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Unruhen in Kenia, 22. Januar 2008 - Hilfe für Verwundete und Vertriebene in Nairobi und im Westen des Landes

Geschrieben am 22-01-2008

Berlin (ots) - Angesichts der anhaltenden Unruhen in Kenia
konzentrieren sich die Teams von Ärzte ohne Grenzen neben der
Fortsetzung der HIV/Aids- und Tuberkulose-Programme auf die Hilfe für
Verwundete und Vertriebene. In Nairobi behandelt Ärzte ohne Grenzen
seit mehr als zehn Jahren in Slums HIV/Aids- und
Tuberkulose-Patienten. Nun haben die Teams neue Kliniken und
Erste-Hilfe-Posten eingerichtet, um Menschen, die während der Unruhen
verletzt werden, zu helfen. Auch im Westen des Landes führen die
Mitarbeiter die HIV/Aids-Programme fort und helfen gleichzeitig
Tausenden von Vertriebenen. Eine der größten Herausforderungen ist
derzeit, auf die indirekten Folgen der Gewalt zu reagieren und den
Menschen zu helfen, die vermutlich für Monate vertrieben bleiben
werden.

Die Aktivitäten im Überblick (Ausschnitt):

Im Slum Mathare in Nairobi hat Ärzte ohne Grenzen zwei
Erste-Hilfe-Posten eingerichtet. Mitte Januar wurden hier an drei
Tagen 32 Opfer der jüngsten Gewaltausbrüche behandelt. Einige von
ihnen, darunter auch ein kleines Kind, hatten Schusswunden. Im
Armenviertel Kibera wurden am 18. Januar zwei Kinder mit
Schussverletzungen behandelt. Eines war 13 Jahre alt, das andere noch
jünger. In zwei der drei Kliniken, in denen Ärzte ohne Grenzen in
Kibera arbeitet, haben sich die Mitarbeiter auf die Versorgung neuer
Verwundeter vorbereitet.

Die Teams führen in diesen zwei Kliniken außerdem wie in dem nahe
gelegenen Mbagathi-Krankenhaus weiterhin HIV-Konsultationen durch.
Die anhaltende Unsicherheit und Gewalt haben jedoch sowohl in Kibera
als auch in Mathare viele der HIV/Aids-Patienten daran gehindert, in
die Kliniken zu kommen. In den ersten beiden Wochen des Jahres
konnten 290 Patienten dieser Einrichtungen ihre Termine nicht
einhalten. Wenn HIV/Aids- und Tuberkulose-Patienten ihre Medikamente
nicht regelmäßig einnehmen, verschlechtert sich ihr
Gesundheitszustand, und es können sich Resistenzen entwickeln. Bei
Tuberkulose-Patienten entsteht zusätzlich ein höheres
Infektionsrisiko für das Umfeld. Ärzte ohne Grenzen hat eine
kostenlose Telefonhotline eingerichtet, bei der die Patienten
erfahren, wie und wo sie Medikamente erhalten können.

In Westkenia, wo Tausende Vertriebene Zuflucht gesucht haben, sind
an mehreren Orten Nothilfeteams von Ärzte ohne Grenzen aktiv. Die
humanitären Bedürfnisse der Menschen sind sehr unterschiedlich. In
manchen Orten, wie unter anderen in Eldoret, Timboroa, Cherangani und
Endebes, kümmern sich die Teams um die medizinische Grundversorgung
Tausender Geflohener, sie verteilen Hilfsgüter, organisieren die
Trinkwasserversorgung und errichten sanitäre Anlagen. Andernorts
treffen die Mitarbeiter immer wieder auf kleinere
Vertriebenengruppen, die noch keinerlei Hilfe erhalten haben. In
Kisii zum Beispiel fehlte es bislang einerseits an medizinischem
Material für das dortige Krankenhaus, andererseits an Hilfsgütern wie
Plastikplanen und Kochgeschirr für vertriebene Familien, die bei der
lokalen Bevölkerung unterkamen.

Da in Städten wie Eldoret, Nakuru und Kitale mittlerweile andere
Hilfsorganisationen zu arbeiten beginnen, plant Ärzte ohne Grenzen
die Aktivitäten an diese zu übergeben. Die eigene Arbeit wird sich
stattdessen zunehmend auf die Hilfe in kleineren, ländlicheren Orten
konzentrieren, wo Vertriebene Berichten zufolge bisher mit wenig oder
ganz ohne Hilfe auskommen mussten. In den nächsten Tagen werden Teams
mit der Unterstützung der Vertriebenen in Kiminini, Kesogon und
Kapcherop beginnen.

Originaltext: Ärzte ohne Grenzen
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6684
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6684.rss2

Pressekontakt:
Pressestelle, Svenja Kühnel, Tel.: 030-22 33 77 00
http://www.aerzte-ohne-grenzen.de


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