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Börsen-Zeitung: Passantrag abgelehnt, Kommentar zu Brüsseler Fondsplänen von Stefanie Schulte

Geschrieben am 04-02-2008

Frankfurt (ots) - Ihrem Ziel, einen einheitlichen Fondsmarkt nach
dem Vorbild der USA zu schaffen, ist die europäische Fondsindustrie
ein Stück nähergekommen. Die Europäische Kommission will Hürden für
den Produktvertrieb im EU-Ausland ausräumen und grenzüberschreitende
Fondsfusionen erleichtern. In Deutschland ist dies vor allem im Sinne
großer Fondsgesellschaften, die verstärkt in Richtung Ausland
expandieren möchten.

Die Branche könnte sich also zurücklehnen - gäbe es nicht das Nein
der EU zum Management-Pass, der es Fondsanbietern erlauben würde,
einen im Ausland aufgelegten Fonds vom Heimatland aus zu managen.
Hilfreich wäre dies nach Darstellung der Fondslobbyisten unter
anderem, wenn zwei Fondsgesellschaften grenzüberschreitend
fusionieren: Beide könnten ihre Fondsmanagement-Aktivitäten
kostensparend in einem Land konzentrieren, aber ihre jeweiligen
lokalen Fondspaletten erhalten.

In diesem Falle wäre für die Fonds allerdings eine andere
Aufsichtsbehörde zuständig als für die Fondsmanager. Mit diesem
Argument lehnt die EU den Vorschlag ab. Freilich stehen die
nationalen Aufseher vor ganz ähnlichen Abstimmungsproblemen, wenn
Fonds grenzüberschreitend fusionieren oder im Ausland vertrieben
werden sollen. Trotzdem will die EU beides zulassen.

Der Verdacht liegt daher nahe, dass Luxemburg und Irland ihre
Wünsche durchgesetzt haben. Beide Länder haben mit ihrer besonders
branchenfreundlichen Regulierung zahlreiche Fondsgesellschaften,
unter anderem aus Deutschland, angelockt. Mit dem Management-Pass
könnten diese dort künftig Fonds auflegen, ohne vor Ort auch
Arbeitsplätze im Fondsmanagement zu schaffen. Im
Regulierungswettbewerb ganz vorne mitzuspielen, würde sich für
Luxemburg und Irland weniger auszahlen, wenn der Management-Pass
existieren würde.

Wenn die EU den Pass ablehnt, unterstützt sie also die Interessen
von Ländern, die von Regulierungsarbitrage profitieren. Dabei wäre
der Pass ein sinnvolles Instrument zur Internationalisierung des
Fondsmarktes. Es würde sich lohnen, die Aufsichtsbehörden enger zu
verzahnen, um eventuelle Abstimmungsprobleme aus dem Wege zu räumen.
Der Regulierungswettbewerb verdient dabei keine Rücksicht, denn er
schadet nicht zuletzt den Verbrauchern.

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30377.rss2

Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0


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