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"Stimmungsbarometer Elektronische Beschaffung 2006": Zweite Welle des E-Procurement bei Handel und KMU; Insgesamt aber noch großer Nachholbedarf

Geschrieben am 16-05-2006

Frankfurt/Main (ots) - Die Unternehmen erzielen nachweisbare
Erfolge im Einsatz mit Tools für die elektronische Beschaffung: Bei
den Prozesskosten durchschnittlich zwischen 15 und 30 %, bei den
Einstandspreisen im Schnitt zwischen 5 und 10 %. Das hat das
"BME-Stimmungsbarometer Elektronische Beschaffung 2006" ergeben, das
der Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V.,
Frankfurt, auf der heute beginnenden Fachmesse_procure & supply in
Nürnberg vorgestellt hat. Die Analyse erfolgte durch die Universität
Würzburg (Lehrstuhl Industriebetriebslehre). 93 Unternehmen haben
sich beteiligt, darunter 47 Großunternehmen mit über 2 000
Mitarbeitern und 46 KMU.

"Das Barometer konstatiert eine 2. Welle des E-Procurement. Ein
Großteil der Unternehmen hat sich lange Zeit nicht mit der
elektronischen Beschaffung auseinandergesetzt, ist aber nun seit ca.
einem Jahr in der Einführung bzw. aktuell mit der Einführungsplanung
beschäftigt", so BME-Hauptgeschäftsführer Dr. Holger Hildebrandt. Nur
noch 14 % der Unternehmen meinen, auf elektronischen Kataloge
(Desktop Purchasing) verzichten zu können, ein Viertel glaubt das in
Bezug auf E-Sourcing-Lösungen (elektronische
Auktionen/Ausschreibungen).

Der Trend der Vorjahre bestätigt sich weiter - elektronische
Kataloge werden schneller ausgebaut als andere Lösungen. Das Volumen
der Katalog-Artikel (C-Artikel) wird bei 73 % der Unternehmen weiter
steigen. Offenbar integrieren die Unternehmen im E-Sourcing- und
E-Collaborations-Bereich (Zusammenarbeit bei Entwickung, Austausch
von Produktionsplänen etc.) verstärkt Güter von mittlerem
Beschaffungswert (B-Artikel), deren Anteil sich bei 63 % der
Unternehmen erhöhen soll. Der Anteil der strategisch bedeutsamsten
A-Güter steigt auch weiter (43 %).

Während bei Katalog-Artikeln die Erwartungen bei KMU und
Großunternehmen in etwa identisch sind, werden die Anteile bei den
Gütern mittlerer bis hoher strategischer Bedeutung bei
Großunternehmen stärker als bei KMU steigen.

Bei der Nutzung elektronischer Kataloge besteht ein deutlicher
Unterschied zwischen KMU und Großunternehmen: 88 % der Großen setzen
entsprechende überwiegend seit mehreren Jahren ein. Bei KMU sind dies
nur 51 %; bei 22 % der KMU laufen zurzeit Einführungsprojekte.

E-Sourcing-Tools werden seit ca. einem Jahr verstärkt
implementiert; ein großer Teil (22 % aller Unternehmen bei
Ausschreibungen, 17 % bei Einkaufsauktionen) denkt über die
Einführung nach. Auch hier sind die Großunternehmen/Konzerne
schneller als KMU.

Die verstärkten Bemühungen bei der Einführung der Systeme dürfen
jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Anteil der Güter, die
darüber abgewickelt werden, gemessen am möglichen Volumen häufig noch
relativ gering ist. Während 38 % der Unternehmen bereits über 50 %
des katalogfähigen Volumens integriert haben, erreicht die Mehrzahl
der Unternehmen (81 %) weniger als die Hälfte des möglichen
Ausschreibungsvolumens. Die Hälfte der Unternehmen schreibt sogar
lediglich weniger als 10 % des möglichen Volumens elektronisch aus.
Bei Auktionen versteigern knapp drei Viertel der Unternehmen weniger
als 10 % des auktionsfähigen Beschaffungsvolumens. Im Bereich
E-Collaboration stehen viele Unternehmen ebenfalls noch am Anfang: 63
% wickeln weniger als 10 % des kollaborationsfähigen Volumens ab.


FAZIT

Die "2. Welle" des E-Procurement bringt in vielen Unternehmen
momentan eine Vielzahl von Aktivitäten rund um die Einführung bzw.
den Ausbau der E-Tools mit sich. Während Kataloglösungen mittlerweile
ausgereift sind und diese wohl in den nächsten 2 bis 3 Jahren von
den meisten Nachzügler-Unternehmen eingeführt werden, stehen im
Bereich E-Sourcing und E-Collaboration bei Systemanbietern und auf
Anwenderseite noch eine Reihe von "Hausaufgaben" an. Insbesondere
muss die Beschaffung auch im Bereich der hochwertigen Güter die
Vereinheitlichung und Dokumentation von Prozessen und
Materialgruppen weiter vorantreiben.

Hildebrandt: "E-Tools sind lediglich Hilfsmittel. Der erfolgreiche
Einsatz steht und fällt mit den Prozessen. Es gilt, sich nicht nur
auf wenigen - wenn auch durchaus erfolgreichen - Pilotprojekten
auszuruhen."

++++++++++++++++++++++

e_procure & supply (16.-18.5.2006). Nürnberg

- Fachmesse mit Kongress für elektronische Beschaffung und
Lieferanten-Management;
- 6. Auflage von Messe Nürnberg und BME
- 170 Aussteller
- rund 450 Kongress-Teilnehmer
- Ziel der Veranstalter nach drei Tagen: rund 3 600 Besucher


Originaltext: Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V.
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=43266
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_43266.rss2

Pressekontakt:

Sabine Ursel
Pressesprecherin
Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME)
Bolongarostraße 82, 65929 Frankfurt
Tel. 0 69/3 08 38-1 13, Mobil 01 63/3 08 38 00
E-Mail: sabine.ursel@bme.de
www.bme.de


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