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"Ich kann mich wegschmeißen vor Lachen" Lutz Mackensy im exklusiven Tele 5-Interview

Geschrieben am 22-02-2008

München (ots) -

- Querverweis: Bildmaterial wird über obs versandt und ist
abrufbar unter http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs -

'Bean - Der ultimative Katastrophenfilm' auf Tele 5
Mittwoch, 27. Februar, 20.15 Uhr

Seit fast 50 Jahren ist Lutz Mackensy (63) als Schauspieler
('Stubbe') und Sprecher erfolgreich. Die deutsche Stimme von Rowan
Atkinson im Tele 5-Interview über himmelschreiende Ungerechtigkeit,
kongenialen Humor und privates Glück.

Tele 5: Lutz Mackensy, finden Sie Mr. Bean lustig?

Lutz Mackensy: Ich kann mich wegschmeißen vor Lachen. Rowan
Atkinsons Humor basiert meiner Meinung nach auf dem großen
französischen Komiker Jacques Tati. Scheinbar ganz normale
Situationen werden umfunktioniert in Chaosszenarien. Es fängt damit
an, dass man sich bekleckert oder die Hose nassmacht. Was dann daraus
wird, das ist das Chaos und das Peinliche. Ich bin ein großer Fan von
Bean, früher fand ich ihn geradezu kongenial zu Tati.

Privat soll Atkinson gar nicht so ein Spaßvogel sein.

Er schottet sich eher ab und das finde ich auch ganz richtig. Aber
er lebt wohl in einer glücklichen Beziehung. Und er hat diese
Leidenschaft, ganz teure Autos zu sammeln. Ein Kollege von mir ist in
dem gleichen Autoclub, da treffen sie sich und tauschen ihre
Erfahrungen aus. Was sollen sie machen mit ihrer Kohle?

Sammeln Sie auch?

Alte Lampen, Lalique und Konsorten. Bei mir ist das herrlichste
Licht, das man sich vorstellen kann!

Bean schneidet in 'Bean. Der Katastrophenfilm' ja nicht nur
irrwitzige Grimassen, sondern macht auch alle möglichen und
unmöglichen Geräusche. Schwierig für Sie als Synchronsprecher?

Ja, seine Laute sind berühmt, dieses "Iiihh"und "ohhhuoi". Ich
höre mir das immer wieder an und versuche so nah wie möglich
ranzukommen. Manchmal muss man es 20mal machen. Aber ich bin seit
vielen, vielen Jahren Profi, meistens klappt es beim ersten oder
zweiten Mal.

Gibt es etwas, das Sie gar nicht können?

Rülpsen, das muss immer ein anderer machen. Oder auf den Fingern
pfeifen. Da wird eine Pause gelassen und es kommt extra ein Kollege,
der das perfekt kann. Der rülpst und pfeift dann. Eine sogenannte
Rülps- und Pfeifkarriere. (lacht)

Sie gelten als einer der besten im Synchronfach.

Es gibt sicher ebensoviel Kollegen, die das wenigstens genauso gut
machen, aber die kriegen keine Chance. Das ist so in der Branche,
sowohl beim Fernsehen als auch beim Theater. Es sind immer die
gleichen Leute, ob das der Jürgen Vogel ist oder die Hannelore
Elsner. Hinter jedem von ihnen gibt es drei, vier oder fünf, die
genauso gut sind, die man aber leider nie sehen wird.

Haben Sie sich "Bean - Der ultimative Katastrophenfilm" im Kino
angesehen?

Ja und da habe ich mich sehr wohl gefühlt. Es war wie in einer
warmen Badewanne zu sitzen, mit den Leuten drumherum, die sich alle
bepissen vor Lachen. Und da dachte ich mir: Ach, sieh mal einer an,
so ein klein wenig Erfolg fällt auch für mich dabei ab. Ich bin aber
natürlich nicht aufgestanden und hab gesagt: "Ich bin übrigens die
Stimme von Rowan Atkinson!"

Warum eigentlich nicht?

Ich denke nicht daran!

Synchronisieren Sie lieber den Komödianten oder den Bösewicht?

Der gute Schauspieler ist mir am allerliebsten. Wenn er gut ist,
macht es einen Höllenspaß sich mit ihm zu identifizieren. Und man
muss so sensibel wie möglich an ihn rangehen. Das ist bei Rowan
Atkinson das gleiche wie bei Al Pacino, den ich viel gesprochen habe
oder bei David Caruso. Ein Höhepunkt war aber sicher meine erste
große Synchronrolle: Die des Romeo in Zeffirellis 'Romeo und Julia'.
Das war vor vierzig Jahren!

Wird im Synchronstudio eigentlich gelacht, wenn Sie an einer
Komödie arbeiten?

Auch bei Rowan Atkinson gilt: Humor ist harte Arbeit, es wird
alles genauestens probiert und mit der kleinsten Feile korrigiert,
bis es so selbstverständlich wie möglich ist. Und wenn wir uns im
Synchronstudio das Ding angucken, lachen wir natürlich, aber wenn wir
daran arbeiten, wird keine Miene verzogen

Synchronsprecher haben auf Filmfestivals noch keine eigene
Kategorie.

Ja und das ist eine Schande. Wir Deutschen sind Weltmeister!
Gucken sie sich mal Filme an, die in anderen Ländern synchronisiert
werden, da sind Welten dazwischen. Die Deutschen sind die Besten, wir
geben uns die allergrößte Mühe und haben auch die größten Profis. Und
es ist ein Skandal, dass unsere Arbeit von den Medien und Festivals
so stiefmütterlich behandelt wird. Für den Erfolg eines Filmes ist
die Stimme nicht so unwichtig wie viele glauben. Synchronarbeit kommt
in den Medien nur vor, wenn jemand wie Hannelore Elsner das mal
macht. Wenn die in einem Zeichentrickfilm das Bärchen oder das
Täubchen spricht, ist das gleich eine Riesengeschichte. Aber wir, die
wir das seit Jahren machen und mit Bravour machen, wir werden
überhaupt nicht erwähnt. Das finde ich eine himmelschreiende
Ungerechtigkeit.

Sie wirken dennoch sehr fröhlich. Wie gehen Ihre Kollegen damit
um, sind die manchmal frustriert?

Die Kollegen nehmen es mittlerweile gelassen. Man könnte sagen,
sie sind lethargisch geworden. Sie freuen sich, wenn sie am ersten
des Monats die Miete bezahlen können. Die Hoffnung auf Ruhm haben sie
schon längst aufgegeben.

Was machen Sie gerade?

Ich habe glücklicherweise immer viel zu tun. 'Stubbe', viel
Synchron und dann mache ich meine vielen Kinder-CDs. Den Erzähler für
'Die fünf Freunde' spreche ich seit vierzig Jahren und immer noch
sind diese Kinder zehn, zwölf Jahre alt und machen Urlaub auf der
Felseninsel. Ich frage mich, welche Pille haben die genommen? (lacht)

Wenn Sie mit Ihren über vierzig Jahren Erfahrung die deutsche
Film- und
Fernsehlandschaft überblicken: Was passiert da gerade?

Die Älteren kommen wieder mehr ran! Das deutet sich auch in
Hollywood an. Im Publikum sitzen immer mehr Ältere und die wollen
sich nicht nur Teenie-Filme ansehen, sondern auch mal ihre Probleme
bedient sehen. Noch haben die Jungen absolut das Übergewicht, aber
ich hoffe und glaube, dass sich das gerade ändert.

Schauspieler gehen ja auch selten in Rente.

Ich kenne keinen alten Schauspieler. Es gibt zwar Schauspieler,
die sehr viele Jahre auf dem Buckel haben, aber sie sind trotzdem wie
Kinder. Man muss lernen, den Augenblick zu genießen. "Die Nachwelt",
wie Schiller sagt, "flicht dem Mimen keine Kränze." Wenn wir mal tot
sind, das dauert nicht lange, da sind wir vergessen, damit muss man
leben. Was danach kommt - man wird sehen!

Sie wirken noch sehr frisch und munter.

1-2mal die Woche gehe ich ins Fitnessstudio. Das ist auch gut für
die geistige Klarheit. Die Kostümbildnerin von 'Stubbe' ruft jedes
Jahr an und fragt: "Na, Herr Mackensy, ist es denn noch wie letztes
Jahr?" Ich sage denn auch immer: "Ja, ja, Antje, alles in Ordnung",
dann steige ich auf die Waage und sage "Um Gottes Willen! Ich muss
jetzt unbedingt drei bis vier Kilo abnehmen, sonst sitzt sie in vier
Wochen da mit ihren Kostümen und muss alles wieder auftrennen!"

Was ist das Wichtigste in Ihrem Leben?

Meine Arbeit. Und meine Freunde. Ich habe viele gute Freunde, bin
also ein sehr reicher Mann. Leibliche Kinder habe ich nicht, aber
drei Patenkinder. Und seit neun Jahren lebe ich in einer festen
Beziehung, einer sehr glücklichen Beziehung.

Interview: Michaela Simon

Textrechte: ©Presse Tele 5, Verwertung honorarfrei nur bei
Programmhinweis auf Tele 5.

Wir lieben Kino.
Tele 5. Der Spielfilmsender

Originaltext: Tele 5
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/43455
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_43455.rss2

Pressekontakt:
Michaela Simon, Jochem Becker
Tel. 089-649568-175, -176, Fax. -119, E-Mail: presse@tele5.de
Informationen und Bilder zum Programm auch auf www.tele5.de in der
Presselounge


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