(Registrieren)

Studie "Risiken in der Verkehrswirtschaft": Defizite bei strategischen Risiken

Geschrieben am 17-04-2008

Frankfurt am Main (ots) -

- Logistikbranche ist einem hohem Veränderungsdruck ausgesetzt
- Große Diskrepanz zwischen strategischen Zielen des

Risikomanagements und operativer Umsetzung

Für Risikomanager von Transport- und Logistikunternehmen stehen
strategische Risiken ganz oben auf der Prioritätenliste. Doch nur
wenige Unternehmen gehen diese Risken aktiv an. Noch immer
konzentrieren sie sich fast ausschließlich auf klassische
Versicherungsprogramme sowie operative Verbesserungen des
Risikomanagements. Dies zeigt eine aktuelle Studie des
Industrieversicherungsmaklers Marsh. Die wichtigsten Risiken der
europäischen Logistikbranche liegen laut der Studie im Betrieb, in
Verträgen, neuen Gesetzen und möglichen Katastrophen. Strategisches
Risikomanagement ist entscheidend, um in Zukunft erfolgreich zu sein.
Die Experten von Marsh Risk Consulting analysieren Risiken gesamthaft
und schaffen Voraussetzungen, um Chancen und Gefahren gezielt zu
betrachten und so die Effizienz zu steigern.

Mit der Zeit ändert sich das Risikoprofil in jeder Branche. Doch
Transport- und Logistikunternehmen hatten in den vergangenen Jahren
außergewöhnliche Veränderungen zu verkraften. Vor allem die
Komplexität der Unternehmensrisiken stieg durch neue gesetzliche
Bestimmungen bei Umweltschutz, Arbeitsrecht, Terrorabwehr,
Gesundheitsschutz und Sicherheit wesentlich. Zudem erhöhten sich die
Risiken durch umfangreicher gewordene Vertragswerke und neue
Haftungsklauseln. Mit zunehmender Internationalisierung der
Wirtschaft werden selbst mittelständische Transportunternehmen mehr
und mehr in internationale Lieferketten eingebunden, woraus sich
zusätzliche Risiken ergeben. Diese Veränderungen schufen und schaffen
weiterhin Handlungsbedarf in der Branche. In allen mittleren und
größeren Transport- und Logistikunternehmen gibt es heute ein über
die gesetzlichen Vorgaben hinaus wirkendes Risikomanagement, dessen
Ziel auch in der Kostenkontrolle liegt.

In einer qualitativen und quantitativen Umfrage führte ein von
Marsh beauftragtes Marktforschungsinstitut 60 Interviews mit
Risikoexperten von Transport- und Logistikunternehmen in
Großbritannien, Frankreich und Deutschland durch. Dabei zeigte sich,
dass die Risikomanager eine hohe Sensibilität gegenüber den
gestiegenen Risiken ihrer Branche besitzen. Neun von zehn Befragten
sahen Risikomanagement als geeignetes Instrument an, um die Kosten
für Versicherungen, Unfälle, Schäden und Forderungsausfälle zu
verringern.

Strategische Risiken - operative Ziele

Alle befragten Unternehmen betreiben ein aktives Risikomanagement
mit eindeutigen Schwerpunktsetzungen. Dennoch zeigte sich bei der
Mehrzahl der Unternehmen eine Diskrepanz zwischen den im Interview
als vorrangig eingestuften Risiken und den für die nächsten zwölf
Monate geplanten Maßnahmen.

Die befragten Risikomanager waren sich einig darüber, dass
Transport- und Logistikunternehmen einer Vielzahl komplexer Risiken
ausgesetzt sind, die umfassend beherrschbar gemacht werden müssen.
Übereinstimmend begriffen die befragten Risikomanager betriebliche
Risiken und Unfälle/Katastrophen als ihre wichtigsten Risiken. Ganz
oben auf der Liste der Nennungen standen Betriebsunterbrechungen,
steigende Kraftstoffpreise und Mautgebühren sowie die Notwendigkeit,
die Mitarbeiter für die Minimierung der Risiken zu sensibilisieren.
Etwa gleichauf lagen Beschädigungen des Transportguts und Schäden
durch austretende Gefahrstoffe. Danach folgten strategische Risiken
wie Bedrohung durch Wettbewerber, Verlust von Großkunden und
technologischer Wandel sowie Haftungs- und Vertragsrisiken.

Trotz des klaren Bekenntnisses zur Risikobeherrschung wird sich
die Mehrheit der befragten Unternehmen in den nächsten zwölf Monaten
auf allgemeine Verbesserungen des Risikomanagements und auf eine
effektivere Kostenkontrolle konzentrieren. "Den strategischen
Risikomanagementansatz, die gefährlichsten Risiken zu identifizieren,
zu quantifizieren und beherrschbar zu machen, verfolgen nur eine
handvoll Unternehmen," weiß Marc Paasch, Geschäftsführer der Marsh
Risk Consulting GmbH. "Doch nur so kann ein Unternehmen bewusst
diejenigen Risiken eingehen, die seine Wettbewerbsfähigkeit und das
künftige Wachstum stärken."

Kompetenz spezialisierter Berater kaum genutzt

Die Kompetenz von Risikoberatern wird nur selten genutzt. "Einer
der Gründe, warum Transport- und Logistikunternehmen bisher nur wenig
strategisches Risikomanagement betreiben, liegt sicherlich in ihrem
tief verwurzelten kurzfristigen Kostendenken," meint Jürgen Spendler,
Leiter des Branchenteams Logistik. "Die Erkenntnis, dass
Risikomanagement auch einen positiven Beitrag zum Ertrag und zum
Erkennen neuer Chancen leisten kann, ist bereits im Kopf angekommen,
aber häufig noch nicht im Unternehmen umgesetzt."

Für die kommenden Jahre sieht Logistik-Experte Spendler vor allem
in den Auswirkungen der internationalen Finanzkrise Folgen für die
Logistikbranche. "Bisher konnten die Unternehmen erodierende Margen
im Transportgeschäft durch immer neue Skalenvorteile auffangen, die
durch den wachsenden Markt sowie durch immer neue bankenfinanzierte
Zukäufe entstanden," sagt er. "Mit dem Wegfall einer günstigen
Akquisitionsfinanzierung werden die Unternehmen der Branche künftig
stärker auf Rationalisierungsmaßnahmen und eine effektivere
Risikokontrolle setzen müssen. Dies wird auch für das
Risikomanagement enorme Auswirkungen haben."

Typische Defizite im Risikomanagement von Transport- und
Logistikunternehmen

Vertragsmanagement: Das Risikomanagement von Logistikunternehmen
kennt zumeist nur die großen Verträge des Unternehmens. Die Risiken
aus Verpflichtungen gegenüber kleineren Kunden bleiben ungeprüft.
Hier steckt ein großes Potenzial an weitgehend unkontrollierten
Risiken.

Betriebliche Risken: Kann eine vertraglich vereinbarte Leistung
nicht eingehalten werden, so ist die Folge meist ein Kundenverlust.
Ein strategisch orientiertes Risikomanagement sollte die sensiblen
Punkte in der Prozesskette kennen und im Vorfeld Alternativen
entwickeln.

Rechtliche Risiken: Die Regelungsdichte für Transporte nimmt
rapide zu und verursacht in der Summe enorme Kosten. Nur wer kommende
Vorschriften kennt, kann sie rechtzeitig einpreisen oder seine Routen
bzw. Transportarten entsprechend verändern.

Strategische Risiken: Je langfristiger aktuelle
Unternehmensplanungen sind, desto enger müssen sie auf
Übereinstimmung mit den Prognosen und voraussehbaren Entwicklungen zu
Absatzmärkten, Konjunkturzyklen, Infrastrukturprojekten usw.
überprüft werden.

Finanzielle Risiken: Ein Drittel der Transport- und
Logistikunternehmen hatte in den letzten drei Jahren einen größeren
Verlust zu verkraften. Das Management von Liquiditätsrisiken im
eigenen Unternehmen und bei Kunden gehört mit zu den wichtigsten
Zukunftsaufgaben.

Originaltext: Marsh GmbH
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/16703
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_16703.rss2

Pressekontakt:
Katja Kamphans, Leiterin Marketing & Unternehmenskommunikation
Telefon: (0 69) 66 76-624, katja.kamphans@marsh.com

Pamela Rüdiger, Pressereferentin
Telefon: (0 69) 66 76-620, pamela.ruediger@marsh.com


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

131725

weitere Artikel:
  • Deutsche Malermeisterbetriebe: Ausgezeichnet! - Feierliche Ehrung durch Initiative "Qualität im Handwerk" Berlin (ots) - Fast 600 Kilometer - eine so weite Anfahrt haben die Mitarbeiter des bayerischen Malereibetriebs 'Hölzlberger & Sedlmeier' aus Dachau sonst nicht, um einen Auftrag zu erledigen. Doch Geschäftsführer Walter Sedlmeier hatte Mitte April einen ganz besonderen "Auftrag" - und der führte ihn bis in die Bundeshauptstadt: Bei einer Feierstunde in der Berliner Handwerkskammer konnten er und etliche weitere Vertreter von Innungsfachbetrieben aus dem ganzen Bundesgebiet persönlich das Gütesiegel der Initiative 'Qualität im Handwerk' mehr...

  • Wechsel im Aufsichtsrat der TRIPLAN AG / Peter Brogle ersetzt langjähriges Mitglied Dieter Kunkel / Kunkel wird Verwaltungsrat der Triplan Ingenieur AG, Schweiz Bad Soden Ts. (ots) - Der Mitbegründer und langjährige stellvertretende Vorsitzende des TRIPLAN-Aufsichtsrats Dieter Kunkel hat sein Amt niedergelegt und wechselt in den Verwaltungsrat der Triplan Ingenieur AG, Schweiz. Das Mandat im Aufsichtsrat wird von Peter Brogle, Jahrgang 1942, übernommen. Brogle studierte Betriebswirtschaft an der Universität Bern und verfügt über langjährige Berufserfahrung als leitender Mitarbeiter in internationalen Konzernen. Seit 2000 ist er als Unternehmensberater tätig und verfügt über mehrere Aufsichts- mehr...

  • Erfolgeiche Querdenker im Gesundheitsmarkt / Düsseldorfer Agentur wieder ganz oben Düsseldorf (ots) - Das aktuelle Ranking des renommierten PR-Journal weist die Düsseldorfer Medical Consulting Group (MCG) als Nummer eins aller deutschen auf Healthcare spezialisierten Agenturen aus. Das im Jahr 1987 gegründete Düsseldorfer Unternehmen bestätigt mit einem Honorarumsatz von 4,2 Millionen Euro in 2007 seinen Status als führendes Kommunikationsunternehmen im so genannten Healthcare-Market. "Am Ende zählen für uns nicht nur die Umsatzzahlen, sondern auch die Kontinuität, mit der unsere Kunden uns oft über Jahre als Berater mehr...

  • Initiative für Energie-Intelligenz: Potenziale heben Frankfurt a. M. (ots) - Unter Schirmherrschaft des ZVEI - Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V. startet zur Hannover Messe (21. - 25. April 2008) die Initiative für Energie-Intelligenz (EnQ). Die industrie- und branchenübergreifende Aufklärungskampagne informiert Politik, Verbraucher und Wirtschaft über die Energie-Einsparpotenziale durch den Einsatz effizienter Technologien. Allein in den Bereichen elektrische Antriebe, Beleuchtung sowie Kühl- und Gefriergeräte könnte der Energieverbrauch um rund 60 Milliarden Kilowattstunden mehr...

  • Umweltbedenken verändern Leben und Kaufverhalten der Verbraucher London (ots/PRNewswire) - - BuzzBack Market Research befragt Verbraucher in den USA und Grossbritannien Die Besorgnis um die Umwelt und hinsichtlich der Erderwärmung beeinflusst nicht nur den Lebensstil der Verbraucher, sondern auch deren Kaufverhalten. In einer vor dem Tag der Erde (22. April) von BuzzBack Market Research durchgeführten Verbraucherumfrage gaben 81 Prozent der Befragten in Grossbritannien an, dass sie Energiesparlampen verwenden, und rund die Hälfte sagten, dass sie Recycling-Produkte gekauft haben. Aber es bedarf mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht