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Keine pauschale Falle: DRGs in der Schweiz / Geplantes Schweizer Fallpauschalensystem ist Thema der 3. IIR-Konferenz "SwissDRG" (01. bis 02. Juli 2008, Radisson SAS Hotel Basel)

Geschrieben am 27-05-2008

Frankfurt am Main (ots) - Vor zweieinhalb Jahren fiel in der
Schweiz die Entscheidung für ein Klinik-Abrechnungssystem auf Basis
des deutschen Fallpauschalenmodells (DRG - Diagnosis Related Groups):
Die sogenannten SwissDRGs sollen per Gesetz bis spätestens 2012
flächendeckend eingeführt sein. ( Quelle: www.swissdrg.org ) In
Deutschland ist das Modell unterdessen in Misskredit geraten: Das
System habe sich "in kurzer Zeit zu einem monströsen Dickicht
entwickelt", resümierte das TV-Magazin Plusminus am 25. März 2008.
Die Absicht, mit dem System den Anstieg der Kosten im
Gesundheitswesen zu stoppen, sei misslungen, sagte der
Medizincontroller Hügo Kuypers in der Sendung. Viele Ärzte fühlten
sich durch den wirtschaftlichen Druck und den bürokratischen Aufwand
in der Arbeit mit den Patienten beeinträchtigt. Der Wettbewerb unter
den Kliniken sei indes durch die Einführung des neuen Systems weiter
gewachsen. Derzeit untersucht der Niedersächsische Verein zur
Förderung der Qualität im Gesundheitswesen e.V. in einer Studie unter
20 Kliniken die tatsächlichen Effekte der DRG-Einführung. Erste
Ergebnisse deuteten laut Dr. Brigitte Sens, Leiterin des bei dem
Projekt federführenden Zentrums für Qualität und Management im
Gesundheitswesen, darauf hin, dass die "vielfach beschworene
Ökonomisierung zum Nachteil für die Patientenversorgung zumindest
jetzt noch nicht nachweisbar ist." ( www.qualitätsinitiative.de ,
27.11.2007 )

Von kritischen Stimmen sollten sich die Schweizer Spitäler nicht
beirren lassen, wie der Krankenhausmanagementexperte Dr. Leo Boos aus
Zürich betont: "Für Spitäler bietet die Umstellung auf
diagnosebasierte Fallpauschalen eine große Chance, ihre Kosten und
Qualität intern und extern transparent darzustellen und so ihre
Organisation zu optimieren", sagte Boos gegenüber dem
Konferenzveranstalter IIR Deutschland. Es sei jedoch ein Irrglaube,
Fallpauschalen würden automatisch zu Verbesserungen der Prozesse
führen. "Wer mit der Reorganisation bis zum Zeitpunkt der Einführung
von SwissDRG wartet, wird sich große Nachteile einhandeln." Zu lange
Aufenthaltsdauern könnten zu Verlusten führen und die Existenz eines
Spitals bedrohen.

Unter dem Vorsitz von Dr. Leo Boos kommen am 1. und 2. Juli 2008
in Basel Vertreter aus Politik und Praxis zusammen, um Strategien für
die Umstellung auf das DRG-System zu diskutieren: Die "3.
IIR-Konferenz SwissDRG" ( http://www.iir.de/swiss-drg/ots )
thematisiert die künftige Spitalfinanzierung, die neuen
Aufgabenprofile unter DRG-Bedingungen und nötige
Prozessveränderungen. Um für optimalen Erfahrungsaustausch zu sorgen,
wurden sowohl Schweizer als auch deutsche Referenten geladen.

Dr. Peter Indra, Vizedirektor im Bundesamt für Gesundheit (BAG),
erläutert den aktuellen Stand der System-Einführung und zeigt die
Konsequenzen für das Schweizer Gesundheitswesen auf.

Die SwissDRG AG, ein eigens für das DRG-Modell gegründetes
gemeinnütziges Expertenbüro, soll die gesamtschweizerische
Tarifstruktur erarbeiten, weiterentwickeln und an das neue
Abgeltungssystem anpassen. Die operative Verantwortung obliegt dem
Kompetenzzentrum Case Mix Office (CMO). (Quelle: www.swissdrg.org).
CMO-Geschäftsführer Simon Hölzer wird die Aufgaben der SwissDRG AG
vorstellen und erläutern, mit welchen Stolpersteinen Schweizer
Spitäler bei der Einführung rechnen müssen. Ein Update zum deutschen
CMO-Pendant, dem Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus (InEK)
präsentiert dessen Geschäftsführer Dr. Frank Heimig.

Vertreter von Spitälern, Rehakliniken und Krankenversicherer,
unter ihnen der Sanitas-CEO Otto Bitterli, äußern
Handlungsempfehlungen zur Vorbereitung auf den Systemwechsel. Der
Schweizer Gesundheitsökonom Dr. Willy Oggier zeigt, was die Schweiz
von Deutschland lernen kann, weist aber auch auf Gefahren der
vorschnellen Analogiebildung hin.

Auch die Themen Qualitätsmanagement unter DRG-Bedingungen,
Integrierte Versorgung, OP- und Entlassungsmanagement und der Aufbau
einer Kostenträgerrechnung werden diskutiert.

Das Programm ist im Internet abrufbar unter:
www.iir.de/swissdrg/ots

Originaltext: IIR Deutschland GmbH
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59290
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_59290.rss2

Pressekontakt:
Romy König
Pressereferentin
IIR Deutschland GmbH - ein Unternehmen der Informa Group
Westhafenplatz 1
60327 Frankfurt am Main
Tel.: ++49 (0)69 / 244 327 - 3391
Fax: ++ 49 (0)69 / 244 327 - 4391
E-Mail: romy.koenig@informa.com


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