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Commerzbank: Börsenbericht für die Woche vom 07.04. bis 11.04.2008

Geschrieben am 07-04-2008

Frankfurt (ots) - In der zurückliegenden Handelswoche notierten
die Aktienmärkte wie schon in der Vorwoche freundlich und schlossen
mit Kursgewinnen. Anlass hierfür bot nicht zuletzt, dass weitere
negative Nachrichten aus dem Finanzsektor - UBS und Deutsche Bank
berichteten vergangenen Montag über weitere Milliardenabschreibungen
- sogar zu Kursgewinnen bei den entsprechenden Titeln führten. Als
Mitte der Woche dann US-Notenbankchef Bernanke erstmals von einer
möglichen US-Rezession im 1. Halbjahr 2008 sprach, nahmen Anleger
wieder Gewinne mit. Dennoch verblieb zum Wochenschluss ein
ordentliches Plus: Der deutsche Leitindex Dax gewann 3,1%,
europäische Standardwerte des EuroStoxx50 legten sogar um 4,2% zu.
Gesunkene Volatilitäten und somit auch Risikoprämien signalisierten
ebenfalls in den USA Zuversicht - der Dow Jones Index notierte
gegenüber der Vorwoche 3,2% freundlicher.

In der vergangen Woche verzeichneten die internationalen
Rentenmärkte über alle Laufzeiten hinweg Kursverluste. In Deutschland
waren diese zwar sehr gering - die Rendite 2-jähriger Bundesanleihen
stieg um 2 Basispunkte, 10-jährige Bundesanleihen rentierten
lediglich 1 Basispunkt höher. In den USA hingegen waren die
Kursverluste deutlicher. Dort rentierten 2-jährige Treasuries 17
Basispunkte höher mit 1,65% - die Rendite von 10-jährigen Treasuries
erhöhte sich jedoch nur um 3 Basispunkte. Zuletzt standen in den USA
mit dem Arbeitsmarktbericht und den ISM-Indizes wichtige
Konjunkturdaten auf der Agenda. Der am Freitag veröffentlichte
Arbeitsmarktbericht der USA enttäuschte erneut. Der Rückgang war der
stärkste seit fünf Jahren. Zwar verbuchte sowohl der
Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe als auch der
außerhalb des Verarbeitenden Gewerbes entgegen den Erwartungen
leichte Zuwächse, dennoch blieben beide Indizes unter der
50-Punkte-Marke und somit auf Kontraktionsniveau, was auf eine
weitere Abschwächung der Wirtschaft hindeutet. Der regionale Chicago
Einkaufsmanagerindex konnte einen deutlichen Anstieg verbuchen, aber
auch nicht das Niveau von 50 Punkten überschreiten. Im Euroraum
stabilisierten sich die Einkaufsmanagerindizes über der
50-Punkte-Marke. Am vergangenen Mittwoch sprach US-Notenbank
Präsident Ben Bernanke vor dem Joint Economic Committee des
US-Kongresses. Bernanke räumte ein, dass die US-Wirtschaft in der
ersten Jahreshälfte schrumpfen könnte, eine konjunkturelle Erholung
im zweiten Halbjahr hält er aber für wahrscheinlich. Er äußerte sich
außerdem zuversichtlich darüber, dass ein großer Teil der nötigen
finanzwirtschaftlichen und konjunkturellen Anpassungen bereits
erfolgt sei.

In der kommenden Woche wird vor allem die Zinsentscheidung der EZB
in den Fokus der Anleger rücken. Eine Senkung des Leitzinses erwarten
wir am Donnerstag nicht. EZB-Präsident Trichet dürfte auf der
Pressekonferenz die Unsicherheiten für die Konjunktur betonen, aber
auch auf die Inflationsgefahren durch Zweitrundeneffekte hinweisen.
Somit hält sich die EZB alle Optionen für ihre weiteren
Entscheidungen offen. Neben der EZB entscheiden diese Woche auch die
BoJ und die BoE über ihre weiteren Zinsschritte. In Japan dürften die
Leitzinsen unverändert bleiben, in England könnte die Entscheidung
knapp werden, doch auch dort halten wir eine Zinssenkung im Mai für
wahrscheinlicher. Nachdem die deutsche Wirtschaft im Vergleich zum
Schlussquartal 2007 wieder an Schwung gewonnen hat, sollten die Daten
zur Industrieproduktion und zum Warenexport eine Idee geben, wie
stark der Anstieg des BIP tatsächlich ist. Zwar erwarten wir für
beide Daten in diesem Monat keinen Anstieg - bei den Warenexporten
rechnen wir mit einer Stagnation, bei der Industrieproduktion mit
einem leichten Rückgang - dennoch zeigen die Daten einen deutlichen
Anstieg auf Quartalssicht. In den USA sollte Verbrauchervertrauen der
Universität Michigan auf eine weitere Stimmungseintrübung hinweisen.
Interessanter dürfte das Protokoll der letzten FOMC-Sitzung sein,
dass einen Eindruck geben sollte, wie ernst die Inflationssorgen der
amerikanischen Notenbank wirklich sind und ob eine Lockerung der
Geldpolitik näher rückt. Nach dem enttäuschenden
US-Arbeitsmarktbericht dürften sich die Rezessionssorgen in den USA
wieder verschärft haben und somit die Zinssenkungserwartungen wieder
etwas gestiegen sein, was für eine Erholung an den internationalen
Rentenmärkten spricht.

Auf der Unternehmensseite eröffnet heute Alcoa traditionell als
erstes Unternehmen die Q1-Berichtssaison. Wichtiger für die
Gesamtmarktentwicklung sind allerdings die Ergebnisse von General
Electric, die am Freitag veröffentlicht werden. Darüber hinaus
könnten weitere Vorankündigungen im Vorfeld der Berichterstattung für
Bewegung im Markt sorgen; bisher haben die deutlichen Herabstufungen
der Gewinnschätzungen jedenfalls dazu beigetragen, dass die
Erwartungen der Analysten inzwischen ein realistisches Niveau
erreicht haben. Dafür spricht auch die Tatsache, dass die
Gewinnwarnungen der Unternehmen derzeit weniger deutlich ausfallen
als in den vergangenen beiden Quartalen. So liegt der Anteil an
negativen Gewinnvorankündigungen mit knapp 50% deutlich unter den
Werten der Vorquartale, als mehr als 60% der Unternehmen aus dem S&P
500 ein Unterschreiten ihrer Gewinnziele avisieren mussten.

Solange noch Unsicherheit hinsichtlich der wirtschaftlichen
Abkühlung besteht, dürften sich Aktieninvestoren weiter in einer
Orientierungsphase befinden, so dass zunächst von einer Fortsetzung
der volatilen Seitwärtsbewegung auszugehen ist. Technisch betrachtet
hat es der Dow Jones geschafft, den langfristigen Aufwärtstrend
zurück zu erobern. Damit zeigt sich die Leitbörse deutlich stabiler
als viele andere Märkte. Ob ein Ausbruch in den kommenden Wochen
erfolgt ist fraglich, da bereits bei ca. 12.800 Punkten eine weitere
Widerstandslinie verläuft. Im Dax stellt die Marke von 6.800 Punkten
mehr einen psychologischen als einen charttechnischen Widerstand dar.
Bei einem Übersteigen dieser Marke sollte der Index bis an 7.000
Punkte anziehen können. Allerdings ist trotz des Bruchs des steilen
Abwärtstrends keine Dynamik nach oben aufgekommen. Die technische
Lage hat sich zwar verbessert, von einer Trendwende darf aber noch
nicht gesprochen werden. Fundamental hat sich die Lage allerdings
weiter stabilisiert, was sich nicht zuletzt auch darin zeigt, dass
trotz weiteren Milliardenabschreibungen einiger Banken, den wenig
erbaulichen Worten des Fed-Präsidenten sowie eines Ölpreises deutlich
über 100 US-Dollar Investoren nicht verschreckt wurden. Das ist ein
Indiz dafür, dass viele negative Nachrichten bereits in den Kursen
enthalten sind. Last but not least dürfte der Abgabedruck auch durch
die bevorstehende üppige Dividendensaison begrenzt sein.
Privatanlegern wird die Aktie von Xstrata zum Kauf empfohlen.

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Originaltext: Commerzbank AG
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