9. Edelman Trust Barometer / Unternehmen und Nichtregierungsorganisationen wird weltweit mehr vertraut als Regierungen - die Deutschen vertrauen NGOs mehr als allen anderen Institutionen / Medien lege

Frankfurt am Main (ots) - Wirtschaftsunternehmen wird weltweit im
Vergleich mit anderen Institutionen das größte Vertrauen entgegen
gebracht - zusammen mit Nichtregierungsorganisationen. Zu dem
Ergebnis kommt das neunte Edelman Trust Barometer, im Zuge dessen
3.100 Meinungsführer zwischen 35-64 Jahren und erstmals 675
Meinungsführer zwischen 25-34 Jahren, zum Thema Vertrauen in
Institutionen (Regierung, Wirtschaft und Medien) befragt wurden.

Die Ergebnisse der jährlich global durchgeführten Umfrage wurden
aktuell in Davos auf dem Weltwirtschaftsforum vorgestellt. Im
Vergleich zu den Ergebnissen der Vorjahre ergeben sich teilweise
große Veränderungen, teilweise manifestieren sich aber auch Trends in
Vertrauensverlusten und -zuwächsen.

- Fast überall auf der Welt, in 14 der 18 befragten
Ländervertrauen Menschen NGOs (53%) und Wirtschaftsunternehmen
(51%) mehr als ihren jeweiligen Regierungen (43%).
- Das Vertrauen in Medien als Institution befindet sich in fast
allen Staaten - mit Ausnahme von Polen - auf einem Höhepunkt
(48%).
- Schwedische, deutsche und kanadische Unternehmen genießen
weltweit das größte Vertrauen.
- Junge Meinungsführer vertrauen in neun von zwölf Ländern
Unternehmen mehr als ältere Meinungsführer (weltweit 57% vs.
53%).
- Vertrauen lässt sich am ehesten durch Produktqualität und ein
gutes Preis-Leistungs-Verhältnis aufbauen. Zweitwichtigster
Faktor ist das Unternehmensimage, das in der Beurteilung noch
vor der wirtschaftlichen Performance eines Unternehmens
rangiert.
- Nach wie vor vertrauen Menschen den Personen "wie du und ich" am
meisten (58%). Experten wie Wirtschaftsanalysten (57%),
Akademiker (56%) und Ärzte (55%) bilden die zweite Gruppe der
vertrauenswürdigsten Personen - CEOs schneiden vergleichsweise
schlecht ab (20% in den USA, 22% in Deutschland).
- Vertrauen aber auch Misstrauen haben konkrete Aktionen zur
Folge: 88% der Befragten würden bei Misstrauen Produkte nicht
mehr kaufen, 89% sehen in Vertrauen einen Grund zum Kauf eines
Produktes, 75% würden bei Misstrauen ihre Meinung aktiv mit
anderen teilen - bei Vertrauen sind es sogar 86%. Auch
Investitionsentscheidungen werden maßgeblich von Vertrauen oder
eben Mangel an diesem beeinflusst (84% sehen bei Misstrauen von
einer Investition ab).

"Die Vertrauenskluft zwischen Unternehmen und Regierungen war nie
so groß wie heute - seit Beginn der Erhebung im Jahr 2001", erläutert
Cornelia Kunze, Geschäftsführerin von Edelman Deutschland.

Vertrauen in Medien steigt wieder - Wikipedia in Deutschland vorn

In fast allen Ländern wird den Medien mehr vertraut als jemals
zuvor. Besonders in Deutschland mit einem Anstieg von 9 Prozent, den
USA, Großbritannien, Kanada, Japan, Südkorea und Indien befindet sich
das Vertrauen in Medien auf dem höchsten Niveau seit fünf Jahren.
Massenmedien wie Fernsehnachrichten (73%), Zeitungen (71%) und
Wirtschaftsmagazine (59%) werden bevorzugt als Informationsquelle
über Unternehmen genutzt. Für die Deutschen sind darüber hinaus freie
Online-Enzyklopädien wie Wikipedia (Deutschland 39%, Welt: 19%) und
Online-Foren (Deutschland 46%, Welt: 26%) besonders interessant. In
Deutschland werden diese stärker als in allen anderen Ländern als
vertrauenswürdige Quelle geschätzt; von jungen Meinungsführern mehr
als von älteren. Insgesamt ist der Nutzenanstieg der so genannten
"Social Media" wie Foren, Blogs, freie Online-Enzyklopädien und
Netzwerkseiten, so gewachsen, dass Wikipedia mittlerweile in den USA
die zweit vertrauenswürdigste Informationsquelle für junge Amerikaner
ist.

Deutsche Unternehmen genießen weltweit Vertrauen

Die Nationalität eines Unternehmens hat - vor allem für die
älteren Befragten - entscheidenden Einfluss auf das ihm
entgegengebrachte Vertrauen. Schwedische (76%), Deutsche (74%) und
kanadische (74%) Unternehmen genießen bei Stakeholdern weltweit das
höchste Vertrauen und führen die Länderliste an. Schlusslichter sind
Unternehmen mit Stammsitz in China (28%), Mexiko (27%) und Russland
(26%). Amerikanische Marken wie beispielsweise ExxonMobil und
McDonald's leiden - gerade in Europa - unter einem Vertrauensdefizit.

Technologiesektor am vertrauenswürdigsten - Versicherer
abgeschlagen

Der Technologie- und der Biotechnologiesektor genießen das höchste
Vertrauen (in Deutschland: 59% und 55%). Ein weltweit positiver Trend
lässt sich auch für die Pharmaindustrie und die Energiebranche
beobachten: Beide Wirtschaftszweige konnten größere
Vertrauenszuwächse erzielen, bewegen sich aber immer noch im unteren
Drittel. Die Versicherungs- und Finanzbranche schneiden dagegen
schlecht ab. Mit nur 20% sprechen die Deutschen den Versicherern so
wenig Vertrauen zu wie in keinem anderen Land.

Soziales Engagement wichtiger als Reputation der
Unternehmensspitze

Vertrauen lässt sich am ehesten durch Produktqualität (95%) und
ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis (93%) aufbauen. Zweitwichtigster
Faktor ist das Unternehmensimage: die Reputation als Arbeitgeber
(85%), sowie das soziale (82%) und grüne (81%) Engagement eines
Unternehmens. Erst an dritter Stelle rangiert die finanzielle
Performance (70%) und die Reputation des CEO (68%). Dieser verliert
als Einflussfaktor auch gegenüber anderen unabhängigen Quellen.
Andere Mitarbeiter eines Unternehmens oder auch Analysten gelten als
weitaus glaubwürdiger. Kennzeichnend für Deutschland ist, dass hier
der Beitrag eines Unternehmens zum Gemeinwohl (57%) einen höheren
Stellenwert als vertrauensbildende Maßnahme hat als in allen anderen
Ländern (24%).

Zur direkten Weiterverarbeitung ist dieser Text im Internet
abrufbar unter: http://www.edelman-newsroom.de

Über das Edelman Trust-Barometer:

Das Edelman Trust-Barometer ist eine jährliche Umfrage, in der
weltweit Meinungsführer zu Vertrauen und Glaubwürdigkeit von
Institutionen, Unternehmen und Medien befragt werden. Die inzwischen
neunte Studie wird von StrategyOne durchgeführt, einem
Marktforschungsunternehmen, das zur Edelman Netzwerk gehört. Dazu
wurden in 30-minütige Telefoninterviews Meinungsführer aus zwei
Altersgruppen befragt:

1. 3.100 Meinungsführer im Alter zwischen 35-64 in 18 Ländern: 400
in den USA, 1.500 in Europa (jeweils 150 in Großbritannien,
Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien, den Niederlanden,
Schweden, Polen, Russland, Irland), 300 in China und jeweils 150 in
Kanada, Japan, Brasilien, Mexiko, Indien und Süd-Korea.

2. Erstmals wurden auch 675 junge Meinungsführer im Alter zwischen
25-34 Jahren in 12 Ländern befragt: 100 in den USA, 75 in China,
jeweils 50 in Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Russland,
Mexiko, Brasilien, Japan, Südkorea, Kanada und Indien.

Als Meinungsführer wurden Personen definiert, die einen
Hochschulabschluss besitzen, deren jährliches Haushaltseinkommen sich
im oberen Viertel ihres Landes befindet und die im politischen,
wirtschaftlichen und medialen Bereich engagiert sind.

Über Edelman:

Edelman ist mit 3.100 Mitarbeitern und 54 Büros weltweit die
größte unabhängige PR-Firma. 2008 setzte Advertising Age Edelman als
erste und einzige PR-Netzwerk auf die "Agency A-List", die Liste der
Top Ten Kommunikationsagenturen weltweit. Gleichzeitig kürte
"Advertising Age" Richard Edelman, den Präsidenten und CEO von
Edelman, zum "Agency Executive of the Year". Das Edelman Netzwerk
umfasst verschiedene Spezialfirmen, die gemeinsam ein breites
Spektrum an Kommunikationsleistungen bieten: Blue (Werbung),
First&42nd (Management Consulting), StrategyOne (Marktforschung) und
BioScience Communications (medizinische Weiterbildung und
Veröffentlichungen). In Deutschland agiert Edelman an den Standorten
Frankfurt, Hamburg und München und bietet besondere Expertise in den
Bereichen Corporate Communications, Consumer Marketing, Technology
und IT, Healthcare und Consumer Health, Digital Communications und
Online Conversations. Kunden sind unter anderem Chiquita, Continental
AG, Diageo, DPD, E.ON Energie AG, InFocus, Mars, Microsoft, Novartis,
Pfizer, Shell und Unilever.

Originaltext: Edelman GmbH
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