Ausgewählte Zitate aus "QVEST No. 30", Erstverkaufstag 24.01.2008 / Bei Verwendung eines Zitats ist 'QVEST No. 30' als Quelle anzugeben

Berlin (ots) - Franka Potente, Schauspielerin und Weltenbummlerin,
verbrachte 3 Wochen mit ihrem Kollegen Max Urlacher in Tokio. In
einem Interview mit dem Magazin Qvest erläutert sie, wie es zu der
Reise und dem dabei entstandenen Film "Tokyo, Tokyo" kam: "Max und
ich sind sehr gut befreundet, wir haben ja schon verschieden Sachen
gemacht. (...) Wir denken eigentlich ständig über Sachen nach, die
uns Spaß machen würden. Und wir haben irgendwie immer davon geredet,
dass Tokio doch so geil ist und dass wir da gerne mal hinfahren
würden, am Besten mal mit einer Aufgabe. Wir dachten uns: Vielleicht
nehmen wir mal eine Kamera mit?"

Max Urlacher (Valkyrie) erläutert im Gespräch mit Qvest den Reiz
von Tokio: "Vor allem ist es unerwartet, dass du Vieles nicht
verstehst. Aber das ist auch positiv, dadurch triffst du jeden Tag
auf so viel Unerklärliches. Was auch Schwierigkeiten für den Film mit
sich brachte. Es gibt dort tausend verschiedene Nischen, tausend
verschiedene Subkulturen. Du gleitest immer nur an Oberflächen, du
kannst vielleicht mal kratzen, kommst fast nie darunter, aber das
Schlittern auf der Oberfläche, das macht schon so viel Spaß, und ist
jedes Mal so anders."

Wolfgang Joop, Designer und vielseitig talentiertes "Wunderkind",
stellt im Interview mit dem Magazin Qvest seine gefürchtete
Spitzzüngigkeit unter Beweis. Ein Gespräch über den Deutschen Film
eröffnet er mit den Worten: "Wie schön, dass der Deutsche Film
beinahe so gut ist wie der Bosnische, nicht?"

Joop kann die Gründe für das Mittelmaß auch sehr genau benennen:
"Im Deutschen Film gibt es kaum Wahrhaftigkeit. Alles ist immer nur
"so gut wie". Und das reicht meistens aus." Er fordert stattdessen,
mit dem Vorhersehbaren zu brechen: "Wenn ich Til Schweiger als Til
Schweiger sehe, immer wieder, möchte ich fliehen! So gut der Mann
aussieht, aber selbst diesen Sexappeal nimmt er sich, mit der
ständigen Wiederholung seines Typs."

Leichtfüßig schlägt Joop im Gespräch mit Qvest den Bogen von den
Defiziten des Deutschen Films hin zu seiner persönlichen Vision mit
dem Modelabel "Wunderkind": "Das Großartige an künstlerischer
Avantgarde ist die Verunsicherung im Gewohnten. Etwas, das uns
Deutsche so beunruhigt. Das Flüchtige ist der Charakter meiner
Arbeit. Hier in Deutschland. Und ein Erfolg wäre für mich mit
Wunderkind das Wort "deutsch" etwas neu klingen zu lassen."

QVEST ist das deutsche Magazin für Mode und ihre Impulsgeber:
Design, Kunst, Architektur und Kultur. QVEST erscheint zweimonatlich
mit einer Auflage von 80.000 Exemplaren im MEDIKOM Verlag, davon
gehen 20.000 Hefte auf englisch in den internationalen Vertrieb
(Comag).

Originaltext: QVEST Magazine - Medikom Verlag
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