(Registrieren)

Betrugsfilterhersteller GAT und Werkstattketten Pit-Stop und A.T.U. verweigern weiterhin Partikelfiltertausch

Geschrieben am 02-06-2008

Berlin (ots) - Kraftfahrtbundesamt kündigt in einem Brief an über
45.000 betroffene Autohalter Entzug der "gewährten Steuervorteile"
an, falls Filter nicht getauscht werden - GAT-Versuch, den Brief zu
verhindern, scheiterte - Deutsche Umwelthilfe setzt den für den
Betrugsfiltereinbau hauptverantwortlichen Werkstattketten ein
Ultimatum zum sofortigen und kostenfreien Einbau funktionstüchtiger
Alternativsysteme - Umweltorganisation stellt nach Telefondrohungen
Strafanzeige und setzt Belohnung zur Identifikation des Drohanrufers
aus

Berlin, 2. Juni 2008: Sechs Monate nach Inkrafttreten der so
genannten "Kulanzregelung" hat das Kraftfahrtbundesamt (KBA) etwa
45.000 Autofahrer, in deren Fahrzeuge mangelhafte Filter der
Fabrikate GAT, Bosal und Tenneco nachgerüstet worden waren, in einem
offiziellen Schreiben aufgefordert, "sehr rasch von der kostenfreien
Austauschmöglichkeit Gebrauch zu machen". Erstmals droht die Behörde
darin mit dem Entzug der "gewährten Steuervorteile sowie der
Berechtigung zum Befahren von Umweltzonen für Fahrzeuge mit
mangelhaften Filtern". Das KBA schließt sich damit erstmals einer
Forderung an, die die Deutsche Umwelthilfe e. V. (DUH) bereits im
Herbst 2007 erhoben hatte.

Einem Erfolg der Briefaktion steht jedoch gegenwärtig vor allem
die Weigerung der beiden größten Werkstattketten Pit-Stop und A.T.U.
zum Sofortaustausch der Betrugsfilter entgegen. Sie allein sind für
etwa die Hälfte der eingebauten Filtersysteme verantwortlich.
Pit-Stop erklärte auf Nachfrage der DUH am vergangenen Freitag (30.
Mai) schriftlich, das Unternehmen stehe "in ständigem Kontakt mit dem
Hersteller GAT Katalysatoren GmbH, der mit Hochdruck an der
Entwicklung neuer Filtersysteme gearbeitet hat und diese aktuell
durch eine unabhängige Prüforganisation testen lässt. Nach Angaben
von GAT können sie voraussichtlich noch in den nächsten Monaten
ausgeliefert und ausgetauscht werden." Eine ähnliche Position
vertritt mündlich auch A.T.U. gegenüber der DUH, ohne jedoch für eine
offizielle Stellungnahme zur Verfügung zu stehen. Eine DUH-Umfrage
unter betroffenen Autohaltern (siehe Schmuddelliste unter www.duh.de)
bestätigte, dass Pit-Stop und A.T.U. den kostenfreien Austausch gegen
lieferbare Filtersysteme weiterhin verweigern.

Die Behauptung einer angeblich bevorstehenden Auslieferung
neuentwickelter GAT-Filtersysteme ist nachweisbar falsch. Nach den
der DUH vorliegenden Vermerken kommen Partikelminderungssysteme (PMS)
der Firma GAT seit Monaten über Vorprüfungen bei der Prüforganisation
DEKRA nicht hinaus. Auch den bislang letzten 2.000-Kilometer-Test hat
das neue GAT-System danach nicht nur nicht bestanden, sondern mit
einem "negativen Rückhaltegrad" abgeschlossen. Das Bestehen der
Vorprüfungen ist die Vorbedingung zur Einleitung einer entsprechenden
Typzulassungsprüfung des PMS nach Anlage XXVI zur StVZO, die
üblicherweise alleine zwei Monate dauert. Anträge auf Erteilung einer
neuen Allgemeinen Betriebserlaubnis (ABE) für PMS von GAT oder Bosal
liegen dem KBA nach Informationen der DUH bis heute immer noch nicht
vor.

"A.T.U. und Pit-Stop müssen angesichts dieser Lage ihre Haltung
grundsätzlich überdenken. Die DUH fordert die beiden für den Einbau
der Hälfte der verbauten Betrugsfiltersysteme verantwortlichen
Werkstattketten auf, bis kommenden Freitag (6. Juni) sich zu
erklären, allen jeweils betroffenen Autohaltern schriftlich den
sofortigen kostenfreien Austausch gegen ein lieferbares
Alternativsystem oder alternativ den Rückbau des nicht
funktionierenden Filters anzubieten. Falls dies nicht geschieht wird
die DUH eine bundesweite Öffentlichkeitsaktion gegen A.T.U. und
Pit-Stop starten", erklärte DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch.

Die Verweigerungshaltung von A.T.U. hält die DUH für "besonders
perfide", nachdem diesem Unternehmen schon vor dem Start der
staatlichen Filterförderung eine Untersuchung des TÜV Hessen vom 13.
März 2007 kannte, die die mangelhafte Wirkung der GAT-Filter¬systeme
schon damals zweifelsfrei belegte. Der TÜV Hessen stellte seinerzeit
- im Auftrag der A.T.U. - alarmierende Befunde wie "hohe
Gegendrücke", einen "starken Leistungsverlust (> 5 %) durch GAT
EuroFilter Systeme" sowie mögliche "Schäden an Turbolader, Motor und
Motorkomponenten bei der Verwendung von GAT Euro-Filter Systemen"
fest.

Immer schillernder verhält sich auch der Filterhersteller GAT, der
hauptverantwortlich ist für die Misere um die Dieselfilter. Mit Datum
vom 5. Mai 2008 forderte das Unternehmen die Bundesminister Tiefensee
und Gabriel in einem Schreiben auf, das - nun versendete
-"KBA-Halterschreiben aufzuhalten" und verwies darin auf neue
GAT-Systeme, die sich angeblich "vor dem Start" befänden. Auf
telefonische Nachfrage der DUH am 30.5. wurde behauptet, die amtliche
Zulassung der neuen Filter werde "noch im 2. Quartal 2008" -das heißt
binnen vier Wochen - erwartet, die Auslieferung erfolge ab Juli 2008.
"Wie lange lassen sich die zuständigen Bundesbehörden noch von diesem
betrügerisch operierenden Unternehmen auf der Nase herumtanzen? Seit
einem dreiviertel Jahr kündigt GAT jeweils für die kommenden Wochen
die Zulassung bzw. Auslieferung funktionierender Filter an, ohne dass
eine Typenzulassungsprüfung bisher auch nur eingeleitet, geschweige
denn bestanden wurde", sagte Resch.

Am 26. Mai, dem Tag der Aussendung der 45.000 Behördenschreiben an
betroffene Autohalter, erreichte die DUH um 7:32 Uhr ein Drohanruf
mit folgendem Wortlaut: "Ich rate Ihnen, lassen Sie die Firma GAT in
Ruhe, sonst machen wir Sie fertig, Herr Resch, ist das klar?" Bei
einem zweiten Drohanruf am 30. Mai wiederholte der offensichtlich
selbe Anrufer seine Drohungen und schloss mit der Aufforderung
"Lassen Sie uns in Ruhe!". Die DUH hat in beiden Fällen Strafanzeige
gegen Unbekannt gestellt und die gegen GAT seit Monaten ermittelnde
Staatsanwaltschaft Essen informiert. Zur Identifikation des Anrufers
die zur Ergreifung führt hat die DUH eine Belohnung von 1.000 Euro
ausgesetzt und den Telefonmitschnitt zum Anhören ins Internet
gestellt (www.duh.de/drohanruf.html).

Originaltext: Deutsche Umwelthilfe e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/22521
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_22521.rss2

Pressekontakt:
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer, Hackescher Markt 4,
10178 Berlin; Mobil.: 0171 3649170, Fax.: 030 2400867-19,
E-Mail: resch@duh.de

Dr. Gerd Rosenkranz, Leiter Politik, Hackescher Markt 4,
10178 Berlin; Tel.: 030 240086721, Mobil: 0171 5660577, Fax: 030
240086719, E-Mail: rosenkranz@duh.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

140393

weitere Artikel:
  • UEFA EURO 2008TM: PLAZAMEDIA setzt als technischer Dienstleister der UEFA neue Maßstäbe bei UEFA EURO 2008TM / HD-Produktionen mit 90 innovativen Kamerasystemen sorgen für außergewöhnliche Perspektive Ismaning (ots) - Erstmals in der Geschichte der UEFA übernimmt der Verband über seine Tochtergesellschaft UEFA Media Technologies SA ("UMET") das komplette Hostbroadcasting für die UEFA Fußball-Europameisterschaft. Plazamedia setzt dafür als einziges deutsches unter den vier von der UEFA beauftragten Venue-Produktions-Teams das Sportereignis des Jahres mit 81 Mitarbeitern und innovativer Technik in Szene: Mit 90 Camera Moving Systems (CMS) ist Deutschlands führender Sport-TV-Produzent bei dem Spitzenevent in allen Stadien bei allen Spielen mehr...

  • Die richtige Mischung macht´s Gütersloh (ots) - Für effizienten Kundendialog kommt es auf optimale Zusammenstellung der Services an. arvato services und arvato infoscore sind auf den mailingtagen gemeinsam vertreten und zeigen, wie eine optimale Kundenansprache aussieht. mailingtage Nürnberg, 18.-19.06.2008 - arvato services Print&Mail Solutions ist traditionell auf den mailingtagen vertreten, um zukunftsorientierte Lösungen im Direktmarketing vorzustellen. Erstmals wird in optimaler Ergänzung der Bereich CRM Business Solutions vertreten sein. Unter dem Motto: mehr...

  • Super RTL zeigt mit "Ein unschlagbares Doppel" temperamentvolle Komödie mit den Olsen-Zwillingen Sendedatum: Mittwoch, 4. Juni 2008, um 20.15 Uhr Köln (ots) - Die Zwillinge Samantha (Mary-Kate Olsen) und Emma Stanton (Ashley Olsen) gleichen einander wie ein Ei dem anderen. Allerdings nur äußerlich. Denn während die burschikose Sam eine wahre Sportskanone ist, glänzt ihre Schwester eher durch die Zahl ihrer Verehrer. Als die Schülerinnen in zwei verschiedene Fußballmannschaften gewählt werden, in denen sich beide nicht wohl fühlen, kommen sie auf die Idee, einfach ihre Plätze zu tauschen. Was niemand bemerkt. Nicht einmal der Trainer Jerry (Eric Lutes) - und der ist immerhin ihr mehr...

  • Deutsche Mütter sind spitze im Netz! / Neue EIAA-Zahlen zur Internet-Nutzung in Europa: Deutsche und italienische "Digitale Mamis" an der Spitze Frankfurt am Main (ots) - Social Communities wie Mamiweb bevorzugte Kommunikationskanäle. Das Internet ist aus dem Alltag von Europas Müttern nicht mehr wegzudenken. Dies illustrieren die Zahlen aus der diesjährigen "Mediascope Europe"-Studie, erhoben vom Branchenverband der pan-europäischen Online-Vermarkter EIAA (European Interactive Advertising Association), die jetzt von Mamiweb veröffentlicht wurden, dem größten deutschsprachigen Mütter-Netzwerk. Mehr als zwei Drittel der befragten Internetnutzerinnen mit Kindern unter mehr...

  • RUF Jugendreisen eröffnet Niederlassung in Spanien / Steigende Gästezahlen bei Reisezielen in Katalonien Bielefeld (ots) - Der Bielefelder Reiseveranstalter RUF Jugendreisen eröffnet am 3. Juni 2008 eine Niederlassung in Lloret de Mar, Spanien. Grund für die Expansion sind die steigenden Zahlen der Jugendreisenden. Jeder dritte RUF-Reisende verbringt seinen Urlaub an der katalanischen Küste. RUF kann mit der Niederlassung eine optimale Kundenbetreuung gewährleisten sowie die interkulturelle Unternehmenstätigkeit ausbauen. RUF Jugendreisen eröffnet am 3. Juni 2008 eine Niederlassung im spanischen Lloret de Mar. Katalonien gilt als Dauerbrenner mehr...

Mehr zu dem Thema Sonstiges

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

Sat1.de mit neuem Online-Spiele-Portal Sat1Spiele.de / SevenOne Intermedia baut Bereich Games weiter aus

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht