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Wörter mit "Migränehintergrund"? / Kritik am Sprachrat

Geschrieben am 29-01-2008

Erlangen (ots) - Mit Ironie kritisiert die DEUTSCHE SPRACHWELT den
am 29. Februar endenden Wettbewerb des Deutschen Sprachrates "Wörter
mit Migrationshintergrund". Als Beispiele für "das beste
eingewanderte Wort" hatte der Sprachrat die Wörter "downloaden",
"Flyer" und "chillen" hervorgehoben. "Die Aktion kommt zum richtigen
Zeitpunkt. Deutschen Wörtern wird ohnehin zuviel Aufmerksamkeit
entgegengebracht", pflichtete nun der Chefredakteur der
Sprachzeitung, Thomas Paulwitz, bei. So seien "sich entspannen" für
"chillen" oder "herunterladen" für "downloaden" altbacken und viel zu
verständlich.

In Medien, Werbung und Politik würden zu viele deutsche Wörter
verwendet. Der Werbefeldzug des Deutschen Sprachrates für Wörter aus
anderen Sprachen sende daher das richtige Signal. Werbung für die
deutsche Sprache werde schließlich bereits von einer großen Zahl
übermächtiger Sprachvereine betrieben. Sauberes Deutsch sei an
Schulen und Universitäten erschreckend selbstverständlich geworden.
Der Sprachrat fülle somit eine Lücke. Kopfzerbrechen bereite, daß
einige selbsternannte, ewiggestrige und unverbesserliche
Sprachschützer die Aktion des Sprachrates abfällig als "Wörter mit
Migränehintergrund" verunglimpften. Manchen sei offenbar immer noch
nicht klar, daß der Zug für die deutsche Sprache längst abgefahren
sei.

Wörter mit Migrationshintergrund - das Wort "Fremdwort" vermeide
der Sprachrat zu recht, da es diskriminierend und nach neuesten
Erkenntnissen schon von den Nationalsozialisten verwendet worden sei
- böten unermeßliche Vorteile. So lasse sich mit ihnen besonders
eindrucksvoll Weltläufigkeit, Modernität und moralische Überlegenheit
zeigen, auch und gerade wenn der andere nicht immer versteht, was
gemeint ist. Wissenslücken ließen sich so mühelos kaschieren.

Erst wenn das letzte deutsche Wort durch eines mit
Migrationshintergrund ersetzt sei, sei der Makel der Rückständigkeit
der deutschen Sprache überwunden. In der Wissenschaftssprache sei
dieses Ziel bereits nahezu erreicht. Dort wird in Forschung und Lehre
zahlreicher Fächer bereits ausschließlich die Migrationssprache
Nummer 1 verwendet - Englisch. Wer das nicht gut finde, könne ja
auswandern.

Pressemitteilung:
http://www.deutsche-sprachwelt.de/berichte/pm-2008-01-29.shtml

Originaltext: Deutsche Sprachwelt
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/52540
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_52540.rss2

Pressekontakt:
Thomas Paulwitz
Telefon 09131/480661
http://www.deutsche-sprachwelt.de
http://www.sprachpflege.info
schriftleitung@deutsche-sprachwelt.de


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