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Trotz Bevölkerungsrückgang bis 2020 steigende Nachfrage nach Wohnungen in Deutschland

Geschrieben am 30-05-2008

Frankfurt (ots) -

KfW-Studie "Perspektiven der Wohnwirtschaft"
Altengerechter Umbau und energetische Sanierung des
Wohnungsbestandes
zentrale Herausforderungen

Trotz des Rückgangs der Bevölkerung wird die Nachfrage nach
Wohnungen in Deutschland bis 2020 noch steigen. Grund hierfür ist das
weitere Anwachsen der Haushaltszahlen durch einen ungebrochenen Trend
zur Singularisierung. Erst auf lange Sicht gesehen wird sich die
demografische Entwicklung - und hier insbesondere die starke Abnahme
der für den Wohnungsbau besonders wichtigen Bevölkerungsgruppe der
30-49jährigen Personen um mindestens ein Drittel bis 2050 - zu einem
Rückgang von Wohnungsbedarf und Wohnungsneubau führen. Zu diesem
Ergebnis kommt die KfW-Studie "Perspektiven der Wohnwirtschaft". Die
bis 2020 prognostizierte zusätzliche Wohnungsnachfrage wird sich
demnach vor allem auf Wachstumsregionen beschränken. Während die Zahl
der Haushalte in den neuen Ländern schon ab 2015 sinken wird, setzt
diese Entwicklung in den alten Bundesländer erst nach 2020 ein.

Während der Wohnungsneubau mittel- und langfristig weiter an
Bedeutung verliert, wird der Anteil an Investitionen in den
Wohnungsbestand immer größer, schreiben die KfW-Volkswirte.
Schwerpunkte der Modernisierung dürften dabei die Bereiche
Energiesparen und altersgerechtes Wohnen sein. Die Alterung der
Bevölkerung in Deutschland wird eine Nachfrage steigernde Wirkung auf
den Wohnungsmarkt haben: Bis zum Jahr 2020 könnten zusätzlich 800.000
Wohnungen für alte Menschen gebraucht werden. Der altengerechte Umbau
des Wohnungsbestandes wird daher als eine der zentralen Aufgaben für
Wohnungswirtschaft und Wohnungspolitik in den nächsten Jahrzehnten
angesehen. Eine Schätzung der Verbände der Bau- und
Wohnungswirtschaft geht davon aus, dass durch die Schaffung von einer
Million barrierefreien bzw. barrierearmen Wohnungen die Pflegekassen
und Sozialhaushalte um 15 bis 20 Mrd. EUR entlastet werden können.
Der altengerechte Umbau des Wohnungsbestandes kann daher, in
Verbindung mit geeigneten ambulanten Pflegeangeboen, maßgeblich dazu
beitragen, eine Kostenexplosion bei den Hilfs- und Pflegeleistungen
zu verhindern.

Neben der energetischen Sanierung des Wohnungsbestandes stellt die
Förderung der Wohneigentumsbildung eine weitere zentrale
Herausforderung für die Wohnungspolitik dar. Selbst genutztes
Wohneigentum leistet den größten Beitrag zur privaten Altervorsorge
in Deutschland und darf daher nach Ansicht der KfW-Volkswirte
gegenüber anderen Vermögensanlagen nicht vernachlässigt werden. Vor
allem jungen Familien mit Kindern ermöglicht die
Wohneigentumsförderung den Erwerb eines eigenen Heims. Sie ist daher
Altersvorsorge in zweifacher Hinsicht. Werden die Rahmenbedingungen
zur Bildung selbst genutzten Wohneigentums nicht verbessert, so wird
Deutschland mit einer Wohneigentumsquote von nur 43 % weiterhin das
Schlusslicht in Europa bleiben. Lediglich die Schweiz weist eine
geringere Quote auf.

Vor allem in den neuen Bundesländern, aber auch in den
strukturschwachen Regionen Westdeutschlands, besteht ein erheblicher
und in Zukunft noch größer werdender Handlungsdruck in der
Stadtentwicklung. Die gravierenden finanziellen Engpässe in vielen
Kommunalhaushalten und das damit einhergehende Investitionsdefizit
machen es notwendig, die verfügbaren Mittel noch effizienter
einzusetzen und verstärkt private Investoren für die Finanzierung von
Stadtentwicklungsvorhaben zu gewinnen. Wenn Investitionen in
Stadtumbaugebieten keine angemessene Rendite versprechen, müssen
geeignete Finanzierungs- und Förderangebote unterbreitet und lohnende
Perspektiven aufgezeigt werden. Der von der KfW initiierte
Expertenkreis Stadtentwicklung schlägt vor, angesichts des
Investitionsdefizits in Problemregionen einen bundesweiten
"Stadtentwicklungsfonds Wohnen" aufzulegen, der Investitionskredite
mit einer besonderen Zinspräferenz vergibt. Die Förderung des
Wohneigentums sollte in Zukunft zur Schlüsselstrategie bei der
Stadtentwicklung werden, um die Wohnungsnachfrage in vorhandene
Siedlungsgebiete zu lenken und Leerstände zu reduzieren.

Service:

Die KfW-Studie "Perspektiven der Wohnwirtschaft" finden Sie im
Internet unter www.kfw.de im Bereich Research.

Originaltext: KfW
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/41193
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_41193.rss2

Für Rückfragen der Presse:
Alexander Mohanty
Tel.: 069 7431-4494
E-Mail: alexander.mohanty@kfw.de

KfW, Palmengartenstraße 5-9, 60325 Frankfurt
Kommunikation (KOM)
Tel. 069 7431-4400, Fax: 069 7431-3266,
E-Mail: presse@kfw.de, Internet: www.kfw.de


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