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Westdeutsche Zeitung: Fasspreis über 130 Dollar, Experten warnen vor Engpass: Der Ölmarkt wird immer unheimlicher = Von Ingo Faust

Geschrieben am 21-05-2008

Düsseldorf (ots) - Schocks vom weltweiten Ölmarkt ist der
Verbraucher inzwischen ggewohnt. Gestern kam es aber ganz dicke:
Erstmals kletterte der Rohölpreis über die 130-Dollar-Marke. Und
gleichzeitig legten Fachleute, die sich in einer angeblich
unabhängigen Energy Watch Group zusammengeschlossen haben, eine
niederschmetternde Studie vor: Das Öl reicht bei ihnen nur noch für
rund 30 Jahre. Die Internationale Energieagentur rechnet dagegen mit
rund 40 Jahren und dem Faktor X, also Tiefseeöl und Ölsand.

Nun, nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Mitte der
60er Jahre gab es von Esso - heute Exxon - einen großartigen Bildband
mit dem Titel "Öl reicht nur noch für 25 Jahre". Eigentlich hätte
danach in den 90er Jahren mit dem Öl Schluss sein müssen - wir fahren
aber immer noch Auto, wenn auch zu derzeit horrenden Spritkosten.

Prognosen werden im Laufe der Zeit meist Makulatur. Den
Vorhersagen von Energy Watch, die kurzer Hand die Reserven im Nahen
Osten halbiert haben, um zu ihrem Horror-Ergebnis zu kommen, könnte
es ähnlich ergehen. So sind beispielsweise Kanadas Ölsände, deren
Abbau mit steigenden Ölpreisen immer lohnender wird, nicht in der
Rechnung enthalten. Gleiches gilt für die jüngst gefundenen großen
Ölfelder vor Brasiliens Küste.

Dennoch wird der weltweite Ölmarkt immer unheimlicher und der
ständig steigende Ölpreis lässt sich realwirtschaftlich kaum noch
erklären. Der Öl-Terminmarkt, in dem viele Spekulanten mangels
Möglichkeiten im krisengeschüttelten Weltfinanzmarkt ihr Unwesen
treiben, hat sich inzwischen vom physischen Markt völlig losgelöst.
Investmentbanker heizen mit immer neuen Prognosen und angeblichen
Lieferengpässen die Preise an. Für das vierte Quartal sind etwa von
Goldman Sachs bereits 145,60 Dollar für die US-Referenzsorte WTI
gesetzt, innerhalb von zwei Jahren sollen es über 200 Dollar werden.
Nach diesen Prognosen investieren die Anleger. Die Hausse beim Öl
nährt inzwischen die Hausse.

Wie an der Börse üblich muss das aber keine Einbahnstraße sein.
Die Spekulationsblase könnte schneller als manchen "Spielern" lieb
ist platzen. Denn am realen Markt soll es genügend oder sogar bereits
an Überangebot an Öl geben. Zur Not könnte auch noch die Opec
eingreifen.

Originaltext: Westdeutsche Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/62556
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_62556.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211 / 8382-2358
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de


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