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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Thema West-LB:

Geschrieben am 21-01-2008

Bielefeld (ots) - Wenn's ums Geld geht: Sparkasse! Wie ein Ohrwurm
hat sich dieser Werbespruch im Gehirn eingenistet. Zielgerichtet
trifft er den regional verbundenen mittelständischen Unternehmer und
Normalverbraucher. Nicht zuletzt haben die 76 Sparkassen in
Westfalen-Lippe auch deshalb einen so hohen Marktanteil von
kundenbezogenen 60 Prozent, weil der Erlös allen zukommt. Mal fließen
die Spenden zur Feuerwehr, mal in Kindergärten, in ein Jugendkino,
ein Bärengehege oder - auch das ist nicht die schlechteste Lösung -
mal in den Etat der Heimatgemeinde.
Einige dieser Einrichtungen sollten sich nun auf kleinere Zuschüsse
einstellen. 2008 werden die Sparkassen in Nordrhein-Westfalen ihre
Gewinne weitgehend dazu brauchen, die Schulden der Westdeutschen
Landesbank auszugleichen. Wenn's ums Geld geht: Sparkasse - das
scheint man in Düsseldorf so zu verstehen, dass die West-LB ruhig ein
paar hundert Millionen verspekulieren kann. Die
öffentlich-rechtlichen Institute werden sich schon nicht aus der
Verantwortung stehlen. Und wenn deren Geld nicht reicht, gibt es
zusätzlich einen zweiten Adressaten: Wenn's ums Geld geht:
Staatskasse. Als Miteigentümer werden die Landeskasse und die Etats
der Landschaftsverbände in gleicher Weise belastet wie eben die
Bilanzen der Sparkassen.
Wenn's ums Geld geht, dann sollten die Sparkassen eigentlich Bescheid
wissen. Immerhin muss man ihnen zugute halten, dass sie schon länger
nach einer Lösung suchen. Mehr noch: Mit der Landesbank
Baden-Württemberg hatten sie sogar schon einen Partner gefunden, der
bereit schien, die West-LB aus dem Schlammassel heraus und zu neuen
Ufern zu führen. Doch da spielte im Sommer 2007 die Landesregierung
nicht mit. Inzwischen ist dieser Zug abgefahren: Mit der ebenfalls
tief verschuldeten Sachsen-LB haben sich die Stuttgarter eine andere
schwere Last angehängt.
Dass CDU-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers und sein Finanzminister
Helmut Linssen dem Bräutigam aus dem Südwesten einen Korb gaben,
beruht zum großen Teil auf einer falschen Einschätzung der Lage bei
der West-LB. Die Politiker wollten nicht nur Arbeitsplätze, sondern
auch Kompetenz - und Einfluss - für den Finanzstandort Düsseldorf
retten. Beides ist nun vorerst verloren. Denn nach den neuen
Verlustzahlen werden sich die aktuellen Verhandlungspartner bei der
hessischen Helaba schwer tun, den Nordrhein-Westfalen allzu große
Zugeständnisse zu machen.
Ohnehin wird es bei den Gesprächen noch häufig zündeln. Als
Eigentümer der Frankfurter Sparkasse kann sich die Helaba durchaus
andere Eigentümerstrukturen für Sparkassen vorstellen als rein
kommunale Trägerschaften.
Mehr als Strukturfragen interessiert die Kunden und Steuerzahler der
West-LB jedoch, ob und wie die Verantwortlichen für die
Spekulationsverluste von 600 Millionen Euro bei der Landesbank zur
Rechenschaft gezogen werden.

Originaltext: Westfalen-Blatt
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66306
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66306.rss2

Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261


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