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Europäischer CIVIS Medienpreis für Integration in Ljubljana verliehen

Geschrieben am 09-05-2008

Köln/Ljubljana (ots) -

Sperrfrist: 09.05.2008 20:00
Bitte beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der
Sperrfrist zur Veröffentlichung frei gegeben ist.

13 Autorinnen und Autoren sind am Freitagabend in
Ljubljana/Slowenien mit dem europäischen CIVIS Medienpreis 2008
ausgezeichnet worden. CIVIS ehrt Radio- und Fernsehbeiträge, die
besonders geeignet sind, das friedliche Zusammenleben in der
europäischen Einwanderungsgesellschaft zu fördern. Der renommierte
Medienpreis ging zweimal an das ZDF, je einmal an Deutschlandradio
Kultur, France 2, RB, RBB, SWR, WDR und die Filmakademie
Baden-Württemberg. Von insgesamt 588 eingereichten Beiträgen wurden
drei Radio- und sechs Fernsehbeiträge prämiert.

Der Slowenische Präsident Prof. Dr. Danilo Türk und der Präsident
des Europäischen Parlaments, Prof. Dr. Hans-Gert Pöttering,
überreichten die Preise gemeinsam mit der WDR-Intendantin und
Vorsitzenden des CIVIS Kuratoriums, Monika Piel, dem Intendanten der
Deutschen Welle, Erik Bettermann und SRG SSR idée suisse
Generaldirektor Armin Walpen. Die Schauspielerin Suzanne von Borsody
und die Fernsehdirektorin des Schweizer Fernsehens, Ingrid Deltenre,
stellten gemeinsam mit Fernsehmoderator Frank Elstner,
BR-Hörfunkdirektor Dr. Johannes Grotzky und Schauspieler Miroslav
Nemec die ausgezeichneten Programme vor. Sandra Maischberger führte
als Moderatorin durch die Veranstaltung.

Der Europäische CIVIS Fernsehpreis 2008 im Bereich Information
ging an die WDR-Redakteure Michael Grytz und Klaus Martens für ihren
Fernsehfilm in der Reihe "die story: Todesfahrt im Fischerboot.
Afrikas Flüchtlinge und Europas Interessen" (WDR, 2007). Der Film
zeigt das Schicksal von 70, 80, manchmal 150 Menschen auf ihrem Weg
in kleinen Fischerbooten. Ihr Ziel: die Kanarischen Inseln. Viele
überleben die wochenlange Fahrt aus dem Senegal, Gambia oder
Mauretanien nicht. Das Schicksal der Flüchtlinge ist eng verbunden
mit der verfehlten Fischereipolitik der EU. Seit Jahrzehnten fischen
europäische Trawler vor der Küste Westafrikas und tragen dazu bei,
dass den Menschen dort ihre Lebensgrundlage entzogen wird. Die Jury
lobte: "Ein erschütternder Film über Flüchtlinge und Europas
Fischereipolitik. Analytisch, beeindruckend, bildstark - formal wie
inhaltlich herausragend".

Den Europäischen CIVIS Fernsehpreis im Bereich Unterhaltung
erhielten die französischen Autorinnen Catherine Borgella und Chantal
Picault für ihren Fernsehfilm "Une histoire à ma fille" (France 2,
2007). Der Film erzählt die Geschichte des aus Algerien stammenden
Ahmed. Er kam als Gastarbeiter nach Frankreich und kehrt nun in seine
Heimat zurück, um dort die letzten Tage seines Lebens zu verbringen.
Den wahren Grund seiner Rückkehr verbirgt Ahmed vor seinen Kindern,
die in Frankreich gut integriert sind und ihre Heimat gefunden haben.
"In poetisch-melancholischen Bildern erreicht der Film mit einfachen
Mitteln eine enorme Einfühlsamkeit und Sympathie mit dem Schicksal
der dargestellten Personen. Eine bewegende filmische Darstellung, die
auch durch ihre schauspielerische Leistung überzeugt", so die
Jurybegründung.

Der Deutsche CIVIS Fernsehpreis im Bereich Information ging an die
Fernsehautoren Marianne Strauch und Rainer Kahrs für ihre
Dokumentation "Schule der Toleranz - Kinderdemokratie in Tenever"
(RB, 2007). Die Dokumentation stellt eine staatliche Grundschule in
Bremens sozialem Brennpunkt Tenever vor. Fast alle Kinder stammen aus
Ausländerfamilien. Sie kommen freiwillig, noch bevor der Unterricht
beginnt. Toleranz ist oberstes Prinzip. Die Eltern werden aktiv in
die Arbeit der Schule integriert. Am Ende der Grundschulzeit kann
jedes Kind lesen und schreiben. Die Jury lobte: "Die Dokumentation
zeigt, wo Integration im schulischen Bereich ansetzten muss und was
staatliche Institutionen leisten können. Der Film gibt ein positives
Beispiel für gelebte Integration. Eine herausragende Darstellung."

Mit dem Deutschen CIVIS Fernsehpreis im Bereich Unterhaltung
wurden die Fernsehjournalisten Waltraud Ehrhardt und Peter Obrist
ausgezeichnet. Sie erhielten den Preis für ihren Fernsehfilm "Unter
anderen Umständen - Bis dass der Tod euch scheidet" (ZDF, 2007). Der
Film ist Teil einer Reihe mit Kriminalkommissarin Jana Winter. Die
Geschichte: Ein Tschetschene und ein Deutscher streiten sich um eine
Frau. Der Deutsche ist kurz darauf tot. Jana Winter kommt dem
Tschetschenen auf die Spur. Dieser gesteht die Tat. Aber die
Kommissarin glaubt nicht an diese Lösung. Als ein Russe ebenfalls
Opfer eines Überfalls wird, führen die Ermittlungen zu einem
Asylbewerberheim, von dem aus arrangierte Ehen mit Ausländern
vermittelt werden. "Ein inhaltlich wie formal eindrucksvoller Krimi
zum Thema Asylrecht. Die beeindruckende Leistung der Schauspieler und
der Regie trägt zum nachhaltigen Eindruck entscheidend bei", so die
Jury.

Der Europäische CIVIS Radiopreis im Bereich lange Programme ab
sechs Minuten ging an die Hörfunkjournalistin Hürü Meryem Kök für ihr
Feature "Mein erstes Wort war Schokolade - Wie ich als
Gastarbeiterkind Deutsch lernte" aus der Reihe "SWR2 Leben" (SWR,
2007). Die Autorin schildert ihre persönliche Geschichte über das
Deutschlernen. Zuhause wurde nur türkisch gesprochen. Hürü Meryem Kök
war fünf und erst ein paar Tage in Deutschland, als ihr eine deutsche
Oma eine Tafel mit ganzen Nüssen in die Hand drückte und Silbe für
Silbe "Scho-ko-la-de" sagte. Dieses Wort hat die Autorin nicht mehr
vergessen. "Hürü Meryem Kök gelingt mit ihrem Radiofeature ein sehr
persönliches Beispiel zur aktuellen Diskussion um die Bedeutung von
deutscher Sprache. Eine beeindruckende Erzählung über den
Spracherwerb türkischstämmiger Kinder. Ein inhaltlich wie formal
herausragendes Feature", befand die Jury.

Mit dem Europäischen CIVIS Radiopreis im Bereich kurze Programme
bis sechs Minuten wurde die Autorin Christina Rubarth für ihre
Reportage "Ortszeit: Berlin braucht Dich! - Integrationsprojekt für
junge Migranten" (Deutschlandradio Kultur, 2007) ausgezeichnet. Der
Beitrag beschäftigt sich mit der Kampagne "Berlin braucht Dich!", die
Jugendliche mit Zuwanderungsgeschichte für eine Ausbildung bei der
Polizei, der Feuerwehr oder in der Verwaltung begeistern will. Die
Reporterin begleitet ein Team aus Azubis und Ausbildungsexperten bei
ihrem Besuch einer Schule mit besonders hohem Ausländeranteil. Aus
der Jurybegründung: "Christina Rubarth gelingt es in ihrer
hervorragenden Kurzreportage, ein Integrationsprojekt der Stadt
Berlin für junge Migranten in sehr authentischen Aussagen
vorzustellen. Ein atmosphärisch dicht und spannend gemachter
Radiobeitrag, der die Hörerinnen und Hörer zum Nachdenken über das
Thema Integration bewegt. Unterhaltsam, bewegend und integrativ."

Der CIVIS Themenpreis für "Integration in Wirtschaft und
Industrie" wurde in diesem Jahr erstmals vergeben. Er zeichnet
Beiträge über die betriebliche Integration von Menschen mit
Zuwanderungsgeschichte aus. Der Europäische CIVIS Themenpreis im
Bereich Fernsehen ging an die ZDF-Redakteurin Sylvia Bleßmann für
ihren Magazinbeitrag "Polnischer Unternehmer" aus der Reihe
"auslandsjournal" (ZDF, 2007). Der Beitrag stellt polnische
Unternehmer vor, die ihre Produktion nach Deutschland verlagern. Der
Baugrund ist vielerorts in Deutschland spottbillig und Investitionen
werden mit öffentlichen Mitteln gefördert. Auch viele Deutsche
erhoffen sich neue Möglichkeiten und lernen Polnisch. "Der
Magazinbeitrag wirbt im zusammenwachsenden Europa für die Einsicht,
die gegenseitigen wirtschaftlichen und kulturellen Chancen zu
erkennen und auch zu nutzen. Ein exzellent recherchierter
Fernsehbeitrag", lobte die Jury.

Den Europäischen CIVIS Themenpreis im Bereich Radio erhielt die
Autorin Konstantina Vassiliou-Enz für ihren Beitrag "Nicht dumm,
nicht blond, nicht deutsch - Erfolgsprofil Ausländer: Der Bestatter"
aus der Serie "Café Global" (RBB, 2008). Die Reihe porträtiert
Menschen, die aufgrund ihrer Herkunft erfolgreicher in ihrem
Arbeitsfeld sein können als ihre deutschen Kollegen. Konstantina
Vassiliou-Enz stellt den türkischstämmigen Direktor der islamischen
Abteilung des größten deutschen Bestattungsunternehmens vor. Volkan
Coskun weiß, was Türken für ihre verstorbenen Angehörigen wünschen.
Die Jury: "Der Radiobeitrag über einen türkischstämmigen
Bestattungsunternehmer ist Teil einer sehr gelungenen Serie, die
verschiedene Facetten der kulturellen Vielfalt im Wirtschaftsbereich
vorstellt. Eine inhaltlich wie formal herausragende Leistung."

Der Förderpreis Young CIVIS Media Prize ging an die 29-jährige
Autorin Silvana Santamaria für ihren Dokumentarfilm "Status:
Geduldet" (Filmakademie Baden-Württemberg, 2007). Die Autorin
begleitet die 14-jährige Ramize, die mit ihren Geschwistern und ihrer
Mutter bei Stuttgart lebt. Ihr Vater wird zu Beginn der
Jugoslawienkriege ermordet. Die Mutter flieht mit den Kindern aus dem
Kosovo. Aufgrund ihres Status kann die Familie jederzeit abgeschoben
werden. "Die schwierige Familiensituation wird ohne Voyeurismus und
ohne Ethnisierung sachlich-kritisch dargestellt. Der dramaturgisch
gut strukturierten Dokumentation gelingen ungewöhnlich authentische
und intensive Bilder. Eine beeindruckende filmische Leistung", so die
Jury.

Eine lobende Erwähnung der Europäischen CIVIS Fernsehjury ging an
das Nachrichtenmagazin "10vor10" des Schweizer Fernsehens (SF) für
seine Sommerserie "Erfolg in der Schweiz, Wurzeln im Ausland". Die
Fernsehmagazine "Panorama" (NDR) und "Kontraste" (RBB) erhielten eine
lobende Erwähnung der Deutschen CIVIS Fernsehjury für das nachhaltige
Engagement gegen Rechtsextremismus in Deutschland.

Fotos der Preisverleihung in Ljubljana sind ab Samstagmittag
(10.5.) unter www.ard-foto.de abrufbar (temporäre Kennung: europa08,
temporäres Passwort: slowenien), weitere Informationen unter
civismedia.eu und www.presse.wdr.de

Originaltext: WDR Westdeutscher Rundfunk
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7899
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7899.rss2

Pressekontakt:
Stefanie Schneck
WDR Pressestelle
Telefon +49 (0) 172 259 9042 / +386 (0) 1 430 5791
stefanie.schneck@WDR.de


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