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DPhV: Erkenntnisse der ELEMENT-Studie vorurteilsfrei zur Kenntnis nehmen

Geschrieben am 22-04-2008

Berlin (ots) - Der Deutsche Philologenverband hat die nunmehr
erfolgte vollständige Veröffentlichung der ELEMENT-Studie von Prof.
Lehmann begrüßt, die sich unter anderem mit den Auswirkungen einer
sechsjährigen Grundschulzeit in Berlin auf Lernfortschritte und
Bildungsgerechtigkeit befasst. Gleichzeitig bedauerte der
DPhV-Vorsitzende Heinz-Peter Meidinger, dass sowohl der
auftraggebende Berliner Senat als auch Teile der Bildungspolitik
offensichtlich bislang nicht gewillt sind, die Ergebnisse
vorurteilsfrei zur Kenntnis zu nehmen.

Der Verbandschef nannte es allerdings sehr erfreulich, dass den
Gymnasien und den dort unterrichtenden Lehrkräften ein hervorragendes
Zeugnis ausgestellt werde, wenn es in der Zusammenfassung der Studie
heiße: "Für alle untersuchten Fächer war festzustellen, dass der
mutmaßlich anspruchsvollere Gymnasialunterricht in den Klassenstufen
5 und 6 in allen dort vertretenen Leistungsgruppen höhere Lernerfolge
zeitigt."

Damit - so Meidinger - sei auch der zur Entkräftung der Studie
erhobene Vorwurf hinfällig, die besseren Ergebnisse der
grundständigen Gymnasien erklärten sich in erster Linie durch die
"Selbstauslese". Als besonders nachdenklich stimmende und
Konsequenzen fordernde Erkenntnisse der Studie bezeichnete der
Verbandsvorsitzende folgende Befunde:

1. Das Dominieren kompensatorischer Zielsetzungen in der Berliner
Grundschule, wodurch leistungsstärkere Schüler tendenziell
benachteiligt würden.
2. Die Tatsache, dass nicht nur leistungsstärkere Kinder, sondern
selbst die wenigen leistungsschwächeren Schüler, die vorzeitig
auf das Gymnasium gehen, dort mehr lernen als ihre
Altersgenossen mit vergleichbarer Lernausgangslage, die an den
Grundschulen verbleiben.
3. Die hohe Validität der Bildungsgangempfehlungen durch Berliner
Lehrkräfte, die primär durch den Leistungsstand der Kinder und
nicht durch den Status der Eltern bedingt sind.
4. Die durchgängige Benachteiligung von Jungen im
Übergangsprozess.
5. Entgegen allen bisherigen Annahmen: Die Benachteiligung von
Kindern aus Elternhäusern mit "durchschnittlichen"
Bildungsabschlüssen gegenüber Kindern mit Eltern mit niedrigem
bzw. privilegiertem Bildungshintergrund.

Der Philologenverbandsvorsitzende forderte den Berliner
Bildungssenator Prof. Zöllner auf, sich den aufgezeigten Problemen zu
stellen und sie nicht wie in der gestrigen Presseerklärung
schönzureden.

"Handlungsbedarf besteht vor allem bei der Förderung besonders
leistungsstarker Schüler, deren Potenzial in Berlin bislang
unzureichend genutzt und gefordert wird, z.B. durch die Einrichtung
von mehr grundständigen Gymnasialzügen. Ferner muss ein verstärktes
Augenmerk auf den 'durchschnittlichen Schüler' gerichtet werden, der
bislang nicht angemessen gefördert wurde", sagte Meidinger. Im
Hinblick auf die Benachteiligung von Jungen beim Übergang auf
weiterführende Schulen mahnte der DPhV-Vorsitzende weitere
länderübergreifende Studien an, um hier aus pädagogischer Sicht
begründet und nachhaltig gegensteuern zu können.

Originaltext: Deutscher Philologenverband
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/57564
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_57564.rss2

Kontakt:

DPhV - Deutscher Philologenverband
Eva Hertzfeldt
Pressesprecherin
Telefon: 030 - 40 81 67 89
Mobil: 0172 - 305 08 67
EMail: presse@dphv.de


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