(Registrieren)

Allgemeine Zeitung Mainz: Kommentar zu Siemens - Ein Konzern im Konzern

Geschrieben am 26-05-2008

Mainz (ots) - Es ist nicht nur die schiere Größe des
Schmiergeld-Skandals bei Siemens, die einen erschauern lässt, es ist
vor allem die ausgefeilte Organisation, mit der weltweit über
Jahrzehnte zuverlässig dafür gesorgt wurde, dass der deutsche
Elektro- und Technologiekonzern an gigantische, die Produktion über
Jahre auslastende Staatsaufträge kam. Der gestern begonnene erste
Strafprozess gilt einem, der zu einem Zeitpunkt, nämlich 1999, mit
dem System betraut wurde, als es nachweislich auch hierzulande schon
illegal war. Bis 1989 war es in Deutschland nämlich nicht strafbar,
im Ausland Schmiergeld zu zahlen. Reinhard S. wurde gezielt für
diesen Job ausgesucht und mit einem Stab von Mitarbeitern und Mitteln
versehen, um de facto einen Konzern im Konzern zu schaffen. Es wurde
also eine Menge Energie aufgewendet, um das traditionelle System
beizubehalten und Recht und Gesetz zu umgehen. Es ist genau diese
Skrupellosigkeit ganzer Generationen von Siemens-Managern, die
bestürzt. Und es ist der offenbar absolute Mangel an
Unrechtsbewusstsein, der das Ganze fast schon mafiös erscheinen
lässt. Für Siemens geht es bei der Aufarbeitung indes nicht nur um
Geld- und Gefängnisstrafen oder um den lädierten Ruf des
Weltkonzerns, sondern weit handfester um die Zukunft der Geschäfte in
den USA. Denn die Vereinigten Staaten überziehen alle Unternehmen,
egal woher sie stammen, mit knallharten Sanktionen, wenn sie sich der
Korruption als Mittel zur Auftragsbeschaffung bedienen. Siemens kann
also drohen, von einem der wichtigsten Märkte dieser Welt
ausgeschlossen werden. Angesichts der Bedeutung des Konzerns wäre
dies eine Katastrophe, die die deutsche Wirtschaft insgesamt
empfindlich treffen würde.

Originaltext: Allgemeine Zeitung Mainz
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65597
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65597.rss2

Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Christin Wiens
Telefon: +49-(0)6131/48-5987
Fax: +49-(0)6131/48-5868
crossmedia@vrm.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

138985

weitere Artikel:
  • WAZ: Die WestLB und der Neue. Kommentar von Thomas Wels Essen (ots) - 100 Tage bekommt jeder - nur Heinz Hilgert nicht. Wegen der staatlichen Rettungsaktion für die WestLB muss der neue Chef schon am 8. August einen exakten Sanierungsplan bei der EU vorlegen. Das ist mächtig ambitioniert, passt aber zu dem nicht unter mangelndem Selbstbewusstsein leidenden Manager: Heinz Hilgert als Hans Dampf. Abwarten muss man freilich, ob Hilgert alles so viel besser macht wie die ebenfalls ambitioniert gestarteten Vorgänger Jürgen Sengera und Thomas Fischer. Die Chance jedenfalls hat er. Als Manager, der mehr...

  • Börsen-Zeitung: Tremontis falsche Idee Kommentar zur Idee, Italiens Banken höher zu besteuern, von Giovanni Binetti. Frankfurt (ots) - Italiens Konjunktur läuft alles andere als rund. Der neue Finanzminister Giulio Tremonti rechnet für dieses Jahr mit kaum mehr als einem Nullwachstum, und das hat Folgen für die Steuereinnahmen. Tremonti steht nun vor der zugegebenermaßen schwierigen Aufgabe, sowohl die Konjunktur anzukurbeln als auch Haushaltsdisziplin zu wahren. Bewältigen will er diese Aufgabe unter anderem dadurch, dass er den Banken des Landes einen höheren Beitrag zu seinen Einnahmen aufzwingt. Dieser Weg dürfte sich einer gewissen Beliebtheit mehr...

  • Lanjia Lodge: Auf Entdeckungsreise im Hügelland Bangkok, Thailand (ots/PRNewswire) - Asian Oasis gilt als einer der ersten Reiseveranstalter in Thailand, der die Wichtigkeit eines verantwortungsvollen Tourismus erkannt hat. Der innovative Ansatz des Unternehmens beruht darauf, Touristikprogramme zu entwickeln, die Reisenden nicht nur einzigartige und bereichernde Urlaubserlebnisse bieten, sondern auch den Menschen vor Ort und der Umwelt etwas zurückgeben. Das Unternehmen setzt sich gemeinsam mit Dorfbewohnern für die Förderung eines nachhaltigen und umweltfreundlichen Tourismus in mehr...

  • UNIQLOCK gewinnt den Interactive Grand Prix der Clio Awards! Auszeichnungen von zweien der drei weltweiten Spitzen-Werbefestivals! Tokio (ots/PRNewswire) - UNIQLOCK hat den Interactive Grand Prix 2008 der Clio Awards, einer der drei hochrangigsten internationalen Werbepräsentationen gewonnen. UNIQLOCK wurde erstmals im Juni 2007 lanciert und stellt inzwischen einen wesentlichen Bestandteil der globalen visuellen Werbung von UNIQLO dar. Es handelt sich nach dem Erhalt des One Show Interactive Grand Prix, Anfang des Monats, um die zweite derartige Auszeichnung für UNIQLOCK. -UNIQLOCK erhält den Interactive Grand Prix der Clio Awards UNIQLOCK, ein Blog-Element, mehr...

  • Vorstellung des weltweit ersten verifiziert nachhaltigen Ethanols GÖTEBORG, Schweden, May 26 (ots/PRNewswire) - Das schwedische Unternehmen SEKAB hat heute bekannt gegeben, dass es weltweit das erste Unternehmen ist, das verifiziert nachhaltiges Ethanol liefern wird. Das Ethanol aus brasilianischem Zuckerrohr ist in ökologischer, klimatischer und sozialer Hinsicht qualitätsgeprüft. "Verbraucher und andere Interessengruppen benötigen Garantien, dass das Ethanol nachgewiesenermassen nachhaltig ist", erklärt Anders Fredriksson, Executive Vice President von SEKAB BioFuels & Chemicals. SEKAB hat zusammen mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht