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"Geringes Gewicht - gezielte Förderung": Langzeitstudie liefert Grundlagen für gezielte Förderung kleinster Frühgeborener / Großzügige Unterstützung durch die KKH und die TK Niedersachsen

Geschrieben am 05-06-2008

Hannover (ots) - 64 Prozent aller frühen Frühgeborenen in
Niedersachsen weisen Entwicklungsdefizite auf. Genauer: 20 Prozent
der Kinder gelten als deutlich entwicklungsauffällig, 44 Prozent
wurden als auffällig eingestuft und nur 36 Prozent der Kinder sind
unauffällig. Das ist das Zwischenergebnis der deutschlandweit ersten
Langzeituntersuchung bei 80 Prozent aller überlebenden Frühchen, die
zwischen 2004 und 2006 vor der 28. Schwangerschaftswoche im
Bundesland Niedersachsen auf die Welt kamen. Durchschnittlich wiegen
diese Kinder bei ihrer Geburt nur zwischen 500 und 1 000 Gramm. Die
niedersachsenweite Studie liefert erstmals flächendeckend
aussagekräftige Informationen über die Entwicklung extrem kleiner
Frühgeborener in den ersten zwei Lebensjahren. Hauptförderer der
Langzeitstudie der Qualitäts-Initative - Niedersächsischer Verein zur
Förderung der Qualität im Gesundheitswesen e.V. (QI) ist die
Kaufmännische Krankenkasse (KKH). Unterstützt wird die Studie zudem
von der Techniker Krankenkasse (TK) sowie Bundesfamilienministerin
Dr. med. Ursula von der Leyen als Schirmherrin.

In Niedersachsen kommen jährlich rund 250 extrem kleine
Frühgeborene auf die Welt

An der Untersuchung beteiligen sich alle 25 niedersächsischen
Kinderkliniken, die kleinste Frühgeborene versorgen, sowie zehn
Sozialpädiatrische Zentren in Niedersachsen und Bremen. Ziel der
Untersuchung ist es, Entwicklungsstörungen frühzeitig zu erkennen und
gezielte Fördermaßnahmen rechtzeitig vor dem Kindergarten- und
Schulbesuch einzuleiten. Nach Angaben der KKH kommen in Deutschland
zwischen acht und neun Prozent aller Neugeborenen zu früh auf die
Welt. Etwa 3 300 Kinder davon gehören bundesweit zu den frühen
Frühgeburten, die vor der 28. Schwangerschaftswoche das Licht der
Welt erblicken. Allein in Niedersachsen werden jedes Jahr
durchschnittlich 250 extrem kleine Frühgeborene versorgt.

Studie belegt: Langfristige Beurteilung der Entwicklung der Kinder
ist maßgebend

Die Langzeitstudie ist in vier Etappen unterteilt. Die ersten
Zwischenergebnisse der Nachuntersuchung nach sechs Lebensmonaten der
Kinder wurden bereits im Sommer 2006 veröffentlicht. Heute wird die
Zweijahres-Nachuntersuchung vorgestellt. Nachuntersuchungen nach fünf
und zehn Jahren werden folgen. Vergleicht man die Ergebnisse der
Nachuntersuchung nach sechs Monaten mit denen nach zwei Jahren zeigt
sich, dass eine langfristige Beurteilung der Entwicklung der Kinder
maßgebend ist. Ein nicht unerheblicher Anteil der geistig
zurückgebliebenen Kinder wird erst zu einem späteren Zeitpunkt
erkannt. Die kognitive Entwicklung kann mittels hochwertiger Tests
beurteilt werden und eine erste Prüfung der Sprachentwicklung kann
mit einem verlässlichen Messinstrument erfolgen. Das flächendeckend
neu eingeführte internationale Testverfahren Bayley II mental scales
findet bei den Untersuchungen große Akzeptanz und zeichnet sich durch
eine internationale Vergleichbarkeit der Ergebnisse aus.

"Das Projekt gibt uns die große Chance, bei allen in Niedersachsen
versorgten kleinsten Frühgeborenen mögliche Entwicklungsverzögerungen
mit standardisierten Untersuchungsverfahren rechtzeitig zu erkennen
und so die richtige Therapie zum richtigen Zeitpunkt einzuleiten",
betonen Professor Dr. med. Karsten Harms, Klinikum Hildesheim, und
Dr. med. Wolfgang Voss, Sozialpädiatrisches Zentrum Hannover. Auch
der Vorsitzende der QI, Dr. med. Gerd Pommer, hebt den Charakter der
Qualitätssicherung und den interdisziplinären Ansatz der Studie
hervor: "Das Projekt fördert die Kooperation der beteiligten
Einrichtungen, bewirkt eine Optimierung der Versorgungskette und
verfolgt damit den Ansatz einer sektorübergreifenden
Qualitätsentwicklung in der Geburtshilfe, Neonatologie und
Entwicklungsförderung."

Hauptförderer KKH: Aufmerksamkeit muss den Kleinsten der Kleinen
gelten

Als Familienkasse fühlt sich die KKH Eltern und Neugeborenen
besonders verpflichtet. Ingo Kailuweit, Vorstandsvorsitzender der
KKH: "Wir haben die Studie bislang mit 86 000 Euro unterstützt, da
uns die bessere Versorgung der Frühchen sehr am Herzen liegt. Erst
die flächen-deckende Analyse zeigt, wie die Startbedingungen
verbessert und notwendige Therapien optimiert werden können." Neben
dem persönlichen Leid für die Familien verursachen sehr früh geborene
Kinder auch hohe Kosten. Die KKH wendet allein für
Krankenhausbehandlungen früher Frühchen über 100 000 Euro im ersten
Jahr pro Kind auf. Schon seit Jahren setzt sich die KKH für eine
Vermeidung von Frühgeburten ein. Bereits 2001 wurde ein Modellprojekt
für schwangere Frauen zur ph-Selbstmessung gestartet. Zudem
unterstützt die KKH im Jahr 2008 die Elterninitiative "Das
frühgeborene Kind e.V." im Rahmen der Selbsthilfeförderung mit 100
000 Euro.

TK unterstützt Untersuchung mit 60 000 Euro

Für eine zweite Projektphase, in der auch eine Untersuchung der
Kinder nach fünf und zehn Jahren erfolgt, steht die TK als weiterer
finanzieller Unterstützer zur Verfügung. "Früh anzusetzen vermeidet
Folgekosten und trägt zu einer optimalen Information aller
Beteiligten bei", hebt Ernst Thiel, Leiter der TK-Landesvertretung
Niedersachsen, hervor. "Es gibt jedoch kaum Fakten zu notwendigen
Therapien Frühgeborener und deren Kosten. Wir erhoffen uns nun, mit
den standardisierten Nachuntersuchungen einen zielgenaueren Einsatz
von beispielsweise Ergotherapie, Krankengymnastik und Logopädie zu
erreichen. Wir erwarten nicht nur bei diesen Maßnahmen einen
effizienteren Einsatz, sondern insgesamt eine verbesserte Versorgung
sowie eine verbesserte Lebensqualität und Lebensperspektive der
betroffenen Kinder", betont Thiel. Daher unterstützt die TK die
Studie in den nächsten drei Jahren mit insgesamt 60 000 Euro. "Als
zukunftsweisend sehen wir auch die aktive Einbindung von
Selbsthilfegruppen in das Projekt und möchten alle betroffenen Eltern
ermutigen, sich zu vernetzten und zu organisieren", so Thiel. Die TK
unterstützt bereits werdende Eltern mit ihrem Angebot "Rundum
schwanger". Mit diesem Angebot berät die Kasse werdende Eltern und
motiviert sie, sich auch mit den Risiken einer Schwangerschaft zu
beschäftigen.

Ziel ist optimierte Betreuung Frühgeborener bis zur Einschulung

"Die optimierte Betreuung Frühgeborener und ihrer Familien von
der Prävention bis hin zur Einschulung ist ein lohnenswertes Ziel,
sowohl unter medizinischen als auch gesellschaftlichen
Gesichtspunkten", betont Professor Klaus Vetter, 2. Vizepräsident der
Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe, der im
Beirat des Projektes mitarbeitet.

Zwei neue Projektpartner konnten gewonnen werden - Vernetzung in
alle Richtungen

Das Projekt wird vom Zentrum für Qualität und Management im
Gesundheitswesen (ZQ), einer Einrichtung der Ärztekammer
Niedersachsen, betreut. Für die kommenden Projektphasen konnten mit
dem Kinderkrankenhaus auf der Bult in Hannover und dem Bundesverband
"Das frühgeborene Kind e.V." zwei neue Kooperationspartner gewonnen
werden. Das Kinderkrankenhaus arbeitet schon länger an dem Thema
Langzeituntersuchungen. Bereits im kommenden Jahr werden hier die
ersten hochwertigen Ergebnisse einer abschließenden
Zehnjahres-Nachuntersuchung erwartet. Dadurch lässt sich noch mehr
Praxisnähe erreichen und vor allem der Informationswert der
Studienergebnisse für betroffene Familien steigern. Nach der
Einbindung Niedersächsischer Elternvereine kommt es jetzt auch zu
einer intensiven Zusammenarbeit mit dem Bundesverband "Das
frühgeborene Kind e.V.", beispielsweise durch
Informationsveranstaltungen für Eltern. "Als betroffene Mutter eines
zu früh geborenen Kindes weiß ich, dass die Versorgung als
kontinuierlicher Prozess zu sehen ist. Deshalb ist die Vernetzung
aller an der Versorgung Beteiligten unerlässlich, das Projekt geht
genau in die richtige Richtung", sagt Dr. med. Mechthild
Genius-Sigler von der Göttinger Selbsthilfegruppe "Kleine Löwen".

Originaltext: Kaufmännische Krankenkasse - KKH
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6524
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6524.rss2

Pressekontakt:
Ärztekammer Niedersachsen
Pressesprecher: Rolf Heyde
Tel.: 0511 - 380 2221
E-Mail: rolf.heyde@aekn.de

Kaufmännische Krankenkasse
Pressesprecherin: Daniela Friedrich
Tel.: 0511 - 2802 1610
E-Mail: presse@kkh.de

Techniker Krankenkasse
Pressesprecher: Frank Seiffert
Tel.: 0511 - 301853-40
E-Mail: frank.seiffert@tk-online.de


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