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Börsen-Zeitung: Vollsortimenter VW, Kommentar zur VW-Mehrheit bei Scania von Gottfried Mehner

Geschrieben am 03-03-2008

Frankfurt (ots) - Von einer schlüssigen Lkw-Strategie war bei VW
in den vergangenen acht Jahren wenig zu sehen. Dabei geht es
wohlgemerkt nicht um das Transporter-Segment. Hier kam VW zuletzt mit
der T5-Baureihe auf Marktanteile in Deutschland von 50,8%, in
Westeuropa von 24,4% und weltweit von 7,2%. Das ist sehr respektabel,
obwohl die Rendite mit 1,2% (Zahlen von 2006) recht mickrig ausfiel.
Aber VW wollte ja zum "Vollsortimenter" werden, also nicht nur im
Bereich der Transporter und Stadtlieferwagen herumkurven, sondern
auch den Bereich der mittelschweren und schweren Lkw abdecken.

Nachdem Brüssel im Jahr 2000 die innerschwedische Paarung
Volvo-Scania wegen rekordhoher Marktanteile in Skandinavien blockiert
hatte, griff VW - damals noch mit dem umtriebigen Ferdinand Piëch an
der Spitze - zu und übernahm für 3,2 Mrd. DM (nicht Euro) einen
Stimmenanteil von 34% an Scania. Scania gilt mit einer avancierten
Modulstrategie als Benchmark im Bereich der schweren Trucks.
Piëch wollte damals mit Scania gemeinsam in die mittelschwere Klasse
einsteigen. Ein Prototyp soll angeblich gebaut worden sein. Dann
verlief die weitere Entwicklung aber irgendwie im Sande, obwohl sich
Piëch und Scania-Lenker Leif Östling bereits kannten, als Piëch noch
bei Audi war. Mit einer Kapitalrendite von 35% hätte VW aber dieses
Engagement auch als reine Finanzbeteiligung endlos durchhalten
können.

Ansonsten tauchen Lkw bei Volkswagen nur als reine Insellösung in
Brasilien auf. Zu Zeiten der Autolatina mit Ford waren hier gemeinsam
Pkw und Lkw gebaut worden. Als sich die Wege von VW und Ford dann
wieder trennten, sorgte Ignacio Lopez mit seinem "Consórcio Modular"
dafür, dass VW bei Lkw und Bussen weiter mitreden konnte. Das ist
wirklich geglückt. 2003 eroberte VW in Brasilien die
Marktführerschaft bei Lkw und gab sie nicht mehr ab. Zuletzt lag der
Marktanteil bei 31,1%.

Nach einer achtjährigen Pause geht es jetzt weiter. VW hat sich
bei Scania mit 68,6% die Stimmenmehrheit verschafft. Aber ohne dass
MAN im mittleren Bereich ins Bild kommt, kann man von einer
Gesamtstrategie noch nicht sprechen, vor allem weil man in
Nordamerika unverändert nicht präsent ist. Im Augenblick ist das zwar
kein Fehler. Aber es bleibt Stückwerk.

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30377.rss2

Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0


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