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UN-Ernährungsgipfel muss sich von unwirksamen Rezepten verabschieden/ ÄRZTE OHNE GRENZEN fordert Reform der Nahrungsmittelhilfe, um Kinderleben zu retten

Geschrieben am 02-06-2008

Rom/Berlin (ots) - Angesichts des am Dienstag in Rom beginnenden
Ernährungsgipfels der Vereinten Nationen drängt ÄRZTE OHNE GRENZEN
auf die Einführung und den schnellen Ausbau von speziellen
Ernährungsstrategien für Kinder unter zwei Jahren. Die Gesundheit
dieser Kleinkinder ist besonders von steigenden Nahrungsmittelpreisen
bedroht. Die Kinder brauchen besonders energie- und nährstoffreiche
Nahrungsmittel. Die bisherigen Hilfen, wie die Verteilung von
angereichertem Mehl, konnten der anhaltenden Ernährungskrise bisher
nicht begegnen. "Kinder werden die nährstoffreiche Nahrung, die sie
brauchen, nur bekommen, wenn neue Ansätze eingeführt und dafür mehr
Gelder bereit gestellt werden", sagte Daniel Berman von der
Medikamentenkampagne von ÄRZTE OHNE GRENZEN.

"Es gibt eine gefährliche Doppelmoral", sagte Berman weiter. "Bei
den derzeitigen Ernähungsprogrammen spielen Kosten eine größere Rolle
als die besonderen Bedürfnisse kleiner Kinder." Schnell
heranwachsende Kinder haben kleine Mägen und brauchen besondere
Nährstoffe. Sie brauchen energie- und nähstoffreiche Nahrung, wie
Milchprodukte, Eier, Fleisch oder Fisch. Die Qualität der Nahrung ist
für diese Kinder ebenso wichtig wie die Menge. Es muss daher nicht
nur die Versorgung mit Nahrung sondern die Versorgung mit Nährstoffen
garantiert werden. Steigende Nahrungsmittelpreise werden das Problem
der Mangelernährung zudem weiter verschlimmern. Familien können sich
für Kleinkinder ausreichend nahrhafte Lebensmittel nicht mehr
leisten.

Die herkömmliche Hilfe in Regionen mit anhaltenden
Ernährungsproblemen enthält keine Nahrung speziell für kleine Kinder.
Milchpulver wurde Ende der 80-er Jahre aus der Hilfe gestrichen, als
das Überangebot an Milch zurückging. Seitdem erhalten Kinder
angereichertes Mehl, ohne tierische Inhaltsstoffe. Eine Ernährung,
die Kinderärzte für Kinder unter zwei Jahren nicht empfehlen.

"Die Entscheidungsträger müssen die Bedürfnisse der kleinen Kinder
erkennen, die die Verletzlichsten sind", forderte Susan Shepherd,
Beraterin für Ernährungsprogramme bei ÄRZTE OHNE GRENZEN. "Eine der
entscheidenden Fragen für die kommenden Tage ist: Werden die Geber
die Regularien so verändern, dass Nahrungsmittelhilfe künftig für
Kleinkinder geeignete Nährstoffe enthält?" ÄRZTE OHNE GRENZEN
fordert, die Nahrungsmittelhilfen entsprechend zu ändern und von
Mangelernährung bedrohten Kindern energie- und nährstoffreiche
Nahrungsmittel zur Verfügung zu stellen.

Die Weltgesundheitsorganisation schätzt, dass weltweit rund 178
Millionen Kinder mangelernährt sind. 20 Millionen dieser Kinder
leiden unter schwerer Mangelernährung. Jedes Jahr sterben bis zu fünf
Millionen Kinder unter fünf Jahren an Mangelernährung.

Nach Schätzungen von ÄRZTE OHNE GRENZEN erhalten nur drei Prozent
der schwer mangelernährten Kinder die Behandlung, die sie bräuchten
und die auch die Vereinten Nationen eigentlich empfehlen. ÄRZTE OHNE
GRENZEN behandelte 2006 und 2007 mehr als 150.000 Kinder in 22
Ländern mit therapeutischen und ergänzenden Nahrungsmitteln.

Pressekontakt ÄRZTE OHNE GRENZEN bei der Konferenz in Rom: Daniel
Berman +33 6 32 35 37 54.

Originaltext: Ärzte ohne Grenzen
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6684
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6684.rss2

Pressekontakt:
Svenja Kühnel, Tel.: 030-22 33 77 00
http://www.aerzte-ohne-grenzen.de


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