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Börsen-Zeitung: Bayern vorn, Kommentar zu den Milliardenbelastungen der BayernLB von Bernd Wittkowski

Geschrieben am 03-04-2008

Frankfurt (ots) - Die Bayern sind wieder einmal vorn. Zum Beispiel
in Sachen Transparenz über Asset Backed Securities (ABS) im
Allgemeinen und Subprime-Risiken im Besonderen (da bestand speziell
in München erheblicher Nachholbedarf). Sogar für das erste Quartal
2008 präsentiert die BayernLB schon konkrete Zahlen zur Bewertung
ihres 32-Mrd.-Euro-ABS-Portfolios. Damit freilich nimmt sie unter
ihresgleichen einen Spitzenplatz ein, auf den sie lieber verzichten
würde: Eine Belastung von 4,3 Mrd. Euro aus der Finanzmarktkrise
musste bisher keine andere Landesbank kommunizieren. Weil nun - etwa
in der politischen Diskussion - gerne Äpfel mit Birnen verglichen
werden, sei ausdrücklich darauf hingewiesen: Die 4,3 Mrd. Euro sind
der Stand Ende März. Die 2 Mrd. Euro etwa der WestLB sind der Stand
Ende 2007. Dazwischen lag das berüchtigte erste Quartal.

Nun plant auch die BayernLB eine Abschirmung ihrer ABS-Risiken per
- dies ist die favorisierte Lösung - Zweckgesellschaft. Was spricht
dafür, was dagegen? Bei Auslagerung des kritischen Portfolios wäre
die Bank selbst den Schrott erst einmal los und damit wohl aus den
Schlagzeilen heraus, weil sie nicht quartalsweise über neue
Belastungen berichten müsste, die ja nicht nur unschön sind, sondern
womöglich Kapitalbedarf auslösen. Diese Mittelzuführung bleibt
vorerst auch den Eigentümern erspart, die zunächst "nur" garantieren
- abgerechnet wird am Schluss, also bei Fälligkeit, die sich bei den
Papieren bis 2019 staffelt.

Geht das zulasten der Steuerzahler? Gewiss, wenn die
Marktverwerfungen anhalten. Der Staat - wir alle - würde aber auch
zahlen, wenn die Papiere auf der Bilanz blieben. Oder glaubt jemand,
Bayern und die regionalen Sparkassen könnten die Landesbank im
Zweifelsfall über die Isar gehen lassen? Siehe IKB, siehe Northern
Rock, siehe Bear Stearns.

Andererseits ging der Trend gerade in die andere Richtung: Risiken
wurden in die Bilanzen zurückverlagert, was ja auch eine
erzieherische Wirkung hat und die Banken hoffentlich von neuen
Abenteuern abhält. Es ist die ehrlichere Variante. Doch kann sie auch
einen hohen Preis haben: Ratingherabstufung, steigende
Refinanzierungskosten, eingeschränkter Kreditspielraum - ein
Teufelskreis mit realwirtschaftlichen Folgen. Für eine angeschlagene
Bank mit klammen Trägern könnte das der Anfang vom Ende sein. So weit
ist man in München noch lange nicht.

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30377.rss2

Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0


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