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Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) schreibt zum Thema Mager-Models:

Geschrieben am 11-02-2008

Bielefeld (ots) - Wer in die Internet-Suchmaschine Google die
Wörter »Watte« und »Model« eintippt, landet 41 800 Treffer. Auf
diesen Seiten wird diskutiert, ob Models wirklich mit Orangensaft
getränkte Watte schlucken, um ihr Hungergefühl zu bekämpfen. Lisa
schreibt in einem Internet-Gesundheitsforum, sie sei 15 Jahre und
müsse dringend zwei bis drei Kilo abnehmen. Ihre Frage an die Ärztin:
»Kann es schaden, wenn ich zwei Wochen nur Watte esse? Danach höre
ich bestimmt wieder auf!«
15 Monate nach dem Tod des brasilianischen Armani-Models Ana Carolina
Reston (1,74 Meter, 40 Kilo) hat Bundesgesundheitsministerin Ulla
Schmidt (SPD) gestern auf der Igedo Fashion Fairs in Düsseldorf einen
Pakt mit Modemachern geschlossen. Gemeinsam werde man einen
Aktionsplan gegen Schlankheitswahn und Magermodels erarbeiten,
verkündete die Ministerin.
Wenn es der internationalen Modebrache wirklich erst ist, dem
Schlankheitswahn abzuschwören, braucht sie keinen Aktionsplan. Sie
braucht nur solche Frauen zu buchen, die auch wie welche aussehen.
Kein Model steht darauf, sich ausschließlich von Wasser, Tomaten und
Äpfeln zu ernähren, bis alle Rippen zu sehen sind. Oder sich
backstage alle Nase lang beim Umziehen eine Erkältung einzufangen,
weil die Immunabwehr auf Null steht. Erst die Nachfrage der
Modebranche hat dieses weltweite Angebot der kranken
Mega-Mager-Models geschaffen. Und warum?
Keine Ahnung! Die Verkaufsstrategie mancher Modefirmen ist für
Außenstehende nicht nachzuvollziehen. Kauft eine Mitteleuropäerin
tatsächlich eher eine festliches Abendkleid, wenn es im Katalog von
einer dunkelhäutigen Brasilianerin präsentiert wird? Bestellt eine
Frau ein Top, weil das Model so dünn aussieht, als erlebe es den
Abend nicht mehr? Die sonst von der Werbung gewünschte Identifikation
des Kunden mit dem Produkt über dessen prominenten oder attraktiven
Besitzer - im Fall der Mega-Mager-Models Fehlanzeige!
Zur Ehrenrettung der deutschen Modemacher sei angemerkt, dass bei
ihnen bereits vor einiger Zeit das Umdenken begonnen hat. Und es der
Initiative der Bundesgesundheitsministerin eigentlich nicht mehr
bedarf. Superdünne Frauen - sie laufen meist nur noch für
ausländische Labels über den Catwalk. Wer gesehen hat, mit welchen
Models Gerhard Weber am Wochenende auf der Idedo in Düsseldorf seine
Taifun-Kollektion präsentiert hat, weiß, dass die Branche in
Deutschland auf dem richtigen Weg ist.
40 und 42 -  das sind nach Angaben des Modeindustrieverbandes German
Fashion die meistverkauften Größen in Deutschland. Kein Grund also,
auf dem Laufsteg die Größen 36 oder 38 zu unterschreiten.
Doch auch wenn die Branche jetzt gegensteuert, wird es noch lange
dauern, bis der Mager-Wahn gestoppt ist. Noch leben in Deutschland
600 000 Frauen zwischen 15 und 35 Jahren, für die schlank nicht dünn
genug ist.
Das hat viel mit Krankheit zu tun. Und gar nichts mit Schönheit.

Originaltext: Westfalen-Blatt
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66306
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66306.rss2

Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261


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