Goethes und Anna Amalias Musenhof auf Reisen: Bremen, Hannover, Lübeck, Rostock und Berlin (29.1.-2.2.)

Weimar (ots) - Diese Städte bilden den Auftakt eines Weimarer
Quartetts, das eine geistvoll-kulinarische Tafelrunde mit
wissenschaftlichem Horsd'oeuvre im Gepäck mitführt. Nichts Geringeres
als Goethes und Anna Amalias Musenhof soll aktualisiert werden.
Auftakt ist ein Vortrag von Dr. Ettore Ghibellino, Entdecker des
Weimarer Geheimnisses um die verbotene Liebe Goethes zur Herzogin
Anna Amalia, die Mutter seines Herzogs Carl August. Die Hofdame
Charlotte von Stein sei nur zum Schutz der standesungleichen Liebe
vorgeschoben worden. Im Anschluss findet die Weimarer "Tavola
Gioconda" der Galerie PEREGRINI statt, ein von dem Künstler Dieter M.
Weidenbach gestalteter Tisch. Auf Majoliken sind die Italienreisen
Goethes und Anna Amalias abgebildet. Der Doyen der Weimarer
Kunstszene, Dr. Reimund Frentzel, fungiert als Maître de Plaisir,
assistiert vom Lichtdesigner Ricardo Borchardt.

Ghibellino wird in literarisch interessierten Kreisen vielfach als
Sensation gefeiert, sein Buch hat es bis zur Literatursendung Lesen!
von Elke Heidenreich geschafft. Eines der bedeutendsten Kapitel
deutscher Kultur- und Literaturgeschichte soll umgeschrieben werden.
Ghibellino wird einige seiner Beweisansätze sowie den soeben
erschienenen Tagungsband "Alles um Liebe" vorstellen. Dieser
vereinigt 24 Stimmen zur These, Herausgeberin ist die Leipziger
Germanistin Prof. Ilse Nagelschmidt. Die Tagungsbeiträge befassen
sich mit Ghibellinos These aus unterschiedlicher Perspektive, so zum
Beispiel der Beitrag über Goethes Sexualleben des Kieler Professors
Hubert Speidel. Dieser widerlegt die Goethe-Sexualstudie des
Psychoanalytikers Kurt Eissler (1963), wonach Goethe schwer
sexualgestört gewesen sein soll. Für glühende Anhänger Eisslers,
darunter den Literaturpapst Marcel Reich-Ranicki, müsste eine Welt
zusammenbrechen. Die anschließend an den Vortrag stattfindende
Weimarer "Tavola Gioconda", ist eine heitere Tischgesellschaft, die
Anna Amalias Musenhofatmosphäre wiederaufleben lassen will. Der neue
Musenhof wandert unter der Schirmherrschaft von S.K.H. Heinrich Prinz
von Hannover, wie Anna Amalia aus dem Geschlecht der Welfen. Mehrere
Dutzend Städte sollen 2008 noch angesteuert werden.

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Originaltext: Anna Amalia und Goethe Akademie zu Weimar
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