) zeigt, wird in der bisher grössten globalen integrierten Kampagne der Firma auf den weltweiten Orange-Märkten zum mehr...

  • Rheinische Post: Bund erwartet beim Emissionshandel 2008 Einnahmen von mehr als 900 Millionen Euro Düsseldorf (ots) - Der Bund rechnet im laufenden Jahr mit mehr als doppelt so hohen Einnahmen aus der Versteigerung von CO2-Emissionshandelszertifikaten als bislang geplant. Das geht aus einer Stellungnahme des Bundesumweltministeriums zu einer Anfrage der FDP-Fraktion hervor, die der "Rheinischen Post" (Mittwochausgabe) vorliegt. "Auf Basis des bisher erzielten Durchschnittspreises würden bei einer Gesamt-Veräußerungsmenge von 40 Millionen Berechtigungen Erlöse von etwas über 900 Millionen Euro erzielt", heißt es darin. Der Durchschnittspreis mehr...

  • Rheinische Post: Bier wird zehn Prozent teurer Düsseldorf (ots) - Von September an müssen Kunden für Bier rund zehn Prozent mehr bezahlen. Nach Informationen der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" fordert die Inbev-Brauerei für ihre Marken, darunter Beck's, Diebels und Hasseröder, einen Euro mehr pro Kasten. Grund sind drastisch gestiegene Energiepreise sowie höhere Rohstoffkosten. Der Branchenverband DBB rechnet für 2009 mit weiteren Preissteigerungen beim Bier. Originaltext: Rheinische Post Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30621 Pressemappe mehr...

  • Verhandlung Gema - Bitkom / Das Angebot des BITKOM - eine schallende Ohrfeige für die Rechteinhaber Gema - München (ots) - Die Behauptungen des BITKOM in seiner Presseerklärung vom 01.07.2008 sind in mehrerer Hinsicht irreführend: Das Angebot des BITKOM ist eine Mogelpackung. Angeboten werden zwar EUR 6,00 pro PC, tatsächlich sollen jedoch nur EUR 4,80 bezahlt werden, da der BITKOM sich einseitig einen Rabatt von 20% als Gesamtvertragsnachlass abziehen will. Die Behauptung, die Verwertungsgesellschaften hätten eine Abgabe von EUR 60,00 gefordert, so dass PCs sich dadurch inklusive Mehrwertsteuer um mehr als EUR 70,00 mehr...

  • stern: Experten halten nichts von Überholverbot für Lkw Umfrage: Geteiltes Echo auf jüngsten Minister-Vorstoß Hamburg (ots) - Der Vorschlag von Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee, Lastwagen auf Autobahnen generell das Überholen zu verbieten, stößt in der Öffentlichkeit auf ein geteiltes Echo. 49 Prozent der Bundesbürger sprechen sich nach einer Umfrage des Hamburger Magazins stern für ein Überholverbot aus, 47 Prozent sind dagegen. Mit dem Überholverbot möchte der SPD-Politiker die Bildung von Staus verhindern und angesichts der Rekord-Spritpreise den Treibstoffverbrauch reduzieren. Außerdem regt Tiefensee an, zu Stoßzeiten eine höhere mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht