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Deutscher Immobilienmarkt trotzt der Kreditkrise

Geschrieben am 12-03-2008

Frankfurt am Main (ots) - PwC/ULI-Studie: Hamburg, München,
Frankfurt und Berlin unter Europas Top 10 / London fällt zurück /
Langfristig orientierte Investoren gewinnen wieder die Oberhand /
G-REITs bleiben hinter Erwartungen zurück

Der deutsche Immobilienmarkt wird im europäischen Vergleich immer
attraktiver. Mit Hamburg, München, Frankfurt und Berlin zählen
erstmals seit 2004 vier deutsche Städte zu den zehn
aussichtsreichsten Standorten Europas, wie aus der Marktanalyse
"Emerging Trends in Real Estate Europe 2008" von
PricewaterhouseCoopers (PwC) und dem Urban Land Institute (ULI)
hervor geht.

Deutlich verschlechtert haben sich nach Einschätzung der knapp 490
befragten internationalen Immobilienexperten die Perspektiven für
London. Die Metropole an der Themse stürzte im Ranking der 27
attraktivsten Investitionsstandorte vom zweiten auf den 15. Platz ab.
"Der Immobilienmarkt in Großbritannien ist stark von Fremdkapital
abhängig und leidet daher besonders unter der
US-Immobilienkreditkrise. Deutschland punktet dagegen mit
überschaubaren Risiken und einem weiterhin freundlichen
Konjunkturklima", sagt Dr. Helmut Trappmann, PwC-Partner und Leiter
des Bereichs Real Estate.

Insgesamt wird sich der europäische Immobilienmarkt nach Ansicht
der befragten Experten beruhigen. Sie erwarten wieder mehr
strategische Käufe von Pensionsfonds und anderen institutionellen
Investoren statt kreditfinanzierter Spekulationsgeschäfte. Die
Ertragsperspektiven der Immobilienbranche haben unter der Kreditkrise
aber kaum gelitten. Auf einer Skala von 1 ("miserabel") bis 9
("hervorragend") bewerten die Experten die für 2008 erwartete Rendite
mit knapp 6,7 und damit nur um 0,1 Punkte niedriger als 2007.

Langfristig werden europäische Investoren ihr Kapital allerdings
verstärkt auf anderen Kontinenten anlegen. Halten die Befragten
derzeit über 80 Prozent ihres Immobilienportfolios in Europa, wird
dieser Wert bis 2015 voraussichtlich auf gut 74 Prozent sinken.
Demgegenüber sollen auf Immobilien in Asien künftig über 14 Prozent
des Portfolios (2008: 9,4 Prozent) entfallen. Für Nordamerika
prognostizieren die Immobilienmanager einen Zuwachs von derzeit 9
Prozent auf knapp 12 Prozent.

Berlin und Frankfurt melden sich zurück

Gegenüber der Umfrage von 2007 haben sich die
Investitionsperspektiven in drei der vier vertretenen deutschen
Städte deutlich verbessert. Hamburg liegt nunmehr europaweit auf dem
dritten Rang hinter Moskau und Istanbul und verbesserte sich damit um
sechs Plätze. München folgt unverändert auf Platz vier. "Sowohl
Hamburg als auch München zeichnen sich durch das ausgeglichene
Verhältnis von Renditechancen und Risiken aus. Während Hamburg im
Risiko-Ranking auf dem vierten Platz liegt und München europaweit
sogar als stabilster Immobilienmarkt nach Paris gilt, rangieren die
Boomstädte Moskau und Istanbul abgeschlagen auf den Plätzen 27 und
23", betont Trappmann.

Bemerkenswert ist die Entwicklung von Frankfurt und Berlin. Lagen
die Städte im Ranking 2007 noch abgeschlagen auf den Plätzen 27 bzw.
25, kletterte die Hauptstadt auf den neunten und Frankfurt sogar auf
den siebten Rang. In Frankfurt gelten insbesondere Investitionen in
Handelsimmobilien als attraktiv, die 45 Prozent der Befragten zum
Kauf empfehlen. Auf dem Berliner Immobilienmarkt sehen die Experten
vor allem Potenzial für Wohnimmobilien. Hier raten 45 Prozent zum
Kauf. Allerdings sind die Investitionsrisiken sowohl in Frankfurt
(Rang 10) als auch in Berlin (Rang 18) deutlich höher als in Hamburg
und München.

Kapitalzufluss nach Europa ebbt ab

Erreichten die Direktinvestitionen in den europäischen
Immobilienmarkt im Boomjahr 2006 einen Wert von 242 Milliarden Euro
(2005: 151,1 Milliarden Euro), dürfte das Volumen 2007
voraussichtlich auf 220 Milliarden Euro gesunken sein. Nach
Einschätzung der befragten Experten wird sich die Entwicklung 2008
fortsetzen, da Investoren zur Immobilienfinanzierung weniger Eigen-
und Fremdkapital als 2007 zur Verfügung haben.

Allerdings zeigen sich je nach Herkunftsland der Investoren
erhebliche Unterschiede bei der Eigenkapitalausstattung. Insbesondere
US-Anleger werden 2008 voraussichtlich eine kleinere Rolle spielen
als im Vorjahr. Auf einer Skala von 1 ("sehr starker Rückgang") über
5 ("keine Veränderung") bis 9 ("sehr starker Anstieg") bewerten die
befragten Experten das in den USA verfügbare Eigenkapital mit der
Note 4,15. Damit stellen amerikanische Investoren weniger Mittel für
Immobilieninvestitionen im In- und Ausland zur Verfügung als 2007.

Schwächere Impulse für den Immobilienmarkt kommen 2008
voraussichtlich auch aus dem Vereinigten Königreich (4,87) und
Frankreich (4,98), während Deutschland mit einem Wert von gut 5,3
knapp im positiven Bereich liegt. Demgegenüber fließt aus dem
Mittleren Osten mit einer Durchschnittsbewertung von fast 6,5 erneut
deutlich mehr Kapital in den Immobilienmarkt als im Vorjahr.

G-REITs erfüllen Erwartungen nicht

Die Zulassung börsennotierter Immobilienfonds in Deutschland, der
so genannten G-REITs (German Real Estate Investment Trusts), hat die
Erwartungen der Investoren bislang nicht erfüllt. Neben den
schwierigeren Marktbedingungen machen die Experten dafür vor allem
die restriktiven gesetzlichen Vorgaben verantwortlich. Dazu zählen
sie insbesondere den Ausschluss von Wohnimmobilien aus G-REITs, die
vor 2007 errichtet wurden. Damit sei das potenzielle Fondsvolumen von
erwarteten 30 bis 60 Milliarden Euro auf 15 bis 40 Milliarden Euro
geschrumpft.

Die PwC/ULI-Studie "Emerging Trends in Real Estate Europe 2008"
finden Sie als kostenlosen Download unter: www.pwc.de/de/presse

Europas Top 10 Immobilienmärkte 2008:

1 Moskau
2 Istanbul
3 Hamburg
4 München
5 Paris
6 Lyon
7 Frankfurt
8 Stockholm
9 Berlin
10 Helsinki

Quelle: Studie "Emerging Trends in Real Estate Europe 2008" von
PwC und ULI

Redaktionshinweis:

Die PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ist
in Deutschland mit 8.390 Mitarbeitern und einem Umsatzvolumen von
rund 1,35 Milliarden Euro eine der führenden Wirtschaftsprüfungs- und
Beratungsgesellschaften. An 28 Standorten arbeiten Experten für
nationale und internationale Mandanten jeder Größe. PwC bietet
Dienstleistungen an in den Bereichen Wirtschaftsprüfung und
prüfungsnahe Dienstleistungen (Assurance), Steuerberatung (Tax) sowie
in den Bereichen Transaktions-, Prozess- und Krisenberatung
(Advisory).

Originaltext: PwC PriceWaterhouseCoopers
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/8664
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_8664.rss2

Weitere Informationen erhalten Sie bei:
Claudia Mende
PricewaterhouseCoopers AG WPG
Corporate Communications / Presse
Tel.: (069) 95 85 - 31 79
E-mail: claudia.mende@de.pwc.com


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