(Registrieren)

LBBW setzt auf weiteres Wachstum

Geschrieben am 28-04-2008

Stuttgart (ots) -

* Konzernergebnis 2007: 311 Millionen Euro
* Finanzmarktkrise belastet Ergebnis seit Jahresbeginn 2008 mit
450 Millionen Euro
* Integration von Sachsen Bank und LRP steht im Fokus

Die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) strebt für 2008 eine
kontinuierliche Weiterentwicklung ihres Geschäftsmodells sowie
weiteres Wachstum an. "Dank unserer starken Kapital- und
Liquiditätsausstattung haben wir Spielraum für weiteres Wachstum, den
wir nutzen wollen", sagte der Vorstandsvorsitzende Dr. Siegfried
Jaschinski auf der Bilanzpressekonferenz in Stuttgart. Neben
organischem Wachstum seien auch kleinere Zukäufe möglich, sofern sie
strategisch sinnvoll seien und die Kundenbasis der LBBW erweiterten.

Als wichtigen Schwerpunkt für das laufende Jahr nannte Jaschinski
die Integration der Sachsen Bank und der LRP Landesbank
Rheinland-Pfalz. Mit der Übernahme der früheren Sachsen LB habe die
LBBW ihre Präsenz in einem wachstumsstarken Markt massiv ausgebaut.
Potenzial bestehe außer in Mitteldeutschland auch in den östlichen
Nachbarländern Polen und Tschechien. Ähnlich wie die Sachsen Bank
soll sich die LRP nach ihrer vollständigen Integration als reine
Kundenbank auf die regionale Marktbearbeitung konzentrieren. Im Fokus
steht dabei analog dem Geschäftsmodell des LBBW-Konzerns insgesamt
das Geschäft mit dem Mittelstand.

Marktturbulenzen belasten Ergebnis im Jahr 2007

Im vergangenen Jahr hat die LBBW, wie bereits im März bei Vorlage
der vorläufigen Zahlen bekannt gegeben, einen Jahresüberschuss von
311 Millionen Euro erzielt. Die LBBW veröffentlicht ihren
Geschäftsbericht erstmals nach IFRS. Ausschlaggebend für den
Gewinnrückgang um 66,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr war die
Finanzmarktkrise. Belastet wurde das Ergebnis durch Wertminderungen
von 456 Millionen Euro bei strukturierten Produkten. Davon entfielen
258 Millionen Euro auf Marktwertrückgänge im Handelsbestand sowie 198
Millionen Euro auf angenommene dauerhafte Wertminderungen
(impairments) bei Papieren der Kategorie "available for sale" (afs).
In der Neubewertungsrücklage wurden Bewertungsverluste bei
strukturierten Produkten von 631 Millionen Euro erfasst. Außerdem kam
es zu erfolgswirksamen Bewertungskorrekturen von 387 Millionen Euro
bei Kreditausfallversicherungen (CDS).

Mit der operativen Entwicklung des vergangenen Jahres zeigte sich
Jaschinski zufrieden. Das Zinsergebnis verringerte sich trotz des
Margendrucks in der Kreditbranche in Folge des intensiven Wettbewerbs
nur leicht um 2,7 Prozent auf 2,13 Milliarden Euro. Die
Risikovorsorge erhöhte sich um 23 Millionen Euro auf 186 Millionen
Euro und blieb damit auf einem erfreulich geringen Niveau. Sehr gut
entwickelte sich das Provisionsergebnis mit einem Plus von fast 17
Prozent auf 584 Millionen Euro. Insbesondere das Kredit- und
Avalgeschäft sowie das Auslandsgeschäft trugen dazu bei. Die
Turbulenzen an den Finanzmärkten schlugen sich vor allem im
Handelsergebnis nieder, das sich auf minus 615 Millionen Euro belief.

Das sonstige betriebliche Ergebnis erhöhte sich um 61,6 Prozent
auf 202 Millionen Euro, wozu das Immobiliengeschäft maßgeblich
beitrug. Die Verwaltungsaufwendungen stiegen trotz Vorlaufkosten für
Strategie- und Wachstumsprojekte sowie regulatorischer Anforderungen
wie die Einführung von Basel II und die Umstellung auf
IFRS-Bilanzierung moderat um 7,0 Prozent auf 1,65 Milliarden Euro.
Das Finanzanlageergebnis sank auf minus 124 Millionen Euro, was im
Wesentlichen auf die impairments bei afs-Papieren zurückgeht.

Das Kreditvolumen erhöhte sich im Konzern um 7,2 Prozent auf 324
Milliarden Euro. Das Geschäftsvolumen legte um 6,7 Prozent auf 477
Milliarden Euro zu. Die Konzernbilanzsumme wuchs um 6,3 Prozent auf
443 Milliarden Euro.

Mittelstandsgeschäft entwickelt sich gut

Mit Blick auf die einzelnen Geschäftsfelder zeigte sich Jaschinski
insbesondere mit der Entwicklung im Segment Corporates zufrieden.
Hier wuchsen die operativen Erträge um 5,5 Prozent auf 1,31
Milliarden Euro. Darin spiegeln sich neben der robusten Konjunktur
die kontinuierliche Marktbearbeitung insbesondere im Mittelstand
sowie ein kräftiges Immobiliengeschäft wider. Das Segment Retail
Clients konnte in einem anspruchsvollen Wettbewerbsumfeld die
operativen Erträge mit 686 Millionen Euro nahezu stabil halten.
Dagegen kam es im Geschäftsfeld Financial Markets wegen der
Marktverwerfungen zu einem Rückgang der Erträge auf 221 Millionen
Euro. Die von der Finanzmarktkrise nicht berührten Bereiche von
Financial Markets verzeichneten dagegen einen Anstieg der operativen
Erträge.

Die Trägerversammlung hat beschlossen, wie in den vergangenen
Jahren 6 Prozent auf das Stammkapital der LBBW in Höhe von 1,42
Milliarden Euro auszuschütten.

Die LRP erlitt im vergangenen Jahr wegen der Finanzmarktkrise
einen Verlust von 91 Millionen Euro. Das Zinsergebnis verbesserte
sich um 2,1 Prozent auf 250,5 Millionen Euro, das Provisionsergebnis
erhöhte sich um 12,8 Prozent auf 89,7 Millionen Euro. Das
Handelsergebnis brach dagegen wegen der aktuellen Marktlage auf minus
220 Millionen Euro ein. Die Verwaltungsaufwendungen reduzierten sich
um 2,8 Prozent auf 197,5 Millionen Euro.

Jaschinski: Wertkorrekturen werden größtenteils aufgeholt

Im ersten Quartal 2008 haben sich die Kreditmärkte schlechter
entwickelt als im zweiten Halbjahr 2007. Dies führte bei der LBBW
seit Jahresbeginn zu Belastungen von rund 450 Millionen Euro. Die
erfolgswirksamen Bewertungsverluste bei strukturierten Produkten in
Folge der Finanzmarktkrise beliefen sich Stand Mitte April auf rund
250 Millionen Euro. Bei Kreditausfallversicherungen (CDS) ergaben
sich ergebniswirksame stichtagsbezogene Wertkorrekturen von etwa 200
Millionen Euro. Aufgrund dieser Effekte wird bei der LBBW im ersten
Quartal voraussichtlich insgesamt ein Fehlbetrag in einer niedrigen
dreistelligen Millionenhöhe entstehen. In der Neubewertungsrücklage
wurden außerdem Belastungen von rund 650 Millionen Euro aus
vorübergehenden Marktwertverlusten bei strukturierten Produkten
erfolgsneutral erfasst.

Jaschinski zeigte sich überzeugt, dass der überwiegende Teil der
Bewertungsverluste nur vorübergehend ist. "Wir werden den größten
Teil der Wertkorrekturen im Laufe der Zeit, spätestens aber bei
Endfälligkeit der Papiere, wieder aufholen. Wir sind von der Qualität
unseres Portfolios überzeugt, da wir neben der Bonitätsbeurteilung
der Ratingagenturen stets unsere eigenen Analysen erstellt haben."
Ein Beleg für die Qualität der Assets sei, dass die LBBW seit
Ausbruch der Finanzmarktkrise im vergangenen Sommer nur 50 Millionen
Euro an tatsächlichen Verlusten hinnehmen musste. Das Portfolio an
strukturierten Produkten der LBBW umfasste Stand Ende Februar 21,4
Milliarden Euro. Der Subprime-Anteil belief sich auf lediglich 556
Millionen Euro.

Mit Blick auf die Finanzmärkte sagte Jaschinski, niemand könne mit
Sicherheit das Ende der Krise vorhersagen. Die Entwicklung der
letzten Wochen spreche aber dafür, dass zumindest das Schlimmste
überstanden sei.

Geschäftszahlen des LBBW-Konzerns für 2007

2007 2006 Veränderung 06/07
in Mio. in Mio. in Mio. in %
EUR EUR EUR
Zinsergebnis 2.127 2.185 -58 -2,7
Risikovorsorge im
Kreditgeschäft -186 -163 -23 14,1
Zinsergebnis nach
Risikovorsorge im
Kreditgeschäft 1.941 2.021 -80 -4,0
Provisionsergebnis 584 500 84 16,8
Handelsergebnis(1) -615 190 -805 -
Sonstiges betriebliches
Ergebnis(2) 202 125 77 61,6
Verwaltungsaufwendungen -1.650 -1.542 -108 7,0
Finanzanlageergebnis -124 -3 -121 -
At-Equity- und EAV-Ergebnis 9 0 9 -
Konzernergebnis vor Steuern 347 1.292 -945 -73,1
Steuern vom Einkommen
und Ertrag -36 -361 325 -90,0
Konzernjahresüberschuss 311 931 -620 -66,6

1) Dieser Posten umfasst neben dem Handelsergebnis i. e. S.
zusätzlich das Ergebnis aus Finanzinstrumenten der
Fair-Value-Option sowie das Ergebnis aus
Sicherungszusammenhängen.

2) Neben den sonstigen betrieblichen Erträgen und Aufwendungen
wird hier zusätzlich das Ergebnis aus als Finanzinvestition
gehaltenen Immobilien ausgewiesen.

2007 2006 Veränderung 06/07
in Mrd. in Mrd. in Mrd. in %
EUR EUR EUR

Bilanzsumme 443,4 417,3 26,1 6,3
Geschäftsvolumen 477,0 447,1 29,9 6,7
Eigenkapital 10,42 10,35 0,1 1,0

2007 2006
Kernkapitalquote nach KWG 8,3 % 7,4 %
Gesamtkennziffer nach KWG 9,7 % 10,6 %
Eigenkapitalrendite vor Steuern (RoE) 3,7 % 15,3 %
Cost-Income-Ratio (CIR) 71,8 % 51,4 %

Differenzen ergeben sich durch Rundung.

Originaltext: LBBW Landesbank Baden-Württemberg
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7403
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7403.rss2

Pressekontakt:
Michael Pfister
Pressesprecher
Landesbank Baden-Württemberg
Am Hauptbahnhof 2
70173 Stuttgart
Telefon 0711 127-41610
Telefax 0711 127-41612
michael.pfister@LBBW.de
www.LBBW.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

133648

weitere Artikel:
  • Hundert Tage - Tausend Kunden / Ende des Erdgasmonopols in Südbayern: Kundenzuwachs des neuen Anbieters MONTANA GAS deutlich über den Erwartungen München (ots) - Mehr als 1.500 Haushalte in München und Umgebung beziehen schon jetzt ihr Erdgas vom ersten privaten Gasanbieter MONTANA GAS. Damit übertrifft das Münchner Unternehmen nach gut drei Monaten die angepeilte Marke von 500 um mehr als das Dreifache. Nach der erfolgreichen Startphase weitet MONTANA GAS jetzt auch das Geschäft mit Unternehmenskunden aus: Seit 1. April 2008 beliefert der unabhängige Energieanbieter eine steigende Zahl von Großabnehmern wie Hausverwaltungen und Gewerbebetriebe. Diese Kunden profitieren dabei besonders mehr...

  • Nachrichten aus Berlin - Wissenschaft: Bscher-Medienpreis an der Humboldt-Universität zu Berlin verliehen Berlin (ots) - Am 25. April 2008 wurde an der Humboldt-Universität zu Berlin zum dritten Mal der Bscher-Medienpreis verliehen. Das Gesamtpreisgeld beträgt 18.000 Euro. Den Hauptpreis erhält Uwe Moldrzyk, verantwortlicher wissenschaftlicher Leiter der Dauerausstellung "EvA - Evolution in Aktion" des Berliner Museums für Naturkunde. Die zweiten und dritten Preise gehen an Dr. Stefanie Märzheuser, Oberärztin und Kinderchirurgin an der Charité, für ihre Wanderausstellung zum Thema Kindersicherheit sowie an Prof. Dr. Sylvia Sasse, Prof. Dr. mehr...

  • "Arbeitsschutz aktuell 2008" in Hamburg mit sehr guter Resonanz: Kongress und Messe vom 8. bis 10. Oktober in den Hallen A1 + A4 / Kongress "Gesundes und sicheres Arbeiten - Beispiele guter Praxis" Hamburg (ots) - Arbeitsschutz hat in Hamburger Betrieben insbesondere der Logistik- und Schifffahrtsbranche große Bedeutung / Bewerbungen für Deutschen Jugend-Arbeitsschutz-Preis noch bis 31. Mai 2008 möglich Hamburg/Karlsruhe, 28. April 2008 - Die vom 8. bis 10. Oktober 2008 auf dem Hamburg Messegelände stattfindende Fachmesse- und Kongressveranstaltung "Arbeitschutz aktuell 2008" hat für potenzielle Aussteller nur noch ein knappes Drittel der bislang geplanten Ausstellungsfläche frei. Mehr als 150 Unternehmen und Institutionen haben mehr...

  • next08 wächst auf europäisches Format / Internationale Topreferenten am 15. Mai in Hamburg Hamburg (ots) - Mit über 60 internationalen Topreferenten in vier parallelen Tracks und schon jetzt mehr als 700 registrierten Teilnehmern erreicht die next conference in diesem Jahr europäisches Format. Die internationale Konferenz für Unternehmer, Visionäre und Start-ups zur Zukunft und Relevanz des Webs wird zum dritten Mal nach 2006 und 2007 am 15. Mai 2008 von SinnerSchrader in Hamburg veranstaltet. Drei Keynotes eröffnen die next08: Geraldine Wilson, Vice President Yahoo! Connected Life, stellt die mobile Strategie von Yahoo! mehr...

  • Stephan Borg wird stellvertretender Geschäftsführer der Giga Digital Television GmbH München (ots) - München/Köln, 28. April 2008. Stephan Borg wird mit sofortiger Wirkung zum neuen stellvertretenden Geschäftsführer der Giga Digital Television GmbH ernannt. Borg übernimmt diese Position zusätzlich zu seinen Aufgaben als Director Program beim Jugendsender Giga und berichtet direkt an die Giga-Geschäftsführer Hans Seger (Vorstand Programm und Technik bei Premiere) und Wolfram Winter (Geschäftsführer Premiere Star). Im Januar 2008 hat Premiere die Giga Digital Television GmbH vollständig übernommen. Der auf Digital Lifestyle, mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht