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Allgemeine Zeitung Mainz: Kommentar zur Verzehrstudie

Geschrieben am 30-01-2008

Mainz (ots) - Dicksein ist zumindest nach unsrem
Kulturverständnis unattraktiv. Und ungesund. Folgeerkrankungen wie
Herz-Kreislauf-Probleme, Diabetes und Gelenkschädigungen durch
Übergewicht kosten die Volkswirtschaft jährlich Milliarden. Dünnsein
ist schick, im Extremfall jedoch ebenfalls gesundheitsschädlich.
Dürre Teenager, die, um dem Schönheitsideal zu entsprechen, nur noch
hungern, haben ebenso Essstörungen wie die Dicken.
Kurz: Das normale Verhältnis zum eigenen Körper und zum Umgang mit
Nahrungsmitteln geht in immer mehr Menschen hierzulande verloren; das
zeigt nun auch Seehofers Verzehrstudie: Viele können weder ihren
Kalorienbedarf einschätzen, noch haben sie im Zeitalter der
Fertigprodukte je Kochen gelernt. Zwar wird im Fernsehen permanent
vorgeführt, wie man mit frischen und regionalen Lebensmitteln
leckere, gesunde Speisen zubereitet, aber zuschauen und selbst aktiv
werden das sind zwei Paar Stiefel. Wer mit der Fertigpizza auf dem
Schoß Lafer und Co. in der Kochshow bestaunt und mit der Chipstüte in
der Hand die lahmen Enten in der Bundesliga antreibt, nimmt eben
nicht ab. Nach den Erfahrungen von Ernährungsberatern ist es zumeist
nicht der Mangel an Information, der die Menschen vom gesunden Essen
abhält, es sind andere Mechanismen, die sie zum Burger, zu Pommes,
fettigen Fertigprodukten und schädlichen Süßigkeiten greifen lassen,
die zudem meist noch teurer sind, als gesunde selbst zubereitete
Kost. Sich keine Zeit nehmen zum Essen, nebenbei am Schreibtisch nur
schnell etwas reinschieben und abends glauben, man habe heute gar
nichts zu sich genommen, das macht dick. Gerade für Menschen mit
gringerem Bildungsstand ist Essen zudem allzu oft eine
Ersatzbefriedigung, scheinbar eine Möglichkeit, sich bei allem Frust
über Arbeitslosigkeit oder mangelnde Anerkennung etwas Gutes zu tun.
Die Kinder bekommen Süßigkeiten, es soll ihnen ja wenigstens daran
nicht fehlen. Ob die Bundesregierung mit Programmen für mehr
Ernährungswissen und mehr Bewegung gegen die deutschen
Gewichtsprobleme ankommt, ist angesichts solcher Fakten fraglich.

Originaltext: Allgemeine Zeitung Mainz
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65597
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65597.rss2

Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Melanie Wied
Telefon: +49-(0)6131/48-5987
Fax: +49-(0)6131/48-5868
crossmedia@vrm.de


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