| | | Geschrieben am 18-04-2008 Börsen-Zeitung: Inflation das neue Problem, Börsenkommentar "Der Marktplatz" von Christopher Kalbhenn
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 Frankfurt (ots) - Wie sich die Muster doch gleichen. Kaum legt die
 Citigroup ein neues, großes Milliarden-Abschreibungspaket samt einem
 Horror-Quartalsverlust von 5,1 Mrd. Dollar vor, schnellt ihr Kurs und
 mit ihm der gesamte Bankensektor an der Börse nach oben. Nicht anders
 hat vor kurzem auch der Kurs der UBS reagiert, als das Schweizer
 Institut neue Abschreibungen in zweistelliger Milliardenhöhe
 publiziert hatte. Der Markt honoriert, dass die Fakten auf den Tisch
 kommen. Mehr noch: Die Hoffnung gewinnt zunehmend an Boden, dass die
 Abarbeitung des Wertberichtigungsbedarfs der Branche weitgehend
 abgeschlossen ist und somit auch das Ende der Krise naht.
 
 An den Credit-Märkten drückt sich das in deutlich gesunkenen
 Spreads aus. Damit korrespondieren am Aktienmarkt kräftige
 Kurssteigerungen, wodurch auch die Hoffnung genährt wird, dass der
 Dax die Bodenbildung um 6500 schafft, um dann im weiteren
 Jahresverlauf deutlicher zuzulegen.
 
 Die Kurse bzw. die sich darin ausdrückende Stimmungslage der
 Marktakteure legen damit einmal mehr die schon seit Monaten zu
 beobachtende hohe Volatilität an den Tag. Noch vor kurzem hat der
 Quartalsbericht der General Electric eine ganz andere Wirkung
 entfaltet bzw. die Börsen weltweit kräftig unter Druck gesetzt.
 Während die Berichte der Bankenbranche und das z.B. bei der Hypo Real
 Estate demonstrierte Kaufinteresse von Großinvestoren als Signal für
 ein bevorstehendes Ende der Malaise interpretiert werden, geht von
 General Electric aus Sicht des Marktes das Signal aus, dass die
 Nicht-Finanzsektoren die Folgen der Krise nun stärker zu spüren
 bekommen. Tatsächlich haben zuletzt einzelne Industrieunternehmen
 negative Akzente gesetzt, darunter Philips und insbesondere Nokia.
 
 Trotz der vielversprechenden Signale einer Bodenbildung müssen
 sich die Anleger auf anhaltend starke Schwankungen und
 Kursrückschläge einstellen. Denn abgesehen davon, dass ein Teil der
 Kursgewinne vom Wochenschluss auf die erheblichen Short-Positionen
 gerade im Finanzsektor zurückzuführen ist, die eingedeckt werden
 mussten, wird die Berichtssaison in den kommenden Wochen noch
 reichlich Gelegenheiten für Irritationen bieten. Der Kalender der
 nächsten Tage ist jedenfalls prall gefüllt. Im Finanzsektor werden
 sich u.a. noch Bank of America (Montag) und Credit Suisse
 (Donnerstag) dem Markt mit Zahlen stellen. Außerdem rückt jetzt
 verstärkt der Pharma-Sektor in den Fokus, u.a. mit Merck&Co sowie
 Novartis am Montag, Glaxosmithkline und der Darmstädter Merck am
 Mittwoch sowie AstraZeneca und Bristol-Myers Squibb am Donnerstag.
 Unter den Dax-Gesellschaften melden sich darüber hinaus noch Infineon
 (Mittwoch), Bayer und BASF (Donnerstag) sowie Lufthansa (Freitag) zu
 Wort. Nicht zu vergessen die prominenten US-Technologienamen Apple
 (Mittwoch) sowie Microsoft (Donnerstag).
 
 Außerdem werden die Marktakteure weiterhin die Konjunkturdaten und
 dabei insbesondere den US-Immobilienmarkt im Auge behalten müssen.
 Noch ist die Talfahrt der Häuserpreise nicht gestoppt. Wie stark sich
 die Konjunktur in den Staaten abkühlen wird und die Erwartungen an
 die Unternehmensgewinne zurückgenommen werden müssen, wird sich erst
 mittelfristig herausstellen. Es ist keineswegs ausgemacht, dass der
 Abschwung in der zweiten Jahreshälfte enden wird.
 
 Zudem erweisen sich die haussierenden Rohstoffpreise zunehmend als
 Risiko. Vom Zusammenbruch des Immobilienmarktes bereits kräftig
 gebeutelt, muss der US-Konsument auch noch deutlich gestiegene
 Energiepreise verkraften. Vor allem aber zeichnet sich die Gefahr ab,
 dass die Märkte nach Subprime nun mit der Inflation ein neues, großes
 Problem bekommen. In Euroland kann das Thema Zinssenkung bei einer
 auf 3,6% gestiegenen Jahresteuerungsrate getrost bis auf weiteres ad
 acta gelegt werden. Im Gegenteil: Die vom Bundesbankpräsidenten Axel
 Weber geäußerte Befürchtung, dass die Jahresinflation Eurolands noch
 lange oberhalb von 3% verharren könnte, deutet sogar auf eine
 Zinserhöhung hin.
 
 (Börsen-Zeitung, 19.4.2008)
 
 Originaltext:         Börsen-Zeitung
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