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"Wir müssen Frauen mehr fördern" - SPD-Politiker Kajo Wasserhövel über die deutsche Arbeitsmarktpolitik

Geschrieben am 09-05-2008

Hamburg (ots) - Frauen verdienen in Deutschland 22 Prozent weniger
als Männer, sie stellen zwei Drittel der geringfügig Beschäftigten,
und als Mütter haben sie miese Job-Chancen. Hat die
Arbeitsmarktpolitik versagt? "Es gibt noch zu viele Hürden, wenn
Frauen nach der Phase der Kindererziehung zurück in den Job wollen",
gesteht Kajo Wasserhövel, Staatssekretär im Bundesarbeitsministerium,
im Interview mit der Frauenzeitschrift FÜR SIE (11/2008; EVT: 13.
Mai). "Wir müssen diese Frauen besser unterstützen."
Leider hielten sich die Firmen bei der Einstellung von
Rückkehrerinnen noch zu sehr zurück. "Wir brauchen einen
Mentalitätswechsel bei den Entscheidern, etwa den Personalchefs",
fordert Wasserhövel. "Und natürlich brauchen wir einen
Strukturwechsel, was die Vereinbarkeit von Familie und Beruf angeht."

Dass nur 6 Prozent der Männer, aber 42 Prozent der Frauen in der
meist schlechter bezahlten Teilzeit arbeiten, sieht der
Staatssekretär als problematisch. "Wir haben da einen Zielkonflikt",
sagt Wasserhövel. "Einerseits wollen Arbeitnehmerinnen und
Arbeitgeber flexible Arbeitszeiten. Andererseits haben die, die
Vollzeit arbeiten, immer einen Startvorteil, wenn es um die Besetzung
von Führungspositionen geht."
Die Lösung könne weder in Lohnsubventionen für Berufsrückkehrerinnen
noch in der Reduzierung von Teilzeitarbeit bestehen. "Ich glaube,
dass wir einen Weg aufmachen müssen zu mehr unbefristeter
Vollzeitarbeit", sagt der SPD-Politiker. Damit der Anteil an Frauen
in Führungspositionen steige, brauche es aber zusätzlich einen
Mentalitätswechsel in der Gesellschaft - die Frauenförderung sei
sowohl bei Unternehmen als auch Gewerkschaften noch zu wenig
"Herzensangelegenheit".

Dass Frauen im Schnitt trotz gleicher Arbeitszeit durchschnittlich
22 Prozent weniger verdienen als Männer, ist für Wasserhövel eine
klare Form der Diskriminierung. Eine Verschärfung des
Antidiskriminierungsgesetzes sei jedoch am Widerstand von Unternehmen
und auch Parlamentariern gescheitert. Mit dem hohen Frauenanteil bei
den geringfügig Beschäftigen ist der Staatssekretär ebenfalls nicht
glücklich. Die jüngsten Maßnahmen seien leider nur ein Kompromiss.
"Wir haben jetzt den Kinderzuschlag und das Wohngeld verbessert,
damit Familien nicht in die Hilfsbedürftigkeit rutschen. Das wird
aber das grundlegende Problem nicht lösen."

Doch Wasserhövel sieht auch Positives. Ihm falle beispielsweise
auf, dass sich das Selbstverständnis von Frauen in den letzten Jahren
verändert habe. "Ich erlebe viele jüngere Frauen, die eine stetigere
und lockerere Art haben, sich durchzusetzen. Das finde ich toll."

Diese Meldung ist unter Quellenangabe FÜR SIE zur Veröffentlichung
frei.

Rückfragen bitte an:

Kerstin Bode Redaktion FÜR SIE Ressortleitung Report Tel.
040/2717-3517 Fax 040/2717-2090 E-Mail: kerstin.bode@fuer-sie.de

Originaltext: FÜR SIE
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Pressekontakt:
Mona Burmester
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel. 040/2717-2493
Fax 040/2717-2063
E-Mail: presse@jalag.de


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