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Deutscher Wohnungsbau läuft hinterher / 1995 "Vize-Europameister", 2005 Tabellenletzter - Irland und Spanien sind klare Spitzenreiter - Talfahrt in Deutschland noch nicht abgeschlossen

Geschrieben am 22-05-2006

Berlin (ots) -

- Querverweis: Bild wird über obs versandt und ist unter
http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs abrufbar -


- Neubaubedarf wird längst nicht mehr gedeckt

In nur zehn Jahren ist Deutschland in Europa von der
Wohnungsbau-Lokomotive zum "Bremser" geworden. Wie LBS Research auf
der Grundlage aktueller statistischer Daten und Informationen von
Ifo/Euroconstruct mitteilt, sind im Jahr 2005 hierzulande pro 1.000
Einwohner nur noch 2,7 neue Wohnungen fertiggestellt worden (nach 2,9
in den beiden Vorjahren). Inzwischen sind auch Schweden (mit 3,8) und
die letzten größeren EU-Beitrittsländer wie Tschechien (3,2) an der
Bundesrepublik vorbeigezogen. An der Spitze liegen nach wie vor
Irland mit 18,6 Neubauwohnungen je 1.000 Einwohner und Spanien mit
15,0 (vgl. Grafik).

In diesen beiden Wachstumsländern ist die Wohnungsbauintensität
mittlerweile rund sechsmal so hoch wie in Deutschland. In den von
Euroconstruct erfassten 15 Staaten Westeuropas sowie vier mittel- und
osteuropäischen Ländern sind 2005 im Schnitt 5,2 Wohnungen pro 1.000
Einwohner neu errichtet worden. In den direkten nördlichen,
westlichen und südlichen Nachbarländern Deutschlands liegen die Werte
zwischen 4,3 (in den Niederlanden) und 5,9 (Frankreich) und damit um
60 bis 120 Prozent höher als bei uns.

Der Abstieg des deutschen Wohnungsbaus wird laut LBS Research im
Zehnjahresvergleich am besten deutlich. Mit über 600.000
Fertigstellungen im Jahr 1995 lag in ganz Deutschland die
Wohnungsbauintensität noch bei 7,4 Einheiten pro 1.000 Einwohner,
relativ knapp hinter Irland (mit 8,5). Seitdem ist der Neubau
innerhalb nur eines Jahrzehnts auf weniger als 40 Prozent
zurückgefallen. 239.000 Fertigstellungen im abgelaufenen Jahr stellen
den absoluten Minusrekord in der gesamtdeutschen
Wohnungsbaugeschichte dar. Einmal mehr zeigt sich hier nach Ansicht
der LBS-Experten, dass der Wohnungsbau auch einer der Gradmesser für
die Wirtschaftslage eines Landes ist. Trotz im Grunde guter
Rahmenbedingungen bei der Finanzierung zögerten hierzulande viele
Interessenten den Bau oder Kauf hinaus. Die Angst um den Arbeitsplatz
sowie die unsichere Einkommensentwicklung ließen derzeit zu viele vor
einer solchen Investition zurückschrecken.

Der Blick über die Grenzen zeigt nach Auskunft der LBS-Experten,
dass sich gleichzeitig der Neubau in vielen anderen Ländern erholt
hat. So haben uns die EU-Beitrittsländer Ungarn, Polen, Tschechien
und Slowakei mit doppelt so vielen Neubauten wie noch vor zehn Jahren
bereits den Rang abgelaufen. Und auch die positive Entwicklung in den
nord- und westeuropäischen Nachbarländern - meist mit ähnlicher
demografischer Entwicklung wie hierzulande - zeigt, dass der
Wohnungsbau in Deutschland längst Nachholbedarf aufweist.

Wie hoch der Neubau eigentlich sein müsste, darüber gehen die
Meinungen auseinander. So geht die jüngste Prognose des Bundesamtes
für Bauwesen und Raumordnung (BBR) bis 2010 von einem jährlichen
Neubaubedarf von 280.000 Wohneinheiten aus. Das Forschungsinstitut
empirica hatte im Herbst vergangenen Jahres sogar einen Bedarf von
mindestens 330.000 Wohneinheiten pro Jahr ermittelt. Eines ist jedoch
klar: Die tatsächlichen Fertigstellungen, die in diesem Jahr weiter
rückläufig sein werden, bleiben dahinter mittlerweile um 20 bis 30
Prozent zurück. Zwangsläufig, so die LBS-Experten, drohen auf diese
Weise in den nächsten Jahren spürbare Engpässe mit Miet- und
Preissteigerungstendenzen - vor allem dann, wenn die wirtschaftliche
Entwicklung nachhaltig wieder Tritt fasst und die Wohnungsnachfrager
mehr Zahlungsbereitschaft zeigen.


Originaltext: Landesbausparkassen
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=35604
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_35604.rss2

Pressekontakt:

Ivonn Kappel
Bundesgeschäftsstelle Landesbausparkassen
Referat Presse
Tel.: 030-20225-5398
Fax: 030-20225-5395
E-Mail: ivonn.kappel@dsgv.de


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