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Börsen-Zeitung: Bondversicherer unter Druck, Kommentar zu US-Monolinern von Kai Johannsen

Geschrieben am 23-01-2008

Frankfurt (ots) - Den Finanzmärkten kündigt sich weiteres Unheil
in Sachen Subprime an. Dieses Mal kommt es aus der Ecke der
US-Bondversicherer (Monoliner). Sie verhelfen mit Garantien anderen
Emittenten zu einem besseren Rating bei Verbindlichkeiten und damit
zu niedrigeren Refinanzierungskosten. So wie es aussieht, dürfte es
aber für manchen Anleiheversicherer schwierig werden, den Garantien
noch nachzukommen, denn die Garantiegeber geraten selbst in den
Subprime-Strudel, was die Bondanleger extrem unruhig werden lässt.

Ambac hat den Investoren mit Wertberichtigungen von rund 5,3 Mrd.
Dollar und einem Verlust von 3,3 Mrd. Dollar einen Schock versetzt.
Nun blicken die Anleger gespannt auf die endgültigen Zahlen des
Konkurrenten MBIA, der seine Bücher Ende des Monats öffnen wird.
Befürchtet werden Hiobsbotschaften ähnlichen Ausmaßes. Das ist
einerseits an den Aktienkursen abzulesen, die, von kurzzeitigen
Erholungsphasen abgesehen, quasi im freien Fall sind. Noch deutlicher
ist die Sorge an den Risikoprämien ablesbar, die Anleger bezahlen
müssen, wenn sie sich wiederum gegen einen Ausfall der
Anleiheversicherer selbst absichern wollen. Sie sind explodiert. Die
Händler rufen sich schon keine Basispunkte mehr zu, sondern handeln
die CDS auf die Muttergesellschaften in vollen Prozentpunkten - und
zwar im Bereich von 20%.

Die Furcht kommt nicht von ungefähr. Einem Dollar Eigenkapital
steht Schätzungen zufolge bei Ambac ein versichertes Anleihevolumen
von 143 Dollar gegenüber, bei MBIA sind es 147 Dollar. Die Schere
geht weit auseinander. Würde es sich um solide Kreditadressen
handeln, wäre es noch kein Desaster. Aber MBIA garantiert nicht nur
Titel von Gemeinden oder Städten, die noch auf Steuereinnahmen
zurückgreifen können, sondern ist im vergangenen Jahr in großem
Umfang in Subprime-Produkte und das Geschäft mit CDOs (Collateralized
Debt Obligations) eingestiegen. Strukturierte Produkte, die am
heftigsten von der Subprime- und Finanzmarktkrise erfasst wurden,
sollen rund zwei Drittel des Portfolios ausmachen.

Kommt es nach Ambac zu weiteren Ratingherabstufungen, sind auch
die entsprechenden garantierten Anleihen betroffen, die dann
ebenfalls an Wert einbüßen. Das könnte wiederum Investoren zu
Zwangsliquidierungen veranlassen; eine Spirale würde in Gang gesetzt.

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377
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Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0


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