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Ärztemangel: Pflegekräfte können Mediziner in der ambulanten Versorgung entlasten

Geschrieben am 18-05-2006

Berlin (ots) -

Hauptstadtkongress 2006: Ulla Schmidt unterstützt gemeinsame
Forderung von Pflegeeinrichtungen und Pflegekräften


Was in anderen europäischen Ländern bereits funktioniert, muss aus
Sicht des Deutschen Pflegerates (DPR) und des Bundesverbandes
privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa) auch in Deutschland
endlich ermöglicht werden: "Um Hausärzte zu entlasten und eine
wohnortnahe Versorgung älterer und pflegebedürftiger Menschen
sicherzustellen, benötigen wir dringend gesetzlich und
vertragsrechtlich legitimierte Kooperationsmöglichkeiten zwischen
Medizinern und Pflegekräften", forderte die Präsidentin des Deutschen
Pflegerates, Marie-Luise Müller, am gestrigen Eröffnungstag des
Hauptstadtkongresses Medizin und Gesundheit in Berlin. "Ambulante
Pflegedienste sind mit ihren Gesundheits- und Krankenschwestern sowie
Pflegern durchaus in der Lage, Aufgaben zu übernehmen, die bislang
Ärzten vorbehalten sind", bekräftigte bpa-Geschäftsführer Bernd Tews.
"Insbesondere im Bereich der pflegerischen Nachsorge verfügen diese
über die geforderten Qualifikationen." Auch sei nicht einzusehen, so
Tews, warum die Verordnungsfähigkeit von Hilfsmitteln oder die
Grundpflege in der häuslichen Krankenpflege nur beim Arzt liege.

Unterstützung erhielten DPR und bpa zum Auftakt des
Hauptstadtkongresses durch die Bundesgesundheitsministerin: "Wir
müssen die ärztlichen Tätigkeitsbereiche für Heilberufe öffnen und
damit den Weg für weitere Berufsgruppen freimachen", sagte Ulla
Schmidt und sprach sich für ein "Zusammenwirken aller Kräfte" aus.
Sie verfolge einen "Durchbruch, der mit der großen Koalition zu
erreichen sein muss". Schmidt verwies hier auf den Koalitionsvertrag,
der neue Wege bereits skizziere: Um Versorgungsengpässe in Folge des
sich verschärfenden Ärztemangels zu vermeiden, müssten
"schnellstmöglich Hindernisse beseitigt werden, die einer
flächendeckenden Versorgung entgegenstehen." Geeignete Maßnahmen zur
Liberalisierung der vertragsärztlichen Tätigkeit bestünden u. a. in
der "gleichzeitigen Ermöglichung einer Tätigkeit in der ambulanten
und der stationären Versorgung". Sie wolle verstärkt prüfen, so Ulla
Schmidt weiter, inwieweit nichtärztliche Heilberufe stärker in die
Versorgungskonzepte einbezogen werden können.

Wie "Best-Practice-Beispiele" guter Zusammenarbeit aussehen
können, stellten europäische Pflegeexperten auf dem
Hauptstadtkongress vor. Motto: "Kooperation ist die beste Medizin -
wie Pflege heilt". Von "Superschwestern, nicht kleinen Ärzten"
berichtete die Niederländerin Anneke de Jong, Dozentin für
Pflegeberufe in den Niederlanden und Mitarbeiterin der Universität
Witten/Herdecke. "Sie informieren, beraten und begleiten Patienten
und deren Angehörige im Prozess des Krankseins, bei der
Alltagsgestaltung, führen Körperuntersuchungen durch, ordnen
Laboruntersuchungen an, verschreiben Hilfsmittel und Medikamente und
vieles mehr." Momentan arbeiteten in niederländischen Hausarztpraxen,
Krankenhäusern, in der Psychiatrie wie auch in Organisationen für
Menschen mit Behinderungen etwa 400 "Nurse Practitioners". Sie
übernähmen medizinische Aufgaben, seien aber an erster Stelle
Pflegeexperten, die die Koordination, Kontinuität und Qualität der
Patientenversorgung gewährleisten.


Originaltext: bpa - priv. Anbieter sozialer Dienste
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=17920
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_17920.rss2

Für Rückfragen: Bernd Tews, 030 / 30 87 88 60.


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