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Betriebliche Gesundheitsförderung wirkt - Studie zeigt, was am besten wirkt

Geschrieben am 30-04-2008

Berlin (ots) - Betriebliche Gesundheitsförderung und Prävention
halten Beschäftigte gesund und zahlen sich für Unternehmen aus.
Manche liebgewordene Präventionsmaßnahme geht allerdings ins Leere,
denn eine positive Wirkung lässt sich nicht immer nachweisen. Zu
diesem Schluss kommt die Initiative Gesundheit und Arbeit (IGA)
aufgrund einer umfassenden wissenschaftlichen Literaturstudie.

Betriebliche Gesundheitsförderung und Prävention zielt darauf ab,
die Gesundheit von Beschäftigten am Arbeitsplatz zu verbessern und
arbeitsbedingten Gesundheitsgefahren vorzubeugen. Doch lässt sich ein
Erfolg der gängigen Angebote ausreichend belegen? Was wissen wir über
den gesundheitlichen und ökonomischen Nutzen betrieblicher
Gesundheitsförderung und Prävention? Die IGA-Literaturstudie, in die
Ergebnisse von mehr als 1.000 Studien eingegangen sind, liefert
Antworten und gibt erstmals einen Überblick über den
wissenschaftlichen Kenntnisstand für das gesamte Feld der
betrieblichen Gesundheitsförderung.

Als besonders wirksam ließen sich folgende Angebote nachweisen:

- Mehrkomponenten-Programme: Sie führen verschiedene präventive
Maßnahmen zusammen und berücksichtigen so mehrere
Risikofaktoren. Zentraler Kern ist die Kombination aus
Verhaltens- und Verhältnisänderung, mit der nachhaltig Effekte
erzielt werden. Zur Vorbeugung von Muskel-Skelett-Erkrankungen
werden etwa Schulungen oder Übungsprogramme mit "klassischen"
ergonomischen Interventionen wie technischen Hilfsmitteln,
arbeitsorganisatorischen Veränderungen oder mit der Umgestaltung
des Arbeitsplatzes verbunden. Positiv wirken sich außerdem die
aktive Beteiligung der Beschäftigten und vorab eine Bestimmung
des individuellen Risikos aus.
- Bewegungsprogramme, wie z. B. Betriebssportangebote, steigern
körperliche Aktivität und fördern die psychische Gesundheit.
Muskel-Skelett-Erkrankungen nehmen ab, der Krankenstand geht
zurück.
- Überraschend wirksam und zudem kostengünstig ist die
kontinuierliche Motivation. Hinweise (z. B. Schilder
Treppennutzung, Büro von Kollegen aufsuchen statt telefonieren,
zusammen mit Kollegen mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren)
steigern bspw. nachweislich die körperliche Aktivität. In
Kantinen helfen Poster oder Flyer, die Themen Bewegung und
Ernährung nachhaltig zu verankern. Die farbige Kennzeichnung
gesunder Kost und eine gut sichtbare Platzierung steigern den
Verkauf gesunder Produkte.
- Bei der Tabakentwöhnung erreichen Gruppenkurse und eine
intensive Individualberatung deutlich größere Erfolge als reine
Informationen.

An Belegen für eine positive Wirkung mangelt es dagegen bei
folgenden Maßnahmen:

- Klassische, primärpräventive Rückenschulen in Unterrichtsform,
die auf reine Wissensvermittlung zielen, beugen
Rückenerkrankungen nicht vor und senken den Krankenstand nicht.
- Schulungen mit ergonomischen Inhalten (Arbeitsweisen,
-techniken, Körpermechanik, Einsatz von Hilfsmitteln), die nicht
mit weiteren Maßnahmen wie Training verknüpft sind, senken nicht
Muskel-Skelett-Erkrankungen und dadurch bedingte Fehlzeiten.
- Selbsthilfematerial zur Tabakentwöhnung (Broschüren, Videos,
Computerprogramme), Anreize und Bonussysteme unterstützen
Raucher nicht dabei, tatsächlich mit dem Rauchen aufzuhören.
- Stützgürtel zur Vermeidung von Kreuzschmerzen als einzige
Maßnahme reduzieren nicht Muskel-Skelett-Erkrankungen und
dadurch bedingte Fehlzeiten.

Fazit: Die Präventionsangebote der Krankenkassen und
Unfallversicherungen sollen dem wissenschaftlich gesicherten
Kenntnisstand entsprechen. Für die Praxis heißt das: bei einer
"Inventur" der Angebotspalette genau zu prüfen, damit der
beabsichtigte Nutzen auch zu erwarten ist. Bei den "klassischen
Rückenschulen" z. B. haben die Anbieter schon auf frühere
Veröffentlichungen reagiert. Die damit befassten Verbände haben die
Programme aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen angepasst. Nur
diese neuen Standards entsprechen den Qualitätsanforderungen und
können durch die Krankenkassen gefördert werden.

Die Initiative Gesundheit und Arbeit (IGA):

In der Initiative Gesundheit und Arbeit (IGA) kooperieren
gesetzliche Kranken- und Unfallversicherung. Ziel ist,
arbeitsbedingten Gesundheitsgefahren durch Arbeitsschutz und
betriebliche Gesundheitsförderung vorzubeugen. Die Kooperation wird
getragen vom BKK Bundesverband, der Deutschen Gesetzlichen
Unfallversicherung, dem AOK-Bundesverband und dem
Arbeiter-Ersatzkassen-Verband. Mehr Informationen unter
www.iga-info.de.

Originaltext: IGA Initiative Gesundheit und Arbeit
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58336
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58336.rss2

Pressekontakt:
Stefan Boltz, Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung,
Tel. 030 288763768
Ann Hörath, BKK Bundesverband, Tel. 030 223120
Udo Barske, AOK-Bundesverband, Tel. 0228 843309
Michaela Gottfried, Arbeiter-Ersatzkassen-Verband e.V.,
Tel. 02241 108293


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