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"Emergency Room" für Deutschland - Krankenhäuser wollen ihre Notaufnahmen wie in den USA zentral organisieren

Geschrieben am 07-03-2008

Baierbrunn (ots) - Notfallärzte wollen die Aufnahmeprozedur in
deutschen Krankenhäusern revolutionieren. Zentrale Einrichtungen wie
der amerikanische "Emergency Room" soll die an Abteilungen gebundene
Aufnahme ablösen. Notfallmediziner erwarten eine bessere
Erstversorgung. Klinikmanager sehen Einsparpotential. Aber
Facharztverbände mosern, weil sie schwindenden Einfluss fürchten.

Wer heute als Notfall in die Klinik gebracht wird, durchläuft oft
mehrere Stationen, bis die Behandlung einsetzt. In der Regel gibt es
Notaufnahmen für die verschiedenen Fachrichtungen des Krankenhauses.
"Das ist häufig der Beginn eines unwürdigen `Patiententourismus` über
mehrere Aufnahmestationen", bemängelt Dr. Barbara Walter, Präsidentin
der Deutschen Gesellschaft Interdisziplinäre Notfallaufnahme e.V.
(DGINA), in der "Apotheken Umschau". Der "klassische" Weg bei
Bauchschmerzen zum Beispiel sehe meist so aus: Zuerst kämen die
Patienten in die internistische Notfallaufnahme, dann in die
Chirurgie, Urologie und je nach Ursache auch noch in die Gynäkologie.
"Dadurch vergeht viel kostbare Zeit", so Barbara Walter.

Die DGINA möchte dies nach dem Vorbild des amerikanischen
"Emergency Room" zu einer eigenständigen, zentralen Notaufnahme (ZNA)
umbauen. Dort arbeitet ein Team von Ärzten, das eine fachkundige
Ersteinschätzung des Patienten vornimmt, die Diagnose erstellt,
medizinische Sofortmaßnahmen durchführt und den weiteren
Behandlungsplan erarbeit. Bis vor Kurzem gab es selbst in größeren
Krankenhäusern keine solche Einrichtung. "Von rund 2300 Kliniken in
Deutschland dürften erst an die 40 eine eigene interdisziplinäre ZNA
haben", schätzt Barbara Walter. Sie leitet als Chefärztin die ZNA der
Asklepios Klinik in Hamburg-Altona. Seit Einführung des neuen
Konzeptes habe sich hier die Zeit, die ein Notfallpatient auf den
Arzt warten muss, von durchschnittlich 90 auf 10 bis 15 Minuten
verringert, berichtet sie.

Begeisterung löst die DGINA bei einigen Facharztverbänden mit
diesem Plan nicht aus. Diese reklamieren die Notaufnahme jeweils für
sich. Internisten und Chirurgen wollen weiterhin eigenständig
bleiben, weil angeblich die meisten Patienten auf ihren Fachbereich
entfielen. Das jetzige System sein gut bewährt, eine neue Institution
weder medizinisch noch ökonomisch sinnvoll. Klinikmanager sehen das
vielfach anders. Für sie ist die zentrale Einrichtung eine
Möglichkeit zur Kostenverringerung. Sie helfe, Technik und Personal
einzusparen, indem sie teuere Mehrfachdiagnosen verhindere. Die
Skeptiker haben die Tatsache auf ihrer Seite, dass es noch keine
wissenschaftlichen Studien zu den medizinischen und wirtschaftlichen
Auswirkungen der ZNA gibt.

Diese Meldung ist nur mit Quellenangabe zur Veröffentlichung frei.

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Originaltext: Wort und Bild - Apotheken Umschau
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Pressekontakt:
Ruth Pirhalla
Tel. 089 / 744 33 123
Fax 089 / 744 33 459
E-Mail: pirhalla@wortundbildverlag.de
www.gesundheitpro.de
www.wortundbildverlag.de


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