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BDI-Präsident Thumann zum BDI-Tag der Deutschen Industrie: "Solidarität braucht Leistung" - "Mehr Wachstum, mehr Arbeitsplätze, mehr Netto" - Rund 1 500 Gäste aus Unternehmen und Politik

Geschrieben am 23-06-2008

Berlin (ots) - Der BDI fordert von der Politik einen stärkeren
Wachstumskurs. Der Spitzenverband der deutschen Industrie
präsentierte am Montag das BDI-Manifest für Wachstum und
Beschäftigung - Deutschland 2020. BDI-Präsident Jürgen R. Thumann
erklärte vor den rund 1 500 Teilnehmern des BDI-Tags der Deutschen
Industrie in Berlin, die Wirtschaft verlange von der Politik gerade
in den Zeiten konjunkturellen Aufschwungs, die Wachstumskräfte zu
stärken. "Den Standort Deutschland bringen wir nur mit einer
Strategie nach vorn, die auf Forschung, Bildung, Innovation und
Kreativität setzt", sagte Thumann.

"Solidarität braucht Leistung. Sie kann nur gelebt werden auf der
Grundlage einer leistungsfähigen und wachsenden Wirtschaft", sagte
der BDI-Präsident auf dem Gelände des Zentralflughafens Tempelhof vor
den Gästen aus Wirtschaft und Politik, unter ihnen Bundespräsident
Horst Köhler. "60 Jahre nach dem Beginn der Berliner Luftbrücke und
der Geburt der sozialen Marktwirtschaft droht diese
Selbstverständlichkeit in den aktuellen Umverteilungskämpfen verloren
zu gehen."

"Wir bekennen uns ausdrücklich zur Solidarität, denn
gesellschaftlicher Zusammenhalt ist ein hoher Wert. Aber das heutige
Ausmaß an Solidarität kam durch die enormen Leistungen aller
Beteiligten, der Bürger, Unternehmer und der Politik zustande", sagte
Thumann. "Daran müssen wir festhalten - für mehr Wertschöpfung, mehr
Arbeitsplätze, mehr Netto und mehr Zufriedenheit."

Mit dem BDI-Manifest für Wachstum und Beschäftigung - Deutschland
2020 zeigt der Spitzenverband der deutschen Industrie gemeinsam mit
seinen Mitgliedsverbänden und in enger Zusammenarbeit mit
Unternehmen, wie aus dem aktuellen Aufschwung ein dauerhaft höheres
Wachstum entstehen kann. Das Dokument nahm Bundeswirtschaftsminister
Michael Glos stellvertretend für die Bundesregierung in Empfang.

Von den zehn strategischen Feldern, die das BDI-Manifest für
Wachstum und Beschäftigung - Deutschland 2020 identifiziert, hob
Thumann die Felder Bildung, Weltmarktfähigkeit, Klimaschutz und
Energieversorgung sowie Steuerpolitik hervor. "Die allgemein
anerkannte Bedeutung von Bildung steht immer noch in krassem
Gegensatz zur Realität, in der 100 000 offene Ingenieurstellen nicht
besetzt werden können. Der öffentliche Bildungssektor ist die
gravierendste Schwachstelle des deutschen Innovationssystems",
betonte Thumann und forderte einen größeren Anteil des
Bruttoinlandsprodukts für die Bildung.

"Der Wert deutscher Warenausfuhren wird in diesem Jahr
voraussichtlich erstmals die Eine-Billion-Euro-Grenze überschreiten.
Fast neun Millionen, also knapp ein Viertel unserer Arbeitsplätze
hängen von der Exportwirtschaft ab", sagte Thumann. "Seit 1995 sind
hier zusätzlich 3,2 Millionen Arbeitsplätze entstanden. Deutschland
und zunehmend der deutsche Mittelstand sind Hauptprofiteure der
Globalisierung", stellte der BDI-Präsident fest.

"Wir sollten alles tun, was unsere Wettbewerbsfähigkeit steigert,
und alles unterlassen, was sie hemmt", verlangte Thumann. Dies gelte
etwa für den Klimaschutz, wie die vorgesehene Revision der
Emissionshandelsrichtlinie beispielhaft zeige: "Sie schadet der
Industrie in Europa - und nutzt trotzdem nicht dem Klima in der
Welt." So rechne die chemische Industrie bis 2020 mit Mehrkosten in
Höhe von zwei Milliarden Euro jährlich, die Stahlindustrie mit
jährlichen Mehrkosten von etwa 2,3 Milliarden ab 2020. Thumann: "Dann
werden viele Produkte nicht mehr verkauft. Das heißt: weniger Umsatz,
weniger Arbeitsplätze."

Insbesondere in der Steuerpolitik muss dem Industrieverband
zufolge das Motto "Solidarität braucht Leistung" gelten. "Der BDI
macht sich deshalb stark für eine Entlastung der arbeitenden
Mittelschicht, deren Leistung Solidarität überhaupt erst ermöglicht",
hob Thumann hervor. "Völlig in die falsche Richtung geht dagegen eine
Ausdehnung der Reichensteuer." Bei der Erbschaftsteuerreform drohe
die Steuerpolitik, die Leistungsträger des deutschen Mittelstands
geradezu ins Ausland zu verjagen.

"Es ist derzeit viel von Fehlleistungen von Managern die Rede und
davon, dass sie die soziale Marktwirtschaft diskreditieren", sagte
Thumann. "Wir dürfen nicht zulassen, dass Fehlleistungen Einzelner
dem System der sozialen Marktwirtschaft angekreidet werden. Dies gilt
besonders im Jahr ihres 60jährigen Bestehens und 60 Jahre nach dem
Start der Luftbrücke als Symbol für die Kraft der Solidarität eines
freiheitlichen und marktwirtschaftlichen Systems."

In 60 Jahren sozialer Marktwirtschaft wurden
- mehr als 20 Millionen junge Menschen ausgebildet,
- 3,4 Millionen Patente angemeldet,
- 6,6 Billionen Euro Gehälter gezahlt und
- 5,4 Billionen Euro Sozialbeiträge geleistet.
Jeden Tag
- werden heute 1,1 Milliarden Euro investiert,
- gibt es Exporte für 2,9 Milliarden Euro,
- entstehen 6,7 Milliarden Euro Bruttoinlandsprodukt und
- im Saldo rund 1 000 zusätzliche Arbeitsplätze.

Originaltext: BDI Bundesverband der Dt. Industrie
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6570
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6570.rss2

Pressekontakt:
Kontakt:
BDI Bundesverband der Dt. Industrie
Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Breite Straße 29
10178 Berlin
Tel.: 030 20 28 1450
Fax: 030 20 28 2450
Email: presse@bdi.eu
Internet: http://www.bdi.eu


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