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Erneuerbare Energien zum Klimaschutz: Für USA Flop - für Europa Top

Geschrieben am 08-05-2008

Frankfurt am Main (ots) -

PwC-Studie: Energieversorger setzen langfristig auf Nuklearenergie
/ Politik soll bei Energieeffizienz die Führung übernehmen /
Sicherung von Kohle-, Gas- und Ölreserven gewinnt an Bedeutung

Die Energieversorger halten Kernkraft zur Eindämmung des
Klimawandels auch langfristig nicht für verzichtbar. Bis zum Jahr
2050 werde Nuklearenergie eine maßgebliche Rolle bei der Reduzierung
von Treibhausgas-Emissionen spielen, glauben knapp 60 Prozent der
befragten Top-Manager. Von erneuerbaren Energien wie Wind-, Wasser-
und Solarkraft erwarten 54 Prozent einen wesentlichen Beitrag, wie
aus der Studie "Utilities Global Survey 2008" der
Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers
(PwC) hervor geht. Allerdings gibt es erhebliche regionale
Unterscheide bei der Bewertung erneuerbarer Energiequellen. Während
diese nur für 35 Prozent der amerikanischen Befragten langfristig
wichtig sind, glauben in Europa und der Region Asien-Pazifik rund 70
Prozent der Versorger an einen wichtigen Beitrag erneuerbarer
Energien zum Klimaschutz.

"Einen überraschend niedrigen Stellenwert messen die Befragten der
Einlagerung von Kohlenstoff bei. Angesichts der weiter wachsenden
Bedeutung fossiler Brennstoffe im Energiemix und des resultierenden
Emissionsanstiegs ist diese Haltung bedenklich", kommentiert Manfred
Wiegand, Global Utilities Leader bei PwC. So glaubt nur rund jeder
vierte Befragte, dass unterirdische Kohlenstoff-Speicher in den
kommenden zehn Jahren den Ausstoß von Treibhausgasen in die
Atmosphäre reduzieren werden. Auch in der langfristigen Perspektive
bis 2050 gewinnt die Technik kaum mehr Anhänger (26 Prozent). Für die
Studie befragte PwC 118 Vorstände und Führungskräfte von
Energieversorgern aus 37 Ländern.

Energiesparen hat Priorität

Um den weltweit steigenden Energiebedarf zu decken, reicht eine
Ausweitung der Kapazitäten allein nicht aus. So sind fast 80 Prozent
der Versorger der Ansicht, dass neue Technologien zur
Energieeinsparung in den kommenden zehn Jahren die stärksten
Auswirkungen auf den Energiemarkt haben werden - annähernd 20
Prozentpunkte mehr als in der Umfrage von 2007.

Bei der Energieerzeugung könnten Gaskraftwerke nach Einschätzung
von knapp 70 Prozent der Versorger am meisten von neuen Technologien
profitieren, gefolgt von Wind- (62 Prozent) und Kernkraftwerken (57
Prozent). Bemerkenswert ist der Stimmungsumschwung zu Gunsten der
Solarenergie. Glaubten in der Umfrage von 2007 in diesem Bereich
nicht einmal 30 Prozent an nennenswerte Effizienzgewinne durch neue
Technologien, sagen dies nunmehr 54 Prozent.

Politik soll Führung übernehmen

Bei der Förderung effizienter Energienutzung und -erzeugung sieht
die klare Mehrheit (59 Prozent) der befragten Energieversorger die
Regierungen in einer Schlüsselposition. Demgegenüber halten nur 18
Prozent die eigene Branche und 13 Prozent die Energieverbraucher in
den kommenden zehn Jahren für die Schrittmacher des technologischen
Wandels. Bemerkenswert ist der Stimmungsumschwung im Vergleich zur
Vorjahresumfrage. So sprachen sich 2007 weniger als 20 Prozent der
Befragten für eine Führungsrolle der Politik aus, über 40 Prozent
sahen in erster Linie die Verbraucher in der Verantwortung.

"Die Energieversorger wollen Investitionen in klimafreundliche
Technologien nicht alleine tragen. Daher sollen die Regierungen
einerseits für hohe Energiepreise und deren Akzeptanz sorgen und
damit Einsparungen fördern, andererseits finanzielle Anreize für
Investitionen in effiziente Anlagen setzen. Zwar ist diese
Erwartungshaltung nachvollziehbar, doch bleibt fraglich, ob die
Politik eine derartige energiepolitische Strategie durchsetzen kann",
kommentiert Wiegand.

Emissionshandel zeigt Ergebnisse

Ein prominentes Beispiel für staatliche Klimapolitik ist das
EU-Emissionshandelssystem (Emissions Trading Scheme, ETS).
Energieerzeuger und andere Industrien müssen im ETS die zur
Produktion benötigten CO2-Mengen über Zertifikate erwerben. Da bis
2008 allerdings mehr Zertifikate zur Verfügung standen als benötigt,
war der Anreiz zur CO2-Reduzierung in der Vergangenheit gering. Das
scheint sich nunmehr zu ändern. Mittlerweile haben mehr europäische
Versorger auf einen klimafreundlicheren Energiemix umgestellt (36
Prozent gegenüber 28 Prozent im Jahr 2007), außerdem haben der
aktuellen Umfrage zufolge 53 Prozent der Befragten ihren
Emissionsausstoß wegen des ETS gesenkt - ein Jahr zuvor gaben dies
erst 14 Prozent der Versorger an.

Energiesicherheit beschäftigt Versorger

Angesichts steigender Preise und knapperer Verfügbarkeiten für
Kohle, Gas und Öl bleibt die Versorgungssicherheit für die Versorger
ein wichtiges Thema. So ist der Anteil der Befragten, die sich über
Direktinvestitionen den Zugriff auf Energieressourcen sichern wollen,
deutlich von 33 Prozent auf 51 Prozent gestiegen. Eine Ausweitung
ihrer Upstream-Aktivitäten über ein Joint Venture oder andere
Kooperationsformen erwägen 53 Prozent der Versorger und damit
annähernd doppelt so viele wie im Vorjahr (27 Prozent).

Gleichzeitig müssen sich die Energieversorger mit neuen
Wettbewerbern auseinandersetzen. So erzeugen energieintensive
Industrien den benötigten Strom zunehmend dezentral in eigenen
Kraftwerken. Diese Konkurrenz nehmen die Befragten mittlerweile
genauso ernst wie den Wettbewerb mit anderen Energieversorgern.

"Die Trennlinien zwischen Rohstoffproduzenten, Energieversorgern
und Verbrauchern verwischen. Gefördert wird diese Entwicklung durch
Deregulierungsinitiativen, beispielsweise die angestrebte Trennung
von Stromerzeugung und Leitungsnetz in der EU. Angesichts der
Konkurrenz um Ressourcen, Marktanteile und Technologien sind in
diesem Umfeld weitere Allianzen bis hin zu Mega-Mergern
wahrscheinlich", erwartet Wiegand.

Redaktionshinweis:

Die PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ist
in Deutschland mit 8.390 Mitarbeitern und einem Umsatzvolumen von
rund 1,35 Milliarden Euro eine der führenden Wirtschaftsprüfungs- und
Beratungsgesellschaften. An 28 Standorten arbeiten Experten für
nationale und internationale Mandanten jeder Größe. PwC bietet
Dienstleistungen an in den Bereichen Wirtschaftsprüfung und
prüfungsnahe Dienstleistungen (Assurance), Steuerberatung (Tax) sowie
in den Bereichen Transaktions-, Prozess- und Krisenberatung
(Advisory).

Originaltext: PwC PriceWaterhouseCoopers
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/8664
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_8664.rss2

Pressekontakt:
Karim Schäfer
PricewaterhouseCoopers AG WPG
Corporate Communications / Presse
Tel.: (069) 95 85 - 54 35
E-mail: karim.schaefer@de.pwc.com


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