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"Fast wie ein Zuhause" - die SOS-Mehrgenerationenhäuser / SOS-Kinderdorf zeigt Beiträge zur ARD-Themenwoche vom 20.-26. April

Geschrieben am 18-04-2008

München (ots) -

- Querverweis: Bildmaterial ist abrufbar unter
http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs -

Durch die sich rasch veränderten Familienstrukturen in unserer
Gesellschaft werden die Begegnungen zwischen den Generationen immer
seltener. Dadurch gehen viel Erziehungswissen und Alltagskompetenz
verloren, auch Unterstützungsmöglichkeiten der älteren für die
mittlere und jüngere Generation bleiben oft ungenutzt. Dass das
Miteinander der Generationen dennoch gelingen kann, zeigen die
SOS-Mehrgenerationenhäusern. Mit ihrem Konzept bietet der
SOS-Kinderdorf e.V. ein generationenübergreifendes Netzwerk, das von
vielfältigen Hilfen zwischen jüngeren und älteren Menschen geprägt
ist und in das sich jede und jeder - unabhängig vom Lebensalter - mit
seinen persönlichen Fähigkeiten einbringen kann.

Als Ursula von der Leyen, Bundesministerin für Familie, Senioren,
Frauen und Jugend, im November 2006 im SOS-Mehrgenerationenhaus
Salzgitter den Startschuss zu einem bundesweiten Aktionsprogramm gab,
sagte sie: "Mehrgenerationenhäuser eröffnen Räume, die den
Zusammenhalt der Generationen festigen." Die Angebote in den
SOS-Mehrgenerationenhäusern sind geprägt von vielfältigen,
gemeinsamen Aktivitäten und Dienstleistungen wie Soziale Hilfen,
Kinderbetreuung, Wäscheservice, Fachberatungen und Sprachkurse für
Migranten, ein Leihoma-Dienst oder ein Senioren-Erzählcafé. Wissen,
Geschichten, Gedanken, Erfahrungen: In jedem Lebensalter, jeder
Lebenslage kann jeder von jedem lernen - egal ob Jung oder Alt,
Single oder Familien, Laien oder Profis.

Sabine Genther, Leiterin des SOS-Mehrgenerationenhauses in
Salzgitter, beschreibt, warum dieses Konzept so erfolgreich
funktioniert: "Wir bieten an, was die Menschen wirklich brauchen und
wir schaffen ein Umfeld, in dem sich unsere Gäste wohl fühlen. Die
Fähigkeiten der Generationen und das freiwillige Engagement der
Menschen brauchen oft nur einen Ort, an dem sie sich entfalten
können."

Geschichten aus den SOS-Mehrgenerationenhäusern

SOS-Mehrgenerationenhaus Zwickau:

"Die Kinder halten mich jung"

"Irene, wie schreibt man "Karussell?" "Irene, was ist ein
Bruchstrich?" Und: "Irene, wie malt man einen Blütenkelch?" Wenn
Irene Fleischer im SOS-Mehrgenerationenhaus Zwickau arbeitet, wird
sie mit Fragen regelrecht bombardiert. Ihre Schützlinge wissen, dass
die Nachhilfelehrerin auf fast jede Frage eine Antwort weiß. Und sie
wissen auch: Irene Fleischer ist Nachhilfelehrerin aus Leidenschaft.
25 Jahre lang hat die ehemalige Horterzieherin Irene Fleischer an der
Maxim-Gorki-Schule in Zwickau gearbeitet. Als die Schule 1997
geschlossen wurde, kam sie 1999 durch eine ABM-Maßnahme ins
SOS-Mehrgenerationenhaus Zwickau, wo sie anfangs das "Mädchen für
Alles" war. Irene Fleischer arbeite in der Küche und jobbte im Büro.
Sie packte an, wo Hilfe gebraucht wurde. Am allerliebsten aber half
sie den Kindern im SOS-Mehrgenerationenhaus bei den Hausaufgaben.
Schnell wurde klar: Irene Fleischer ist Horterzieherin mit Leib und
Seele und Hausaufgaben sind ihre große Leidenschaft. "Ich kann gar
nicht verstehen, dass manche Eltern sich am liebsten davor drücken,
ihren Kindern bei den Hausaufgaben zu helfen", sagt sie. Gabriele
Friedrich, Leiterin des SOS-Mehrgenerationenhauses Zwickau, das seit
einigen Monaten auch Mehrgenerationenhaus ist, war es, die
schließlich die Idee hatte, aus zwei Räumen im Keller des
Mehrgenerationenhauses ein kleines Nachhilfestudio zu machen. Die
Wände bekamen einen freundlichen Anstrich, Stühle und Tische wurden
herangeschafft - und fertig war der Schülertreff. Das alles ist
mittlerweile über sieben Jahre her. Vor zwei Jahren ist Irene
Fleischer in Rente gegangen. Dem SOS-Mehrgenerationenhaus blieb sie
trotzdem treu, als Honorarkraft. "Zuhause zu sein ist nichts für
mich", sagt die Nachhilfelehrerin. "Ohne Kinder könnte ich gar nicht
sein. Mit ihnen vergesse ich alle Wehwehchen und bin einfach nur
glücklich. Die Kinder halten mich jung."

Mehr über das SOS-Mehrgenerationenhaus in Zwickau:
http://www.sos-mz-zwickau.de

SOS-Mehrgenerationenhaus Salzgitter:

Kurt, der Herr über den Nachlassladen

In Metallregalen stapeln sich Vasen, Bücher und kleinere
Möbelstücke. Zu viel, als dass man alles auf einmal übersehen könnte.
Penibel geordnet steht alles da. Aus der Ecke blitzt ein alter
Lampenschirm hervor. Der Herr über dieses beachtliche Sortiment von
Antiquitäten und Trödel im SOS-Mehrgenerationenhaus Salzgitter ist
Kurt. Der 60-Jährige führt den so genannten Nachlassladen, der gleich
neben dem Café liegt. So bekommt Kurt viel Laufkundschaft nach den
Mahlzeiten. Auch nach dem Nachmittags-Kaffee schauen viele Kunden in
seinem Laden vorbei.

Kurt sitzt auf dem roten Sofa, das dem Laden gegenüber steht. Dort
redet er mit anderen Besucherinnen und Besuchern. Manchmal löffeln
sie ein gemischtes Eis mit Sahne zusammen. Kurt sitzt da in aller
Ruhe - und schaut sich doch aufmerksam um, schließlich könnte
jederzeit Kundschaft kommen. Die Ware, die Kurt im
SOS-Mehrgenerationenhaus an die Frau und an den Mann bringt, stammt
aus Nachlässen oder von Menschen, die ihren Haushalt aufgeräumt
haben. Manches kommt auch von Firmen, die ihre Restbestände
verschenken. Die Verkaufsgegenstände im Nachlassladen haben keinen
festen Preis - eingenommen werden nur Spenden. "Aber Kurt preist
jeden Gegenstand so lange an, bis ein angemessener Betrag bezahlt
wird", verrät jemand, der den Laden schon länger kennt. Kurt führt
dann ausführliche Fachgespräche über Nutzen und Wert seiner
Verkaufsstücke. Mittlerweile ist Kurt ein aktiver und wichtiger Teil
des Lebens im SOS-Mehrgenerationenhaus

Salzgitter. Das war nicht immer so. Früher kam Kurt jeden Tag -
ohne dass er etwas zu tun hatte. Er kam immer am späten Vormittag und
niemand im Mehrgenerationenhaus wusste recht, warum er so regelmäßig
kam. Er war einfach immer da. Er saß im Café und kommentierte das
Geschehen. Nicht immer freundlich. Den SOS-Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern war klar: Kurt braucht eine Aufgabe. Nur was? Zugleich
wurde im Mehrgenerationenhaus überlegt, was mit den gespendeten
Gegenständen gemacht werden könnte, die bis dahin im Keller
herumlagen. Und dann wurde der Kiosk neben dem Café frei und es
musste jemand gefunden werden, der den ganzen Tag als Freiwilliger im
Nachlassladen arbeiten wollte. Kurt stellte sich schnell zur
Verfügung. "Ich bin ja sowieso den ganzen Tag da", sagte er damals.
Heute profitieren alle vom Nachlassladen: Kurt freut sich, dass er
eine Aufgabe hat und er hat Freunde und Freundinnen gefunden, die
sich auch um ihn kümmern. Kurts Kunden haben, ohne viel Geld
auszugeben, ein erstklassiges Einkaufserlebnis - und manches hübsche
Stück für ihre Wohnung.

Mehr über das SOS-Mehrgenerationenhaus in Salzgitter:
http://www.sos-mz-salzgitter.de/

SOS-Mehrgenerationenhaus Nürnberg:

"Einfach mal mit jemandem reden"

Die beiden älteren Damen verstehen sich prächtig. Mit einem Stück
Streuselkuchen haben sie es sich im "Café im Wohnzimmer" gemütlich
gemacht und plauschen über alte Zeiten. Das Café gehört zu den
Angeboten im alten Schweinauer Rathaus. Dort haben die
SOS-Jugendhilfen Nürnberg zusammen mit einigen Partnern Nürnbergs
Mehrgenerationenhaus eröffnet. Zu den Stammgästen gehört auch Sabine.
Die 22-Jährige kommt oft mit Ihrer Tochter Lea ins
Mehrgenerationenhaus. Während die Kleine in der "Kinderinsel" betreut
wird, genießt ihre Mama es, ein paar Minuten für sich zu haben und
ihre Erfahrungen mit anderen Müttern austauschen zu können. " Hier
fühle ich mich fast wie Zuhause. Gerade von älteren Müttern habe ich
schon tolle Tipps bekommen", sagt sie und ergänzt: "Manchmal tut es
auch einfach nur gut, mit jemandem über die kleinen und großen
Probleme des Alltags sprechen zu können".

Mehr über das SOS-Mehrgenerationenhaus in Nürnberg:
http://www.sos-jh-nuernberg.de/

Originaltext: SOS-Kinderdorf
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/12506
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_12506.rss2

Pressekontakt:
SOS-Kinderdorf e.V.
Carolin Poeplau
Tel.: 089-12606-408
E-Mail: carolin.poeplau@sos-kinderdorf.de


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